"Alle sollen schlechthin ‚Mindere Brüder' heißen" (NbR VI, 3). Zur Geschichte der Laienbrüder im Franziskanerorden, in: Wissenschaft und Weisheit 84 (2021) 100-152 (original) (raw)
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Das Problem an der derzeitigen communis opinio, wonach die Schweizer Brüder mit den Schleitheimer Artikeln von 1527 auf der Bühne der Geschichte erscheinen, ist, dass weder in den Schleitheimer Artikeln von 1527 noch – soweit bekannt – in irgendeinem anderen vor 1588 in der Schweiz entstandenen Quellendokument der Gruppenname „Schweizer Brüder“ überhaupt erwähnt ist. Auch kannte keiner der schweizerischen reformierten Theologen des 16. und 17. Jahrhunderts, die gegen die Täufer schrieben ‒ genannt seien Zwingli, Heinrich Bullinger, Johannes Gastius und Johann Heinrich Ottius ‒ eine Täufersekte mit dem Namen „Schweizer Brüder“. Außerhalb der Schweiz sind die Schweizer Brüder dagegen gut dokumentiert. Die frühesten Belege stammen aus den späten 1530er Jahren aus Mähren. Die Schweizer Brüder erscheinen in den Quellen als eine irgendwie organisierte, überregional vernetzte täuferische Glaubensgemeinschaft, die sich von den Hutterern und von den melchioritischen und mennonitischen Täufern abgrenzte. Das rasch wachsende Gemeindenetzwerk erstreckte sich um 1600 von den Vogesen bis zu den Karpathen und vom Hochrhein bis zur Nordsee. Das Bild, das sich aus einer kritischen Sichtung der Quellen ergibt, ist das eines weit über territoriale Grenzen ausgedehnten klandestinen Gemeindenetzwerks, einer regelrechten Untergrundkirche, deren Zusammenhalt durch die untereinander vernetzten Prediger und Ältesten gewährleistet wurde. Von 1555 bis 1609 sind Gesamtsynoden der Prediger und Ältesten in Straßburg bezeugt, untergeordnete Regionalsynoden sogar bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Wer waren die Schweizer Brüder? in: Mennonitische Geschichtsblätter 78 (2021), 71-101.
In zahlreichen Quellen des 16. und 17. Jahrhunderts ist von den Schweizer Brüdern die Rede, einer verborgenen täuferischen Kirche mit einem Netz von geheimen Gemeinden, das sich vom Elsass bis nach Mähren erstreckte. Wir besitzen Protokolle von Synoden der Prediger und Ältesten der Schweizer Brüder, die regelmäßig in Straßburg stattfanden. Die Leitung der Schweizer Brüder gaben mehrere Liederbücher und eine Reihe von Märtyrer- und Erbauungsschriften für die geheimen und stets von Verfolgung bedrohten Gemeinden heraus, die sich in Wäldern, Scheunen und Privathäusern zu ihren Gottesdiensten trafen. Aber was haben die Schweizer Brüder mit der Schweiz zu tun? Die vier Bände der Quellen zur Geschichte der Täufer in der Schweiz (Zürich 1952-2008) enthalten keinen Beleg für den Gruppennamen Schweizer Brüder aus zeitgenössischen schweizerischen Quellen. Auch die Schweizer Theologen, die im 16. und 17. Jahrhundert gegen und über die Täufer schrieben ‒ so Huldreich Zwingli, Heinrich Bullinger, Johann Gast und Johann Heinrich Ottius ‒ kannten anscheinend keine Täufergruppe mit dem Namen Schweizer Brüder. Wer also waren die Schweizer Brüder, was wissen wir über ihre gepgraphische Verbreitung, und wie kamen sie zu ihrem Namen?
Schon gegen Ende des 8. Jahrhunderts könnte hier, folgt man der Tradition, ein Kloster bestanden haben, und nicht selten wurde Paring auch-wohl zu Unrecht-mit einem sog. Kloster Bergim Donaugauidentifiziertl, das bereits im Jahr 875 von Kaiser Ludwig dem Deutschen an die Alte Kapelle in Regensburg vergeben worden war. Wirklich als Kloster greifbar wird Paring erst um die Mitte des 12. Jahrhunderts: 1141 gründete Graf Gebhard von (Rottenburg-)Roning eine Propstei für regulierte Augustiner-Chorherren, in deren zeitlichem Vorfeld bereits seit 1139 reiche Stiftungen durch Gebhard und seine Brüder als finanzielle Basis gedient hatten. Die Bestätigung des zuständigen Diözesans, des Regensburger Bischofs, erfolgte 1143, eine päpstliche Konfirmation sodann 1144 durch Papst Ludus II., ehemals selbst Augustiner-Chorherr in Bologna. Als erster Propst zog der vermutlich aus St. Johann in Regensburg stammende Ulrich mit vier Kanonikern ein 2 • Die Vogteirechte waren von den Grafen von Roning, über die Moosbtirger, nach deren Aussterben (1289) über die Abensberger im Jahr 1485 schließlich an das Haus Wittelsbach gefallen. Nach wechselvoller Geschichte des spirituellen Aufschwungs und des (etwa im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 von Brandschatzungen gezeichneten) wirtschaftlichen Niedergangs geriet Paring rasch in die Turbulenzen der Reformationszeit Unter Propst Matthias (1504-1546) erscheint das marode Kloster als stark dezimiert. Nach 1546 trat Johann Pegel, Chorherr in Rohr, als Provisor auf. Um das Jahr 1551 zeugen die Urkunden mehrfach von einem Propst Otto und den finanziellen Problemen des
In terms of Research on Jesuit confraternal activity are the Marian congregations the most discussed Topic. The Marian congregations beginning with so-called Prima Primaria congregation that has been founded by Jan Leunis in the Roman College in 1563. With the bull Omnipotentis Dei, which the Jesuit superior general Claudio Aquaviva secured from Pope Gregory XIII in 1584, these sodalities were deemed canonically distinct from confraternities as organizations expllicitly under Jesuit control and affiliation. It is possible among the members of those devotional congregations count the emperors, kings, popes, priests, cardinals, burgomasters, citizens, craftsmans and journeymans too. In Marian congregations was between 16th and 18th century engaged the whole society of the early modern Europe. This paper has focused on the Marian congregations in early modern Moravia, in the most considerable Jesuit college in Olomouc especially. Propounded research was reduced only on world of pious sodalities among the students (sodalitates latinae). The main question is oriented to role, that this type of Marian congregations occupied in life of Jesuit students.