Wasser im Altertum (Water in Antiquity), International Conference in Berlin, 14-18 July 2014 (updated program) (original) (raw)
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Baales 2012 - Der pleistozäne Mensch und das Wasser - Pleistocene humans and the water - DAI Berlin
Hrsg.): Wasserwirtschaftliche Innovationen im archäologischen Kontext -Von den prähistorischen Anfängen bis zu den Metropolen der Antike. Rahden/Westf.: Leidorf 2012 (Menschen -Kulturen -Traditionen ; ForschungsCluster 2 ; Bd. 5) ISBN 978-3-86757-385-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier Alle Rechte vorbehalten
Wasser und Macht – seine Nutzung und Inszenierung in Burg und Palast Wasserarchitekturen und Wasserspiele nahmen im antiken Herrschaftsbau eine wichtige Rolle ein. In spät- und nachantiker Zeit zieren kunstvoll gestaltete Bäder und Brunnen weiterhin die Paläste der byzantinischen Kaiser und der islamischen Kalifen. Der Pinien-Brunnen Karls des Großen in Aachen verweist noch auf das Fortbestehen höfisch-repräsentativer Wasserkunst im Reich der Karolinger . In den Burgen des westeuropäischen Mittelalters scheint die Tradition unterbrochen, doch stellt sich angesichts ihrer immensen Bedeutung im frühneuzeitlichen Schlossbau die Frage, worauf diese Form der künstlerischen Inszenierung von Herrschaft fußt . Wir möchten uns in dieser Sektion, die Beiträge aus der Byzantinistik, Kunstgeschichte und Orientalistik zusammenführt, mit folgenden Fragen der Thematik annähern: Wie sind Wasserarchitekturen in die Repräsentation herrschaftlicher Macht eingebunden? Welche Vorstellungen umfasst die Einbindung von Wasser in der höfischen Kultur? Welche Rolle spielt die Formenmigration insbesondere an jenen Höfen, die im direkten Austausch mit dem Orient stehen? In welchem Ausmaß und auf welche Weise verbreitete sich der byzantinische und orientalische Einfluss von einem Hof zum anderen? Welche Formen von Erinnerung (z.B. imitatio) treten in Erscheinung? Wasser wurde in realienkundlicher (Versorgung) und kulturgeschichtlicher (Badewesen) Hinsicht für Byzanz bereits untersucht, der Umgang mit Wasser birgt aber auch viele inszenierende und statusbefördernde Komponenten (z.B. Kaiserbäder, Wasserspiele, wasserbetriebene Automaten, Parkanlagen und der Herrscher als Wasserspender) . Unsere Kenntnisse über das westeuropäische Bad im Mittelalter betreffen in erster Linie die öffentlichen Einrichtungen . Die Badstube war aber auch ein integraler Bestandteil der mittelalterlichen Burg, obgleich das Thema bislang in der Forschung ein Desiderat darstellt . Eine späte Darstellung, der Teppich „Le bain“ aus der sechsteiligen niederländischen Tapisserie-Folge „Tenture de la vie seigneuriale“ (Paris, Musée de Cluny) veranschaulicht die Stellung des Bades im idealen Hofleben um 1500, das sich weit von der derben Sinnlichkeit entfernt, die Darstellungen öffentlicher Badstuben noch in der Renaissance zu eigen ist . Eine deutliche Kontinuität zwischen mittelalterlicher Badetradition und frühneuzeitlicher höfischer Badekultur ist anzunehmen. So erlauben Schlossbäder wie die Badstube der Burg Trausnitz in Landshut (1575-78), wo unterschiedlicher Kunstgattungen (Architektur, Skulptur, Malerei, Garten- und Wasserkunst) zur Darstellung fürstlicher Macht zusammenfließen, möglicherweise Rückschlüsse auf Nutzung und Gestalt der nicht erhaltenen Burgbäder des Mittelalters. Inwiefern in der Frühen Neuzeit auf Traditionen des mittelalterlichen Herrschaftsbaus Westeuropas zurückgegriffen werden konnte, lässt sich anhand der Wasserarchitekturen der normannischen Paläste in Sizilien überprüfen. Zudem sind islamische Modelle für die westeuropäische Wasserarchitektur von entscheidender Bedeutung. Aus dem Nachvollzug der Wege und Formen dieser Beeinflussung aus der interdisziplinären Perspektive nachzuvollziehen sind wichtige Erkenntnisse zum Verständnis des Kulturtransfers im Mittelalter zu erwarten.
