Eike Henning Michl, Castellum, Curia, Palatium?! Die mittelalterliche Besiedlungsgeschichte eines mainfränkischen Zentralortes auf dem Kapellberg bei Gerolzhofen. Bamberger Schriften zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 5 (Bonn 2015). (original) (raw)

Rahel C. Ackermann, Andreas Fischer, Reto Marti, Michael Nick, Markus Peter: Der Büechlihau bei Füllinsdorf, ein heiliger Ort der Kelten und Römer. Schriften der Archäologie Baselland 56 (Basel 2024).

2024

Der ‹Keltenschatz von Füllinsdorf› sorgte 2011 für grosses mediales Aufsehen. Das um 90–70 vor Christus niedergelegte Ensemble von 355 Silbermünzen ist der grösste erhaltene Edelmetall-Münzhort dieser Epoche im Gebiet der heutigen Schweiz. Über ein Jahr lang war der Fund geheim gehalten worden, weil sich rasch herausstellte, dass er nicht die einzige wertvolle Deponierung an diesem Hang war. Nach intensivem Absuchen des Geländes und gezielten Nachgrabungen steht fest: Von der späten Latènezeit bis ans Ende der Römerzeit, in einem Zeitraum von rund 500 Jahren, wurde der markante Hügel oberhalb der römischen Koloniestadt Augusta Raurica wiederholt aufgesucht, um Münzen und weitere kleine Gegenstände – wohl als Gaben an eine übergeordnete Macht – niederzulegen. Darüber hinaus zeugen Funde vom Neolithikum bis in die Neuzeit von der intensiven Begehung des strategisch günstig gelegenen Höhenzugs am Eingang zum Ergolztal. Das Buch legt die Funde vom Büechlihau vor und lotet aus, unter welchen Umständen sie in den Boden gelangt sein könnten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den spätlatène- und römerzeitlichen Deponierungen. In welchen Kontext gehören sie? Welche Rückschlüsse lassen sich namentlich aus dem ‹Keltenschatz› im Hinblick auf die frühgeschichtliche Wirtschafts- und Kulturgeschichte ziehen?

Untersuchungen zum frühgeschichtlichen Wirtschafts- und Herrschaftszentrum Usedom III: Lesefunde vom Burgwall Bauhof. In: F. Biermann (Hrsg.), Der Peeneraum zwischen Frühgeschichte und Mittelalter. Studien zur Archäologie Europas 16 (Bonn 2011) 71-168.

3 Kurze Fundberichte 98, 289; 982, 40; 983, 380 f.; 984, 279; 986, 276; 987, 252; 988, 280; 990, 298 (W. Lampe/H. Stange); 995, 38 Abb. 58 (W. Lampe); zu Bernstein und Geweih: Lampe 987; 99; zu den Perlen: Wietrzichowski 995, 2; wichtige Überblicksarbeiten: Beckmann 995; Mangelsdorf 995; Szczesiak 995; Behn 998; Biermann 2006a; 2006b; zu den Münzen: Kluge 994; vgl. allgemein auch Schoknecht 995a-f. förderte die Arbeit in jeder Beziehung. A. Behn (Dargen), R. Kindt (Stolpe) und P. Klemstein (Seebad Ahlbeck) erläuterten mir ihre Erfahrungen bei der Prospektion des Bauhofs, letzterer stellte auch eine größere Menge von Funden des Bauhofs aus seiner privaten Sammlung für diese Bearbeitung zur Verfügung. Dr. J. Ansorge (Schwerin) bestimmte einen Teil der Steinfunde. Die Zeichnung einer Anzahl von Funden durch C. Völker (Göttingen) und M. Planert (Greifswald) förderte die Historische Kommission für Pommern mit einer namhaften finanziellen Zuwendung. Für kritische Anmerkungen zum Manuskript bin ich K. Frey M. A. (Prenzlau) dankbar. 0 Biermann 2003e, 65 f.; 2006c, 23 ff., mit weiterer Literatur. Burkhardt 909/0; Bollnow 964, 230 ff.; Petersohn 979, 232 ff.; Mangelsdorf 995, 7 ff.; 999; Mangelsdorf/Benecke/Biermann 2005, 508 ff. 2 Eggert 927; 928; Lampe 973, 226 f. 3 Brüske 955, 94 f.; Petersohn 979, 29 f. 4 Brüske 955, 9 ff., 93, 32 f., 54 f.; Bollnow 964, 26; Herrmann 968, 24 f. 5 Kossmann 97, 64 ff.; ferner Petersohn 979, 220 Anm. 32. 6 Vgl. zuletzt Biermann 2006b; zu einer Kartierung: Mangelsdorf/Benecke/Biermann 2005, 403 Abb. 3; folgende Siedlungen auf den beiden hauptsächlich relevanten Gemarkungen, Usedom und Wilhelmshof, ergaben slawische Funde oder Befunde. Usedom: Fpl. 5, 22: slawische Scherben (Fpl. 5: Corpus 2, 979, 44/8); Fpl. 6: kleiner Bronzebeschlag mit Nieten und Punzverzierung (Corpus 2, 979, 44/83); Fpl. 7, 8 ("Klosterberg"), 5, 6: spätslawische Scherben (Corpus 2, 979, 44/82, 89-9); Fpl. 9: spätslawische Scherben, Spinnwirtel, Beobachtung einer Brandstelle mit Steinen (Corpus 2, 979, 44/84); Fpl. 0: mittel- und spätslawische Scherben, Wetzstein, Spinnwirtel (Corpus 2, 979, 44/85); Fpl. : zwei wohl slawische Scherben; Fpl. 2 ("Fleensberg"), 8, 2, 22, 24: wenige slawische Scherben (Fpl. 2: Corpus 2, 979, 44/92); Fpl. 3: wenige spätslawische Scherben, dazu eine türkisgrüne, annähernd runde Glasperle mit großer Durchlochung (Corpus 2, 979, 44/88); Fpl. 4, 7, 23, 26, 33, 39: meist wenige spätslawische Scherben (Fpl. 4, 7: Corpus 2, 979, 44/86, 87); Fpl. 20 ("Kellerberg"): bei Planierungsarbeiten Beobachtung von viel spätslawischer Keramik (darunter die Usedomer Variante des Teterower Typs) sowie Grubenbefunde (Corpus 2, 979, 44/80); Fpl. 28: Bergung von viel mittel- und spätslawischer Keramik bei Bauarbeiten (u. a. Menkendorfer und Fresendorfer Typ); Fpl. 30 (Acker Pasch, neu: Fpl. 73): zahlreiche slawenzeitliche, aber auch neuzeitliche Funde, u. a. spätslawische

