Beschäftigung und Industrie 4.0. Technologischer Wandel und die Zukunft des Arbeitsmarkts (original) (raw)
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lernen & lehren, 2016
it „Industrie 4.0“, „Internet der Dinge und Dienstleistungen“ und „Hightech-Strategie der Bundesregierung“ werden nicht nur weitestgehend politisch motivierte Strategien und technische Innovationen, die den Standort Deutschland weiterentwickeln und stärken sollen, angesprochen. Dem erhofften Wettbewerbsvorteil durch weitere Effizienzsteigerungen in der Produktion oder durch innovative Technik im Alltag, beispielsweise in der Gebäudeautomation oder bei Assistenzsystemen, stehen die weichen bisher wenig voraussagbaren Faktoren gegenüber. Revolutionäre arbeitsorganisatorische, arbeitsrechtliche und qualifikatorische Umwälzungen sollen der Arbeitswelt bevorstehen. Schon jetzt hat sich die traditionelle Arbeitsorganisation in vielen Arbeitsbereichen verändert.
Welche Chancen bieten neue Produktionstechnologien im Kontext der Industrie 4.0 für Hochlohnstandorte, um gegenüber Niedriglohnstandorten wettbewerbsfähiger zu werden und unter Umständen sogar verlagerte Produktion zurückzuholen? Dies wird im vorliegenden Discussion Paper anhand einer Analyse der Arbeitsteilung zwischen deutschen und mittelosteuropäischen Standorten von Automobilzulieferunternehmen untersucht. Dabei werden drei Fragen verfolgt: Wie verändert sich das Technologiegefälle zwischen Hochlohn- und Niedriglohnstandorten? Welche Kriterien bestimmen die Wahl der Prozesstechnologie an Hochlohn- und Niedriglohnstandorten? Welche Bedeutung haben insbesondere Qualifikationsstrukturen auf dem Shop-floor für den Einsatz moderner Produktionstechnologien? Die Analyse zeigt, dass es ein Technologiegefälle zwischen Hochlohn- und Niedriglohnstandor-ten nur noch begrenzt gibt. Die Kombination von Kostendruck und hohen Qualitätsanforderungen führt dazu, dass neue Technologien sehr schnell global eingesetzt werden. Zugleich übernehmen aber deutsche Standorte im Vergleich zu Mittelosteuropa immer noch deutlich häufiger die Leitrolle bei der Einführung neuer Produktionstechnologien. Dies liegt vor allem an der Nähe zur Produktentwicklung der Automobilhersteller und der Zulieferer selbst sowie zu den Anlagenherstellern, die Kooperation erleichtert. Diese Leitrolle deutscher Werke führt auch zu unterschiedlichen Qualifikationsstrukturen auf dem Shopfloor im Vergleich mit Mittelosteuropa. Auch wenn wir Werke mit gleichem Technologie- bzw. Automatisierungsniveau vergleichen, zeichnen sich die deutschen Standorte durch einen geringeren Einsatz angelernter Arbeitskräfte und eine stärkere Nutzung beruflich-fach-licher Qualifikationen aus. Der Grund für diesen Unterschied sind die Kompetenzen, die bei der Kooperation mit der Produktentwicklung, Planung oder den Anlagenherstellern auf dem Shopfloor benötigt werden. Durch diese Leitrolle und die entsprechenden Qualifikationsstrukturen verfügen die deutschen Standorte gegenüber Niedriglohnwerken über einen Vorteil, den sie auch im Hinblick auf Industrie-4.0-Konzepte nutzen können. Die hier diskutierten Daten und Befunde stammen aus dem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Forschungsprojekt „Standortperspektiven in der Automobilzulieferindustrie“, das von Martin Krzywdzinski (WZB) und Axel Schröder (WZB) gemeinsam mit Martin Schwarz-Kocher und Heinz Pfäfflin (IMU Institut) sowie Inger Korflür und Ralf Löckener (Sustain Consult) durchgeführt wurde. In die vorliegende Ausarbeitung sind viele Anregungen aus gemeinsamen Diskussionen im Projektteam eingeflossen, für die ich allen Kolleginnen und Kollegen herzlich danke.
