Johann Sebastian Bach, Johann Heinrich Eichentopf und die Hautbois d'amour in Leipzig (original) (raw)
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Bach und Händel in den deutschen Diktaturen
Der Kunst ausgesetzt, 2017
Bach and Handel under the German dictatorships Bach and Handel were pillars of national cultural policy in both Nazi Germany and the GDR – indeed, they were treated as state composers. But in their settings of Biblical topics and religious music they evaded being instrumentalised or manipulated for ideological and political ends. The Trauerode BWV 198 and the “Sacred Oratorio” Judas Maccabaeus are sacred or ecclesiastical works only at one remove, but eager (and over-eager) ideologues felt challenged by them, and as a result they were subjected to intrusive reinterpretations, often even to the “aryanisation” of certain of their concepts, and to re-writings both partial and extensive, with those responsible justifying their actions by the use of “parody” techniques for which their composers were already well known. The arrangements of Handel offer all of these: we have the repatriation of the “German” Händel, his aryanisation (which went hand in hand with his “nationalisation”), and ultimately the transformation of a religiously conceived prayer to freedom into an anti-individualistic celebration of heroic virtues that was then utilised as war propaganda. But it was precisely the aggressive emphasis on the “non-ecclesiastical” and on disguising religious aspects, even of a work such as the Messiah, that made spiritual connotations visible. Using examples from the period of National Socialism and of the communist regime in the GDR, we here demonstrate both differences and continuities of approach.
Der Wundersmann: Johann Sebastian Bach und die Kantate Wer nur den lieben Gott lässt walten BWV 93
2018
Johann Sebastian Bach und die Kantate Wer nur den lieben Gott lässt walten BWV 93 Daß Gott den Jubilar zu seiner Zeit versorgen und erhalten will. 1 Jede Zeit hat ihr eigenes Bach-Bild. Das klingt banal; mit Mozart oder Beethoven, Rembrandt oder Goethe verhält es sich ja nicht anders-und doch ist der Fall Johann Sebastian Bach ein extremer. Denn wir wissen fast nichts über den Menschen Bach. Die Quellen, die sich biografisch auswerten lassen, finden in wenigen Bänden der Bach-Dokumente 2 Platz, und ein Großteil von ihnen lag bereits Philipp Spitta 3 vor. Neue Bach-Bilder wurden seither nicht so sehr durch spektakuläre Entdeckungen weiterer Lebenszeugnisse inspiriert, sondern vor allem durch veränderte Perspektiven der Biografen, die an dem Komponisten Seiten entdeckten-oder entdecken wollten-, die anderen Autoren bzw. Rezeptions-Epochen verborgen geblieben waren. Immer wieder dieselben Quellen, Ereignisse und Anekdoten erhielten dadurch immer wieder neue Deutungen. Als Element der biografischen Konstruktion fungieren zuweilen die so genannten Choralkantaten. 1909 belegt Albert Schweitzer mit ihnen seine Vorstellung, Bach sei in mittelalterlichen Vorstellungen verwurzelt: Johann Sebastian Bach, um Kants Sprache zu reden, ist ein historisches Postulat. Auf welchem Pfade man den Gang durch die mittelalterliche Dichtung und Musik unternimmt: immer wird man zu ihm geführt. Was das Kirchenlied vom XII. bis zum XVIII. Jahrhundert Herrliches geschaffen hat, schmückt seine Kantaten und Passionen. 1 Frei nach dem Motto zum Erstdruck des Liedes "Wer nur den lieben Gott lässt walten" von Georg Neumark (siehe Fußnote 19).
Metropolis und Exotik: Heinrich Heine über Léopold Robert und Alexandre-Gabriel Decamps
In the article the author argues that Heine interpreting various paintings outlined an imagined geography of Europe, divided into historical (France, England) and national exotic (Italy, Tirol, the Pyrenees). Heine’s social and historical actuality did not exclude the creation of ideological and non historical images. Heine over-interpreted the genre-painting by Decamps “Cadji-Bey, chef de la police de Smyrne, faisant sa ronde” as an image of injustice; the image represents a world not only devoid of civilization but a one that is degenerate, bestial. Animal resemblance denies history to that world. Further the author deals with the exoticism in the works of Léopold Robert and Alexandre Gabriel Decamps and with the question how the look from the outside made possible to create exotic images not only from foreign cultures but from peripheries in European countries as well.
Die Liebesphilosophie Dietrich von Hildebrands
Die Liebesphilosophie Dietrich von Hildebrands , 2013
Valentina Gaudiano zeichnet die Liebesphilosophie des Husserl-Schülers Dietrich von Hildebrand nach: Wenn Liebe kein bloßes Gefühl ist, sondern eine wertbezogene Tat, erkennt der Liebende im Anderen dessen Einzigartigkeit als ein Gut und wird davon angesprochen, eine hingebende Haltung ihm gegenüber einzunehmen, die auf Vereinigung zielt. Die Vollkommenheit dieser Tat entsteht aber nur in der Reziprozität, wenn sie nämlich nicht nur schenkt, sondern auch beschenkt wird. In der Dynamik des Sich-Schenkens und vom Anderen Beschenktwerdens entfaltet sich der Liebesprozess als Prozess der Seinsschenkung, die allerdings einer ständigen Verfehlung ausgesetzt ist. Diese wiederum kann nur vermieden werden, wenn die Liebe in einem absoluten Horizont verankert wird.
Alexander von Humboldt, Therese von Bacheracht, und die "verhängnissvolle Prosa des Lebens
2021
Zusammenfassung Ausgehend von einem Brief Alexander von Humboldts an die Schriftstellerin Therese von Bacheracht (1804 – 1852) wird die Geschichte der Herausgabe der Briefe seines Bruders Wilhelm an Charlotte Diede im Jahr 1847, nach dem Tod beider Korrespondenten, nachgezeichnet. Besonders wird dabei auf die bisher unveröffentlichten "Tagesblätter" Karl August Varnhagens von Ense zurückgegriffen, aus denen hervorgeht, dass Alexander von Humboldt seine anfangs ablehnende Haltung aufgibt, Varnhagen mit der Prüfung und Korrektur des Manuskripts betraut, und dass Therese von Bacheracht durch Hartnäckigkeit und Charme ihr Ziel erreicht, die nicht unbeträchtlichen Einnahmen aus der Veröffentlichung zugesprochen zu bekommen. Abstract Using a letter written by Alexander von Humboldt to the writer Therese von Bacheracht (1804 – 1852), this paper tells the story of how Humboldt's brother Wilhelm's letters to Charlotte Diede were published in 1847, after the death of both co...