Der frühmittelalterliche Zentralort Karlburg am Main mit Königshof, Marienkloster und zwei Burgen in karolingisch-ottonischer Zeit. In: J. Macháček/S. Ungermann (Hrsg.), Frühgeschichtliche Zentralorte in Mitteleuropa. Studien zur Archäologie Europas 14 (Bonn 2011) 459-478.

The early medieval city of Karlburg, today part of the town of Karlstadt, is situated about 25 km from Würzburg on the left bank of the Main River Valley.The Main, as an important traffic route, opened up communications to the south, north and west via Frankfurt and Mainz on the Rhine to the centres of the Franconian-Carolingian empire. Owned first by the king, then, from 741/42 AD by the bishop, and protected by two castles, the settlement in the valley developed, eventually including a royal court and a cloister dedicated to St.Mary. Aerial photographs and surveys prove a total extent of about 20 ha. This size hints at the importance of the settlement existing from the 7th to the 13th century and allows us to compare it to early urban sites and developments, either in the realm of westfranconian monastries or palatinates of Carolingian and Ottonian times. In late Merowingian and Carolingian times Karlburg is distinguished by finds mostly of a Franconian character and by the presence of a socially elevated group of peers. Also, its structure, including crafting areas, a convent and harbour at the centre, and the castle on the hill as a military and political strong point indicate a planned foundation by Franconian colonists. Imported goods from the Rhine area and, in particular, metal finds such as fibulas point to europewide connections of trade and culture and testify to the importance of the early medieval Karlburg for communication and trade.

Brunner, Mirco / Geiser, Sandro / Rohrbach, Urs (2009). Oppidum Brenodurum: Die keltische Stadt auf der Engehalbinsel. In: Berns frühe Zeit. Archäologie und Geschichte der keltischen und römischen Stadt auf der Engehalbinsel. Bern. 5.

Im Rahmen des 175-Jahr-Jubiläums der Universität Bern rückt die Abt. Ur-und Frühgeschichte & Archäologie der Römischen Provinzen des Institutes Archäologische Wissenschaften Berns frühe Zeit ins Licht: Die keltische und römische Stadt auf der Engehalbinsel. Mit dabei sind das Bernische Historische Museum, in dem zahlreiche archäologische Funde von der Engehalbinsel zu sehen sind, der Archäologische Dienst des Kantons Bern, in dessen Obhut die Engehalbinsel als archäologisches Denkmal steht, die Abt. Archäologie des Mittelmeerraums, das geophysikalische Messungen durchführt und das Medizinhistorische Institut, das Skelette aus keltischen Gräbern untersucht. Keltische Städte Römische Städte Wo heute im lichten Wald Spaziergänger und Jogger sich erholen standen seit prähistorischer Zeit einzelne Gehöfte. In der markanten Aareschlaufe entwickelte sich seit etwa 200 v. Chr. eines der frühen städtischen Zentren (benannt mit dem lateinischen Begriff "Oppidum", "Stadt") im Gebiet der heutigen Schweiz. Ein Zinktäfelchen aus römischer Zeit nennt wohl den Namen: Brenodurum. Das Oppidum war mit über 130 Hektar im keltischen Europa. Nach seiner zentralen Lage im Gebiet der Helvetier zwischen Genfer-und Bodensee muss es im politischen Gefüge zeitweise eine wichtige Rolle gespielt haben. Nach der Eroberung Galliens durch die Römer verlor Brenodurum um 50 v. Chr. an überregionaler Bedeutung. Ein Heiligtum an der engsten und zugleich höchsten Stelle der Engehalbinsel zeigt aber, dass der Ort in römischer Zeit noch immer Mittelpunkt einer helvetischen Region war. Die Hauptstadt des ganzen Stammesgebiets befand sich damals in Aventicum (Avenches VD). Im römischen Brenodurum reihten sich die Häuser und Quartiere entlang der Hauptstrasse. Ein öffentliches Bad und ein Theater sind bis heute erhalten und zu besichtigen. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts beginnen sich die Siedlungsspuren auf der Engehalbinsel zu verlieren. Wie andere regionale Städte wurde Brenodurum wegen der Unruhen und Kriege jener Zeit allmählich verlassen. Der Übergang vom römischen Vicus zur mittelalterlichen Stadt Bern liegt noch im Dunkeln.