Kapanca Limanı – Ein neuer Vorschlag zur Lokalisation der Stadt Caesarea Germanicae (original) (raw)
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Der Hafen von Kapanca: Ein Neuer Vorschlag. Zur Lokalisation der Stadt Caesarea Germanica
Folgender Beitrag behandelt Funde und Befunde aus der unmittelbaren Umgebung eines Wellenbrechers, welcher nahe der Gemarkung Kapanca (Gemeinde Zeytinbağı, Verwaltungsbezirk Mudanya, Provinz Bursa) aufgefunden wurde. Die dort zahlreich aufgelesenen Keramikfragmente sowie ein Steinpoller belegen fraglos, dass es sich bei der Anlage um ein Hafengelände gehandelt haben muss. Kernproblem dieses Aufsatzes ist die Frage, welcher Stadt dieser Hafen, dessen Nutzung anhand der datierbaren Keramik vom 3. Jh. n. Chr. bis in spätosmanische Zeit belegt werden kann, angegliedert war. Caesarea Germanica ist nun eine durch Münzfunde und antike Quellen hinlänglich bekannte antike Metropole, die jedoch bislang nicht zweifelsfrei lokalisiert werden konnte. Das auf der Rückseite einschlägiger Caesarea-Münzen eingeprägte Hafenmotiv zeigt, aus der Vogelperspektive wahrgenommen, eine erstaunliche Übereinstimmung mit unserer Hafenanlage von Kapanca. Unserer Meinung nach besteht somit ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den Bildzeugnissen sowie der in diversen antiken Quellen angegebenen geographischen Lage von Caesarea Germanica und der Gemarkung Kapanca, die als mögliche Verortung der “verschollenen Stadt” ins Feld geführt wird.
Die Kapitelle von Nazareth -ein neuer Rekonstruktionsvorschlag
Jahrbuch des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes, 2003
The sculptural capitals in the church of the Annunciation in Nazareth are among the finest examples of the Crusader era. It is obvious they have never been placed into position, probably because events in the year 1187 interrupted the church building activities. It is still controversial as to what type of building the capitals were created. Until today no attention has been paid to scratches on the top and lower part of the capitals, scratches which clearly indicate the exact geometric construction of the capitals. After analysing these scratches it seems likely the capitals were designed for a four-sided Ciborium on top of the Cubiculum Mariae. A similar Ciborium (six sided) was built on top of the Holy Sepulchre in the Church of the Anastasis in Jerusalem. The Ciborium represents an important building type in the Holy Land.
Akten des 18. Österreichischen Archäologietages, 2022
Das „Caesarea – Wrack“ liegt in 3m Tiefe am Grund des äußeren Hafens von Caesarea Maritima und wurde erstmals in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts entdeckt und teilweise untersucht. Die Bedingungen vor Ort sind jedoch sehr schwierig. 2017 lag das Wrack erneut frei und bei neue Grabungskampagnen 2017 und 2018 konnten der Großteil der Überreste des Schiffes freigelegt und dokumentiert werden. Neben neben der Entnahme von Dendro-Proben wurde ein photogrammetrisches Modell des vorhandenen Schiffskörpers erstellt. Obwohl noch keine konkreten Untersuchungsergebnisse vorliegen, konnten doch schon einige Erkenntnisse gewonnen werden. Aufgrund der enormen Dicke der Planken (9 cm), der sehr mächtigen, nur drei Finger breit auseinanderliegenden Spanten und anhand der Größenverhältnisse des Wracks, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eines jener Frachtschiffe handelte, die die Strecke Alexandria – Ostia und retour, regelmäßig befuhren und von den Römern navis oneraria genannt wurden. Das Wrack datiert wohl in das 1. Jahrhundert nach Chr. Die genaue Tonnage ist schwer zu schätzen, könnte aber 300 – 500 Bruttoregistertonnen betragen haben und entspricht damit der Ladekapazität eines durchschnittlichen Getreidefrachters dieser Zeit. Da bislang nur sehr wenige Wracks aus dieser Periode im östlichen Mittelmeerraum bekannt- und untersucht worden sind, wird die genaue Untersuchung und Erforschung unseren Wissensstand wesentlich voranbringen!
Bildbände zur Archäologie. Darmstadt: Philipp von Zabern 2014, 144 S., 121 Farbabb. Den Monumenten und Inhalten der Klassischen Archäologie wird vonseiten der fachfremden Öffentlichkeit ein großes Interesse entgegengebracht, auch wenn das Klassische Altertum zunehmend aus dem gesellschaftlichen Bildungskanon verdrängt wird. Seit annähernd 25 Jahren hält die Reihe Zaberns Bildbände zur Archäologie dieses Interesse am Leben. Die Einzelbände dieser Reihe decken ein breites thematisches, chronologisches und regionales Spektrum ab. Vor allem die großformatig abgedruckten, hoch auflösenden Farbabbildungen, die ein Markenzeichen der Publikationsreihe geworden sind, haben die populärwissenschaftliche Ästhetik archäologischer Stätten und Monumente geprägt. In dieser Reihe ist unlängst die hier zu besprechende Publikation von Marion Bolder-Boos (B.) zu Ostia vorgelegt worden. Die Hafenstadt war in den letzten Jahrzehnten im Fokus der archäologischen Fachöffentlichkeit, ein kompakter Überblick in deutscher Sprache für ein fachfremdes Publikum fehlte aber bislang. 1 Nicht zuletzt den zahlreichen neuen Erkenntnissen, dem weitläufig freigelegten Stadtareal und dem verhältnismäßig guten Erhaltungszustand der antiken Bauten ist es geschuldet, dass bereits im Jahr 2013 Klaus S. Freyberger eine in Zielgruppe und inhaltlicher Ausrichtung vergleichbare Publikation vorgelegt hat. 2