Dr. Winfried Felser R.I.P. German "Industrie 4.0" huffingtonpost.de/winfried-felser/rip-german-industrie-4-0-e_b_6001530.html Ein hoffentlich fiktiver Nachruf auf die "deutsche" Industrie 4.0 aus dem Jahr 2020 und ein zukunftsoptimistisches Vorwort Winfried Felser, Competence-Site.de, Martin Hofer, Wassermann AG Vorwort: Der folgende Nachruf ist natürlich fiktiv, aber vielleicht sollten wir hier und heute nach vorne in das Jahr 2020 und dann zurückblicken, um jetzt die richtigen Weichen zu stellen bzw. zu erkennen, welche Weichen vielleicht noch nicht ideal gestellt sind. Dabei sind beide Autoren Verfechter des Industrie-4.0-Weges und so soll der Nachruf auch kein Spottwerk sein, sondern aufrütteln.
Industrie 4.0 ist kein digitaler Wandel, sondern eine Revolution (Teil 2)
Industrie 4.0 Management, 2018
Teil 2: Schließlich geht es dabei um nicht weniger als eine Änderung der Beziehungsverhältnisse, nämlich zwischen: Mensch und Maschine, Autonomie und Vernetzung, Hierarchie und Individuum. Und immer bieten umwälzende Kulturveränderungen, ob in der Produktion oder in der Organisation, neben Risiken auch Chancen. Deshalb wird von den Autoren parallel mitgedacht, wie in diesem (r)evolutionären Prozess ein passender Weg für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) aussehen könnte. Ko-Operative Partnerschaften sind hier Stichwort und Möglichkeit zur Weiterentwicklung in diesen umwälzenden Zeiten.
Gewerkschaftliche Positionen in Bezug auf „Industrie 4.0“
Zukunft der Arbeit in Industrie 4.0, 2014
Die gewerkschaftliche Debatte um Industrie 4.0 hat innerhalb der IG Metall die Diskussionen um eine gewerkschaftliche Arbeitspolitik und arbeitspolitische Themen wieder stärker auf die Tagesordnung gesetzt. Die IG Metall teilt die Ansicht, dass mit diesem Konzept eine neue Periode der Industrie-Entwicklung einsetzt und neue Möglichkeiten der Rationalisierung und der Abstimmung von Produktionsprozessen gegeben sind. Dies betrifft sowohl die digitalen Informationen, die im Rahmen einer "smarten Fabrik" zwischen Teilen der Betriebsmittel ausgetauscht werden können, als auch die Digitalisierung der Wertschöpfungskette, also die Beziehungen zwischen großen Herstellerfirmen und deren Zulieferern. Der IG Metall Vorsitzende spricht in diesem Zusammenhang von einem Betrieb neuen Typs und verlangt für kooperierende Betriebe innerhalb einer Branche Metall-Tarifverträge entlang der Wertschöpfungskette "für unsere Produkte in unseren Industrien". 1
Arbeit 4.0 – Digitalisierung, IT und Arbeit
Edition HMD, 2018
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Wie verläuft der gesellschaftliche Diskurs über die Zukunft der Arbeit – Wie sind die Vorstellungen und Meinungen der Menschen aufgestellt? Werden Roboter und Computer die menschliche Arbeit ersetzten und welche Folgen hat dieser Wandel für die Gesellschaft, die politischen Systeme und das Leben der Menschen im Allgemeinen? Untersucht wird in dieser Forschungsarbeit die Frage, inwieweit sich Unterschiede zwischen den Prognosen herausarbeiten lassen und ob die differenzierten Meinungen zu dieser Thematik einer bestimmten politischen Ausrichtung zuzuordnen sind.