Ergebnisse einer Pilotstudie zu Überzeugungen von Lehramtsstudierenden zur Geschichte der Mathematik (original) (raw)

Lerntheoretische Überzeugungen von Mathematiklehrkräften

Zeitschrift für …, 2008

Educational Measurement and Applied Cognitive Science (EMACS) Zusammenfassung. Lerntheoretischen Überzeugungen von Lehrkräften wird eine entscheidende Bedeutung für das Unterrichtsgeschehen zugesprochen. Einflüsse der Überzeugungen auf die Leistung der Schülerinnen und Schüler konnten vereinzelt bereits nachgewiesen werden. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, ob diese Wirkung der lerntheoretischen Überzeugungen über die Unterrichtsqualität vermittelt wird. Datenbasis war eine Stichprobe von 155 Mathematiklehrkräften und deren Klassen mit insgesamt 3483 Schülerinnen und Schülern, die zu zwei Messzeitpunkten (Ende der 9. und 10. Jahrgangsstufe) untersucht wurden. Anhand von Mehrebenenstrukturgleichungsmodellen konnte gezeigt werden, dass Klassen von Lehrkräften mit stark transmissiven Überzeugungen weniger kognitiv herausgefordert und in ihrem Lernprozess unterstützt wurden als Klassen von Lehrkräften mit weniger transmissiven Überzeugungen. Weiterhin waren diese Überzeugungen mit Leistungsnachteilen der Klassen verbunden, wobei der Effekt über die weniger kognitiv aktivierende Unterrichtsgestaltung vermittelt wurde. Die Befunde werden vor dem Hintergrund der für Deutschland häufig berichteten variationsarmen Unterrichtspraxis diskutiert.

Überzeugungen zur Mathematik und zum Erwerb mathematischen Wissens

Zum Start bereit?, 2015

nehmungen und Deutungen unterrichtlicher Situationen beigemessen, wodurch sie grundsätzlich als bedeutsam hinsichtlich des berufsbezogenen Denkens und Handelns erachtet werden. Im Fokus der Ausbildung angehender Lehrpersonen interessiert daher, über welche Überzeugungen Studierende verfügen-so auch in TEDS-M in Bezug auf Überzeugungen zur Struktur der Mathematik, zum mathematischen Lehren und Lernen und zum Erwerb mathematischen Wissens. Die Ergebnisse zeigen, dass Studierende der Deutschschweiz (und auch in Deutschland) am Ende der Lehrerausbildung diesbezüglich weitgehend über dynamisch-konstruktivistisch-offene Überzeugungs-Syndrome verfügen, wobei sich diese auch in internationaler Betrachtung als besonders ausgeprägt darstellen. Auch wird deutlich, dass derartige Überzeugungsmuster (zumindest tendenziell) in Beziehung zu intrinsischer Berufsmotivation (fachbezogener Motivation und Interesse an Lernenden) stehen. Ob derartig deutliche Überzeugungs-Syndrome als vorteilhaft zu bewerten sind, lässt sich nicht abschliessend bewerten. Hier würde es sich lohnen, in weiteren Forschungsarbeiten der Frage nachzugehen, inwieweit es den Studierenden in ihrer Berufspraxis gelingt, situationsangepasst konstruktions-und transmissionsorientierte Lehr-Lernarrangements anzuwenden.

Geschichtstheoretische und -didaktische Beliefs angehender und erfahrener Lehrpersonen – Einblicke in den Forschungsstand, die Entwicklung der Erhebungsinstrumente und erste Ergebnisse

In: Uwe Danker (Hrsg.): Geschichtsunterricht - Geschichtsschulbücher - Geschichtskultur. Aktuelle geschichtsdidaktische Forschung des wissenschaftlichen Nachwuchses, 2017

Konzept: Beliefs werden in letzter Zeit verstärkt in lernpsychologischen und bildungswissenschaftlichen Arbeiten sowie in internationalen und deutschsprachigen geschichtsdidaktischen Studien als relevante Aspekte für (historisches) Denken, Lehren und Lernen beachtet. Im Beitrag fasse ich den bisherigen Ertrag meines Doktoratsprojektes zusammen. Dabei stehen geschichtstheoretische (epistemologische) und geschichtsdidaktische (lehr-lerntheoretische) Überzeugungen von (angehenden) Geschichtslehrkräften im Zentrum. Fragestellung: Konkret frage ich unter anderem, welche geschichtstheoretischen und -didaktischen Beliefs (angehende) Geschichtslehrpersonen in der Deutschschweiz und Deutschland angeben, wenn sie quantitativ befragt werden, inwiefern personelle Merkmale (wie Geschlecht, Alter) und Kontextfaktoren (z.B. sozioökonomischer Hintergrund der Eltern, Semesterzahl usw.) als Einfluss auf das Antwortverhalten interpretiert werden können und wie es methodisch gelingen kann, Geschichtslektionen beteiligter Lehrkräfte qualitativ so auszuwerten, dass ein konzeptioneller Zusammenhang mit den zuvor quantitativ erhobenen Überzeugungen hergestellt werden kann. Probleme: Die Entwicklung der quantitativen Instrumente für die Erhebung der geschichtstheoretischen Überzeugungen stellte eine Herausforderung dar, da deutschsprachige Fragebögen bisher nicht vorlagen. Deshalb war eine mehrstufige Pilotierung notwendig. Zudem ist z.B. die methodische Verknüpfung zwischen quantitativen und qualitativen Daten aus Unterrichtsbesuchen noch eine offen Forschungsaufgabe. Bisherige Ergebnisse: Eine qualitative Fallanalyse verdeutlicht unter anderem, dass sich die Überzeugungen der untersuchten Lehrperson auch in der Unterrichtsstruktur zeigen lassen. Quantitative Analysen verweisen darauf, dass Deutschschweizer und deutsche Geschichtslehrerstudierende tendenziell narrativ-konstruktivistischen geschichtstheoretischen, jedoch verschieden geschichtsdidaktischen Beliefs zustimmen. Außerdem können verschiedene personelle und soziokulturelle Merkmale, die durch die Befragten angeben wurden, als bedeutsame Aspekte für die gegeben Antworten interpretiert werden.