Corpus Vasorum Antiquorum / Deutschland. 62. Berlin: Antikenmuseum ehemals Antiquarium, 8
1991
Eine Kennzeichnung dieser Stellen auf den photographischen Aufnahmen wurde dagegen nicht vorgenommen. Doch wurden die Lekythen mit überwiegend moderner Bemalung (V. 1. 3 3 8 3 und 3 267x) gesondert, also außerhalb der chronologischen Reihenfolge, hier Taf. 3 7, abgebildet. Bei 3 267x gibt überdies eine Zeichnung (Abb. 8) die Reste der antiken Zeichnung wieder. Bei V. 1. 3 3 8 3 wäre eine solche Zeichnung durch die starke Vermengung von antik und modern zu aufwendig und unübersichtlich geworden. Hier kann jedoch Abb. 3 der Farbtafel (Beilage l) (Palmette) einen Eindruck von dem Neben-und übereinander moderner und antiker Linien geben. Bei der Lekythos V. 1. 3970 des Achilleusmalers (Taf. 10, 2-5) wiederum ist nur die rechte Figur weitgehend modern, so daß es vernünftig schien, das Stück im Kontext der übrigen Lekythen des Malers zu belassen. Die Abb. l und 2 der Farbtafel (Beilage l) zeigen deutlich den Unterschied zwischen antiker und moderner Zeichnung. Einige Erkenntnisse zu Form und Maltechnik der Lekythen werden naturwissenschaftlichen Untersuchungen verdankt. So konnte die Form von Einsätzen durch Röntgenaufnahmen der entsprechenden Lekythen (im Museum für Vor-und Frühgeschichte, Berlin-Charlottenburg) geklärt werden und ein Teil der in der Antike verwendeten Farbpigmente im Rathgen-Forschungslabor Berlin durch eine Röntgenfeinstrukturanalyse nach der Debye-Scherrer-Methode bestimmt werden. Die Ergebnisse dieser Farbuntersuchungen wurden bereits an anderer Stelle publiziert (Wehgartner, Lekythenmalerei). Im Text ist neben dem Farbwert das Farbpigment nur dann angegeben, wenn es naturwissenschaftlich eindeutig bestimmt werden konnte. Einen wesentlichen Teil dieses CVA-Bandes machen die Photographien und Zeichnungen aus, vor allem letztere sind hier aufwendiger gestaltet als dies meist in CVA-Bänden üblich ist. Dies gilt sowohl für die von M. Heilmeyer mit viel Einfühlungsvermögen und Akribie ausgeführten Bildzeichnungen als auch für die umfangreichen und mit Maßangaben versehenen Profilzeichnungen von M. Boß, die gesondert als Beilage erscheinen. Die Zeichnungen der Inschriften stammen ebenfalls von M. Heilmeyer. Die Schwarzweißaufnahmen sind bis auf zwei Ausnahmen (Taf. 13 und 14) das Werk des Photographen des Antikenmuseums J. Laurentius, ebenso die maßstabsgerechten Druckvorlagen. Die Aufnahmen von Taf. 13 und 14 und die Farbaufnahme Beilage l, 5 sind Arbeiten von 1. Geske-Heiden. Die Farbaufnahmen der Beilage l, l bis 4 sowie 6 und 8 hat H.-U. Tietz, 7 und 9 M. Büsing gemacht. Allen genannten Mitarbeitern, wozu noch S. Henschel und Ch. Goedicke vom Rathgen-Forschungslabor und J. Zimmermann vom Museum für Vorund Frühgeschichte (Röntgenaufnahmen) gehören, sei an dieser Stelle auf das Herzlichste für ihren Einsatz und ihre Geduld bei der oft mühevollen Arbeit gedankt.
Zur Einleitung. Wasser in der mittelalterlichen Kultur
Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture, 2017
Water is life. Individual organisms, social formations, and cultural achievements all depend on water. It is used in both pragmatic and symbolic contexts. Being a life-sustaining as well as a destructive force, water connects and divides, absolves and dissolves. Society as a whole and individual institutions alike need to engage with, and adapt to, these ambivalent aspects of water. As a natural element, water provokes cultural reactions in regard to its utilisation, evaluation, and symbolism. The different functions water fulfils in the natural world are also addressed and negotiated in literature and the visual arts. This article provides a short introduction into the main research questions of the interdisciplinary conference of the "Mediävistenverband e. V." held in Bern, Switzerland in March 2015, it gives a concise overview on previous publications in this field and it summarizes the findings of the overall volume.
Wasser ist Leben. Der individuelle Organismus, menschliche Sozialbildungen und Kulturleistungen sind auf das Wasser angewiesen. Es kann lebenserhaltend und zerstörend, verbindend und trennend, erlösend und auflösend wirken. Wasser fordert zu kulturellen Reaktionen im Bereich seiner Bewirtschaftung, Bewertung und Symbolik heraus. All diesen Funktionen des Wassers wird in 47 Beiträgen aus verschiedenen mediävistischen Disziplinen Rechnung getragen. Water is life. The human organism, our social relations and cultural achievements all depend on water. Water can preserve or destroy life, unite or separate us, and act as a force for liberation or dissipation. Water calls forth various cultural reactions as an economic, social, and symbolic factor. In the 47 essays collected in this book, medieval scholars from various disciplines consider water in its diverse functions.