Aufbau einer verteilten digitalen Bibliothek für nichttextuelle Dokumente - Ansatz und Erfahrungen des PROBADO Projekts (original) (raw)

Digitale Bibliothek. Gründung eines elektronischen Hochschulverlages auf Verbund-Ebene

Bibliotheksdienst, 2001

für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen) 1 hat sich im Juni 2000 eine AG Hochschulverlag NRW gegründet, der Kolleginnen und Kollegen aus dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ) und aus verschiedenen Bibliotheken des Landes angehörten. An der abschließenden und inhaltlich wichtigsten Sitzung im November 2000 nahmen als Gäste drei Hochschullehrer aus verschiedenen Disziplinen (Chemie, Romanistik, Sozialpädagogik) teil. 2 Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt! Ausgangspunkt für die AG war das Bestreben, auf die durch exorbitante Preissteigerungen, insbesondere im Bereich der naturwissenschaftlichen Zeitschriften, verursachte Krise der wissenschaftlichen Informationsversorgung mit effektiven Gegenstrategien zu reagieren. 3 Create Change 4 , eine u.a. von der Association of Research Libraries unterstützte Initiative amerikanischer Wissenschaftler und Bibliothekare, hat die Lage auf den Punkt gebracht: "the dramatic increases in journal costs and the increasing commercialization of scholarly publishing, have decreased scholars' access to essential research resources all over the world." (http://www.createchange.org/faculty/intro/aboutcc.html, 8.11.01). Die Hochschulen produzieren Texte mit öffentlichen Geldern und geben diese an die Verlage weiter, um sie dann wieder mit öffentlichen Geldern zurückzukaufen. M.a.W.: die Hochschulen zahlen doppelt. Internationale Wissensverwertungskonzerne-um das positiv konnotierte Wort "Verlage", das etwas ganz anderes meint, zu vermeiden-halten Monopole und setzen Preise, die die Freiheit der Informationsversorgung und damit der Forschung und Lehre einschränken. 5 Dabei sind die tatsächlichen entstehenden Produktionskosten elektronischer Veröffentlichungen wesentlich niedriger als bei gedruckten Texten. Als Ausweg aus dieser Situation bietet sich die elektronische Publikation wissenschaftlicher Texte durch die Hochschulen selbst an. Träger könnten die Bibliotheken sein oder besser: die Bibliotheksverbünde, um eine breitere Basis und Reichweite zu erzielen. Ob man sich dieser Aufgabe stellen soll oder nicht, war in der genannten Arbeitsgruppe umstritten. Ein Teil der Teilnehmer äußerte Bedenken und verwies insbesondere auf die Schwierigkeiten und Kosten des Aufbaus einer Verlagsinfrastruktur. Außerdem könnte die Konkurrenzsituation unter den Hochschulen zur Ablehnung eines NRW-Verlages führen.

DA-NRW: Eine verteilte Architektur für die digitale Langzeitarchivierung

2013

Die Regierung von Nordrhein-Westfalen plant den Aufbau eines landesweiten Langzeitarchivs für digitale Inhalte aus dem Bereich des kulturellen Erbes. Dieses soll zugleich als ein Pre-Aggregator für die Präsentation der Daten in der Deutschen Digitale Bibliothek und Europeana dienen. Als technische Umsetzung wurde ein Softwaresystem entworfen, das ausschließlich auf Open Source Komponenten aufsetzt um solch ein verteiltes, selbst-validierendes digitales Archiv zu realisieren. Die genannte Lösung bietet den Einlieferern mittels sogenannter Contracts (XML-basierte Verträge) einen hohen Grad an Kontrolle über die auf die eingelieferten Objekte angewandten Methoden für Archivierung und Publikation. 1 Das DA-NRW Projekt und seine Zielstellung Das Digitale Archiv NRW [DA13c] wurde 2010 mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine Struktur zu errichten, in der Kultureinrichtungen aller Sparten – Archive, Bibliotheken und Museen, aber ggf. auch andere, wie Bodendenkmalämter, – des Landes NordrheinWe...