Geschichtstheoretische und -didaktische Überzeugungen von Lehrpersonen. Begriffliche und empirische Annäherungen an ein Fallbeispiel

Historisches Erzählen und Lernen. Historische, theoretische, empirische und pragmatische Erkundungen, 2016

Auf die Lehrpersonen kommt es an! So oder ähnlich lauten die Überschrift en in der Presse, seitdem Hattie seine Studie "Visible Learning" 2009 veröff entlichte, die in der öff entlichen Wahrnehmung in Deutschland häufi g auf die genannte Formel verkürzt wird . 1 Die Frage nach den guten Lehrer/innen ist seither wieder in das Bewusstsein der Medien gerückt . Für die deutschsprachige Geschichtsdidaktik konnte Wolfgang Hasberg noch 2010 feststellen, dass "der Lehrer selten zum Gegenstand des Interesses […] -viel weniger noch zum Gegenstand der Forschung" geworden ist . 2 Auch wenn eine Zunahme von fachspezifi schen Arbeiten zu verzeichnen ist oder ältere Ableitungen zulassen, sind fachübergreifende Forschungen zum Th ema deutlich zahlreicher und haben eine längere Tradition . Bis etwa 1960 standen hier Persönlichkeitsmerkmale von Lehrpersonen im Fokus . Anschließend geriet unter dem Einfl uss des Behaviorismus mit dem Prozess-Produkt-Paradigma die Wirksamkeit des Handelns (z . B . Medieneinsatz) der Lehrkräft e im Unterricht in den Blick . Wie die Schüler/innen darauf reagieren, rückte ab 1975 im Rahmen des Prozess-Mediations-Produkt-Paradigmas ins Zentrum des Interesses . Seit Mitte der 1980er-Jahre, als der Kognitivismus zum Leitmodell aufstieg, wurde der Blickwinkel der Forschung erweitert . Seither wird nach dem Wissen von Lehrpersonen und wie dieses im Unterricht in Handlungen umgesetzt wird, gefragt . Außerdem interessiert 1 Für eine Auseinandersetzung mit Hatties Studie aus geschichtsdidaktischer Perspektive vgl . Marko Demantowsky / Monika Waldis: John Hatties "Visible Learning" und die Geschichtsdidaktik .

Zur Veränderung epistemologischer Überzeugungen im Schülerlabor: Authentizität von Lernmaterial als Chance der Entwicklung einer wissenschaftlich angemessenen Überzeugungshaltung im Fach Geschichte?

Unterrichtswissenschaft

Zusammenfassung Die vorliegende Studie geht der Frage nach, welchen Einfluss die Authentizität von Lernmaterial auf die Veränderung epistemologischer Überzeugungen im Fach Geschichte hat. Dafür wurden N = 161 Schüler*innen unterschiedlicher Gymnasien (11./12. Klasse) in drei experimentellen Bedingungen mit authentischem (Printdokumente), weniger authentischem (Audiodokumente in Form einer Vertonung schriftlicher Originaldokumente) sowie unauthentischem (Geschichtslehrbuch) Lernmaterial konfrontiert. Für eine möglichst hohe Authentizität der Wissenschaftsvermittlung im Schülerlabor im Sinne geschichtswissenschaftlichen Forschens galten dabei Materialzusammenstellungen schriftlicher multipler Dokumente mit konfligierenden Informationen aus Primär-und Sekundärquellen. Vor und nach der Teilnahme an der Intervention im Schülerlabor wurde die Ausprägung von drei in der Domäne Geschichte unterschiedenen epistemologischen Überzeugungshaltungen der Probanden mit einem Fragebogen erhoben (criterialist-, objectivist-und subjectivist stance). Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Zunahme des wissenschaftlich angemessenen criterialist stance durch Schülerlabor-Interventionen mit (a) authentischen Printdokumenten und (b) weniger authentischen Audiodokumenten. Die beiden eher unwissenschaftlichen Überzeugungshaltungen (objectivist-und subjectivist stance) veränderten sich nicht signifikant. Eine Inter

Orientierungen von Lehramtsstudierenden - Empirische Hinweise aus zwei Erhebungen

2011

Zusammenfassung Studierende im Lehramt werden in ihrem künftigen Beruf einen maßgeblichen Beitrag zur politischen Sozialisation der nachwachsenden Generation leisten. Es ist deshalb geboten, ihre politisch-demokratischen Orientierungen zu erkunden. Die in einem standardisierten Fragebogen erfassten Indikatoren verweisen dabei auf Ambivalenz und Indifferenz. Zwar ist ihr politisches Interesse ausgeprägt und die politische Selbstverortung neigt nach links. Zugleich aber sind demokratische Prinzipien nur bei knapp der Hälfte hinreichend verankert. Multivariate Analysen zeigen die Kovariation dieser Aspekte. Hinzu treten spezifische Effekte des Geschlechts und der Semesterzahl, andere Merkmale wie Herkunft und Studien spielen eine geringere Rolle.