MODELLIERUNG DES WASSERHAUSHALTES EINER REBANLAGE (original) (raw)
Nimmt die globale Klimaerwärmung weiterhin zu, wird auch für einige Rebanlagen in der Schweiz ein Bewässerungsmanagement notwendig. Waren bis anhin nur einige wenige Rebanlagen im Zentral-Wallis und Anlagen mit jungen Reben auf eine künstliche Bewässerung angewiesen, werden in Zukunft vermehrt auch ältere Rebanlagen in den anderen Teilen der Schweiz, auf eine Bewässerung angewiesen sein. Der Sommer 2003 hat dies deutlich vor Augen geführt. Diese Arbeit hatte zum Ziel, ein einfaches Speichermodell zum Bodenwasserhaushalt zu validieren und als Grundlage für eine Bewässerungsauslösung zu verwenden. Das Modell SIMPEL von Dr. G. Hörmann wurde dazu ausgewählt. Im Laufe der Arbeit wurde jedoch klar, dass SIMPEL für den Einsatz in einem Weinberg nicht ausreichte. Im folgenden wurde das Modell mit Ansätzten des Irrigation and Drainage Paper No.56 der FAO, der CN-Methode des Soil Conservation Service des Landwirtschaftsdepartements der USA und weinbaulichen Erkenntnissen, sowie der Referenz-Evapotranspirationsgleichung der FAO erweitert. Daraus Entstanden ist V.I.T.I.S., was einerseits für Vineyard Irrigation Through Improved SIMPEL, und anderseits für Vitis sp., der lateinische Gattungsname der Weinrebe, steht. V.I.T.I.S. benötigt die Klimadaten Temperatur (min. und max.), Niederschlag, effektive Sonnenscheindauer, relative Luftfeuchte (min. und max.), Wind und die Taupunkttemperatur, sowie den Leaf Area Index und die Bodenparameter Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität, um den Wasserhaushalt des Bodens zu berechnen, um dann bei Bedarf eine Bewässerung auszulösen. Die durch V.I.T.I.S. modellierte Boden-Wasser-Bilanz wurde anhand von Bodenfeuchtedaten, welche durch C-Probe Sonden erhoben wurden, kontrolliert. Leider traten Unstimmigkeiten bei der Datenausgabe der C-Probe Sonden auf, so dass das Modell nicht eindeutig klassifiziert werden konnte. V.I.T.I.S. hat im Lauf der Versuchsphase vom 01.06.03 bis 31.10.03 sechs Bewässerungen ausgelöst und eine verhindert, da diese in einem für die Traubenqualität ungünstigen Zeitraum stattgefunden hätte. Schlüsselwörter: Boden-Wasser-Bilanz; Speichermodell; Bewässerung; Rebanlage