Virtuelle Forschungsumgebungen als Entwicklungsfeld für Bibliotheken am Beispiel des "Deutschen Textarchivs"

2012, 2012

DE: Die Arbeit untersucht Virtuelle Forschungsumgebungen (VFU) als neues Entwicklungsfeld für wissenschaftliche Bibliotheken. Dazu werden zunächst die grundlegenden Arbeitsschritte, die für geisteswissenschaftliche Forschung typisch sind, betrachtet, um dann zu erörtern, wie die zunehmende Anwendung digitaler Forschungsumgebungen das Arbeiten beeinflusst und welche Herausforderungen diese Veränderungen an die Wissenschaftler selbst und an VFUs stellen. Basierend auf diesen Reflexionen werden die wissenschaftlichen, sozialen und technischen Anforderungen zusammengestellt, die VFUs erfüllen müssen, um geisteswissenschaftliches Arbeiten adäquat zu unterstützen. Die Erfüllung dieser Ansprüche wird dann am „Deutschen Textarchiv“, einem digitalen Forschungskorpus historischer deutscher Literatur, geprüft. Schließlich wird die Relevanz von VFUs für die Entwicklungsstrategien wissenschaftlicher Bibliotheken und ihre Auswirkungen auf das Berufsbild des Bibliothekars diskutiert. Bibliotheken verfügen sowohl über das fachliche Profil als auch über die Erfahrung, wissenschaftliche Bedürfnisse mit technischen Möglichkeiten zu verknüpfen und so zeitgemäße Labore für geisteswissenschaftliche Forschung zu schaffen. EN: In this paper we consider virtual research environments (VRE) in reference to their development potential for academic libraries. For a start we scrutinize the basic tasks typical for scholarly research as well as how the use of virtual research environments alters the ways humanities scholars work, and the challenges this brings to both scholars and VREs. Our observations on this topic lead us to a set of academic, social, and technical requirements digital research platforms will have to respond to. To link these considerations to a real-life scenario we test a so-called digital corpus of historical German texts for its dealing with the said demands. Subsequently we argue for VREs as a relevant field within the development strategy of libraries. They display the profile and experience to connect academic needs to technical feasibility in order to provide what can be called the contemporary laboratories of digital humanities.

Digitales Datenmanagement als neue Aufgabe für wissenschaftliche Bibliotheken

Bibliothek Forschung und Praxis

Zusammenfassung Ausgehend von den aktuellen Entwicklungen in Deutschland und Europa werden Diskussionen, Initiativen und Projektergebnisse im Bereich des digitalen Datenmanagements vorgestellt. Dabei wird ein besonderer Bezug zu den wissenschaftlichen Bibliotheken und deren zukünftige Aufgabenfelder gelegt, die international mit „Data Literacy“ und „Data Stewardship“ beschrieben werden. In Ergänzung zu „Data Scientists“ werden in Zukunft in großer Zahl Experten für das digitale Datenmanagement (sogenannte „Data Stewards“) benötigt. Daher haben das Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin und der Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam gemeinsam den weiterbildenden Masterstudiengang Digitales Datenmanagement konzipiert, der im April 2019 startete. Wie sich dieser Studiengang in die nationalen und internationalen Entwicklungen und Herausforderungen einfügt, ist Gegenstand dieses Artikels.

Virtual Bookshelf – Ein Natural User Interface zur Organisation und Exploration digitaler Dokumente

In Proceedings of the 13th International Symposium of Information Science, 2013

Mit der hohen Verfügbarkeit digitaler Textdokumente stellt sich auch die Frage, wie die Fülle an digitaler Information angemessen verwaltet und organisiert werden kann. In der Forschung hat sich der Begriff des Personal Information Management (PIM) etabliert, der alle Aspekte der individuellen Filterung, Speicherung und Wiederfindung von Dokumenten beschreibt. Dabei bezieht sich PIM keineswegs ausschließlich auf digitale Daten, sondern ebenso auf den Umgang mit gedruckten Büchern, Zeitschriften und Einzeldokumenten. Unser Posterbeitrag stellt ein Virtual Bookshelf vor, welches in Ergänzung der etablierten Desktopmetapher die Vorzüge der physischen Medienpräsentation und -ordnung in das digitale Medium überträgt.