Schwarte Ludger Das Werden der Kunst (original) (raw)

Kunst in den "Lehrjahren" - die "Lehrjahre" als Kunst

Deutschlandforschung. Ed. by the Institute of German Studies, Seoul National University. Vol. 5 (1996), 7-29 , 1996

In a brief interpretation of Goethe's novel "Wilhelm Meisters Lehrjahre" the essay discusses the traditional concept of the "Bildungsroman" and tries to modify it in a way that will prove more helpful to understand Goethe's novel.

Dürers Entwürfe für die Augsburger Fuggerepitaphe und die Umwege der autonomen Zeichenkunst

The challenge of the object: 33rd congress of the International Committee of the History of Art, Nuremberg, 15th - 20th July 2012 = Die Herausforderung des Objekts: 33. Internationaler Kunsthistoriker-Kongress / CIHA 2012, 2013

The Kupferstichkabinett in Berlin keeps two drawings on color-prepared paper from the series of Dürer's designs for the Augsburg epitaph of Georg Fugger. The first (KdZ 4080) is deemed to be the model for the sculptor, whereas the second (KdZ 18) omits all traces of the funeral character, and a rhetorical signature, a date, and a monogram replace the original commemorative inscription. This sheet is commonly interpreted as a subsequent ricordo for Dürer's personal use and potentially as a collector's item in its own right. This interpretation promotes the sheet to a key document of the growing autonomy of the draughtsmanship in general. The first part of the talk is dedicated to the disproof of the attribution of KdZ 18. This drawing is a tracing copy of KdZ 4080, being of clearly poorer quality than the latter, and (just like its counterpart in the Albertina of Vienna) probably a product of the Dürer Renaissance from the later 16th century. The deattribution indicates some corrections on the chronology of Dürer's contributions to the Fugger's chapel. More important are the consequences on the functions of KdZ 4080, inasmuch as the tension between the graphic qualities of the drawing and the capacities of the sculptural medium cannot explained by Dürer's side-glance on a recycling of the invention any more. As the second part should prove, the design drawings are leaning on some Netherlandish miniatures of the Office of the Dead, both in layout and iconography. Based on these antetypes, Dürer's "design" can be interpreted as a graphical alternative to the three-dimensional tomb models, which in the client's personal possession received an additional function as luxurious objects of memento mori.

Die Luwier: Bindeglied zwischen Mykenern und Hethitern

Mitteilungen aus dem Heinrich Schliemann Museum, Ankershagen, 2016

A catalogue of Middle and Late Bronze Age sites in western Asia Minor is currently established in the framework of a project supported by the University of Zurich. By the end of 2016, information about at least 340 sites will be available online and thus accessible to researchers and the general public. The sites’ coordinates have been entered into a Geographic Information System to analyze human-landscape interrelations. The sites are systematically registered for the first time and brought into context with rivers, lakes, arable floodplains, ore deposits, and trade routes. These settlements provide evidence that western Asia Minor was densely inhabited during the 2nd millennium BCE. A network of petty states and cities existed between the Mycenaean civilization on mainland Greece and the Hittite civilization in central Anatolia.

Schröder Ist Kunst systemrelevant

Ist Kunst systemrelevant? Analysen zur Idee einer sustainable culture, in: Clara Blessing/Christoph Henzel (eds.), Kunst und Krise. Analysen und Perspektiven, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2021, pp. 87-110., 2021

Denken", sagt Bertolt Brecht, "ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht." 1 Das beschreibt auch Ansatz und Sinn des vorliegenden Beitrags. Er adressiert aus philosophischer Sicht den Streit um Art und Grad der gesellschaftlichen Relevanz von Kunst in Krisenzeiten, aus Anlass der COVID-19-Pandemie und deren gesellschaftlichen Folgen. Die (im Verlauf unseres Beitrags noch zu präzisierende) Leitfrage der nachstehenden Überlegungen lautet: Ist Kunst systemrelevant? Das Erkenntnisinteresse hinter dieser Frage ist kein systemtheoretisches, sondern eher ein kunst-oder kulturtheoretisches, letztlich sogar ein kulturund staatspolitisches. "Was", kann man mit August Everding fragen, "haben Kultur und Politik miteinander gemeinsam? Das Gemeinwohl." 2 Wir gehen diesem Zusammenhang hier hauptsächlich mit systematischen Denkmitteln nach, ausgehend von Thesen und Erkenntnissen aus der aktuellen Pandemie-Debatte. Einleitend werden wir allerdings auch einige ideengeschichtliche Grundierungen unseres Fragehorizontes vornehmen. Das philosophische Format unseres Beitrags kommt nicht von ungefähr. Einerseits und vorderhand entspricht es der fachlichen Provenienz des Autors, der hier spricht. Anderseits aber, und systematisch ursprünglicher noch, scheint es von der Sache selbst gefordert. Die kontroverse Debatte darüber, ob und wie Kunst und Systemrelevanz miteinander zusammenhängen, wurde bislang begrifflich wenig scharf, zudem oft mit geringer komparatistischer Umsicht geführt. Insofern ruft sie geradezu nach einem gründlichen und differenzierteren Klärungsversuch. Warum dann aber gerade eine philosophisch-grundsätzliche Prüfung der im Raum stehenden Konzepte, Thesen und Argumente? Nun, Philosophie gilt par excellence als eine auf Klärung von Grundsatzfragen zielende Perspektive der Erörterung. 3 Entsprechend scheint ein dezidiert 1

Kunstgeschichte mit Konsequenzen: Hans Sedlmayr

2016

„Verlust der Mitte“ (1948) ist mehr als eine Streitschrift gegen die moderne Kunst. Das Buch ist ideologische Konstruktion und politisches Manifest des rechtsintellektuellen Autors Hans Sedlmayr. In dem Essay analysiere ich die argumentativen Muster, die Sedlmayrs kunsthistoriografischem Schreiben zu Grunde liegen. Mit der ersten Kunstgeschichte der Moderne stellt der Verfasser alte und neue Kunst in einen unversöhnlichen Gegensatz zueinander. Paradox erscheint es dann, dass er die Moderne in seinem zweiten Hauptwerk, „Die Entstehung der Kathedrale“ (1950), unmittelbar auf die mittelalterliche Kathedrale projiziert. Beide Phänomene lassen sich gleichermaßen auf das kulturkritische Denken seit der Romantik zurückführen. Gegenwärtig wird dieser Diskurs von Organisationen wie Pegida reaktiviert. Die Betrachtung von Sedlmayrs Kunstgeschichte macht sichtbar, welche intellektuellen Kontinuitäten nach Ende des NS die Bundesrepublik und Österreich geprägt haben und noch prägen.

Die Geburt des Kunstmarktes?

Die Geburt des Kunstmarktes, 2017

In Anbetracht der absurden Preise, die heutzutage für manche ikonische Kunstwerke gezahlt werden, wird oft unterstellt, dass Kunst und Geld unvereinbar seien. Doch ist der Handel mit Kunst eine Form der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dieser und damit eine wesentliche Voraussetzung ihres Bestehens. Die These dieses Essays ist, dass eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung, welche eine sehr eigene Art von Kunst prägte, ein Jahrhundert vor den ersten Kunstmuseen entstand, im Goldenen Zeitalter der Niederlande.