"Meine Sehnsucht" (Philosophie Magazine, 3:2022) (original) (raw)

Jede Sehnsucht hat eine Melodie". Basisemotionen in der Musik und im Alltag

2002

Es werden zwei Datenerhebungen über stereotype Emotionen in der Mu sik vorgenommen und verglichen. Ziel ist es, alltägliche mit musikalischen Basisemotionen in Beziehung zu setzen. Der erste Datensatz betrifft sub jektive Urteile (Ratings) über eine Serie von Emotionsbegriffen. Es wur den drei Fragen gestellt, nämlich inwiefern Musik Emotionen (1) dar stellen, (2) evozieren oder (3) beeinflussen kann. Der zweite Datensatz betrifft eine Datenbank mit 2933 deutschsprachigen Kunstliedern aus mehreren Jahrhunderten. Zur Ermittlung der Häufigkeit des Auftretens von Emotionsstereotypen wurden hier Wortfelder verwendet. Die Mittel wertprofile der subjektiven Ratings weisen untereinander hohe Korrela tionen, aber auch signifikante Unterschiede bezüglich einzelner ltems aus. Ferner zeigen sich ausgeprägte korrelative Zusammenhänge mit den Häu figkeiten der Begriffe in den Liedtexten. Es wird gefolgert, daß Musik vornehmlich jene Emotionen anspricht, welche nach aller Wahrscheinlich keit entweder genetisch verankert sind oder sehr früh erlernt werden und daß daher musikalische nur dann mit allgemeinen Basisemotionen ver gleichbar sind, sofern Aspekte des Lernens spezifischer sozialer Codes vernachlässigbar sind.

Die Liebe als ewige Sehnsucht in Goethes Faust

2005

This article throws new light on the biblical foundations of Goethe’s tragedy, Faustus. The text reflects on the language of Faustus in which the protagonist’s restlessness and ideal of live reveal an underlying concept of love and feminity. This concept is also noticeable in other works by Goethe, the origin of which can be traced back to the Christian interpretation of de Bible. In this context the article proposes a new interpretation of the Mephistophelian pact and Faustus’ salvation.

Leere der Sehnsucht: die Mode und das Regiment der Dinge

Image, 2021

Aus heutiger Sicht figuriert die Mode häufig als Inbegriff und Symbol des modernen Konsums. Der Aufsatz setzt sich mit dieser Thematik auseinander. Dabei werden strukturelle Gemeinsamkeiten zwischen Mode und Sucht aufgezeigt, die zu Phänomenen wie zwanghaftem Konsum führen können. Doch zugleich wird deutlich gemacht, dass die Mode auch Momente von Freiheit voraussetzt und befördert: Als Institution, die Räume des Ästhetischen eröffnet und die laut Georg Simmel nur unter zwangfreien gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen überhaupt möglich ist. Der Text stellt die These auf, dass Konsumismus die Mode sogar zerstören kann. Zudem wird die Frage angerissen, wie sich die Ästhetisierung des Alltags unter dem Einfluss eines Konsumverhaltens verändert hat, das die Verabsolutierung der Dinge propagiert.

Eichendorffs Gedicht Sehnsucht (1834): Versuch einer Jungianischen Deutung

Literature and Psychoanalysis. Proceedings of the Twelfth International Conference on Literature and Psychoanalysis, 1996

The paper presents a Jungian interpretation of a famous poem by the Romantic German poet Joseph von Eichendorff (1788-1857). The poem is called 'Sehnsucht' ('Longing' or perhaps 'Yearning' or even ‘Melancholy’). After a short introduction (section I), the paper discusses some methodological aspects of Jungian literary criticism in general and explains how these are linked to the aims of the current paper in particular (section II). Amongst other things, it is maintained that art, including literary art, basically proceeds in an immediate, non-discursive way. Art does not argue, but produces images (which in the case of literature are of course images in speech). The fact that Eichendorff’s Sehnsucht has always been - and still is - appreciated so well, and by so many readers, is taken as an indication that it should be worth wile to look for some archetypal symbolic meaning behind the successive images of the poem. Of course, investigating the symbolic content of a poem does not mean that one would deny the importance of any formal aspects the poem may have. Furthermore it may be useful to add that it is not primarily the psyche of Eichendorff which is under investigation here. What is intended, is a Jungian contribution to the reader’s best possible understanding of the poem. After a close philological reading (section III), the successive images of the poem are presented as part of a comprehensible, coherent, meaningful archetypal pattern (section IV). Very briefly summarized: the melancholic stagnation and unspecified longing as depicted in the poem can be shown as due to a constellation of repression of anything that is concrete, trivial or down-to-earth. In section V, the content of the poem is discussed in its Late-Romantic cultural setting and finally some suggestions are made as to how the findings might pertain to the poet Eichendorff himself.

Einleitung zu "Desiderium:Eine Philosophie des Verlangens"

Kohlhammer, 2016

Psychic phenomena can be viewed either from a first-person perspective or from a third-person perspective. Which of these perspectives can be considered an admissible source for a philosophical interpretation of mental phenomena and under which conditions? My proposed solution is a combined first-third person perspective guided by a methodological rule.

„Mythos: Gesellschaftliches und politisches Potential der Sehnsucht.“ In: Revista.doc. Publicação semestral de poesia, teoria contemporânea e estética, Ano IX, nº 6, Julho/Dezembro 2008 (online unter: www.revistapontodoc.com/6.htm).

2008

Jörg Albrecht, geboren 1978, seit 2001 Studium der Philosophie und Religionswissenschaft in Leipzig. Revista.doc Ano IX  nº 6  2008  Publicação Semestral NOSTALGIE ET LE RÊVE EUROPÉEN SEHNSUCHT UND DER EUROPÄISCHE TRAUM SAUDADE/NOSTALGIA E O SONHO EUROPEU 2 1. Einleitung Wenn man Sehnsucht nicht auf der subjektiven Ebene behandeln möchte, d.h. wenn man Sehnsucht nicht als ein individuelles Phänomen auffassen will; wenn man davon spricht, daß Sehnsucht sich progressiv oder regressiv gebärden kann, daß sie sowohl mit revolutionären wie auch mit reaktionären Haltungen zu tun haben kann; kurz: wenn man von ihrem gesellschaftlichen und politischen Potential spricht, ihrem Potential zur Veränderung des Bestehenden: dann muß man Sehnsucht als kollektives Phänomen bzw. kollektive Sehnsüchte betrachten. Individuelle Sehnsüchte können für den Einzelnen sehr bedeutend, vielleicht sehr schmerzhaft sein. Aber sie stehen zunächst in keinem Zusammenhang zu gesellschaftlichen oder politischen Veränderungen (was nicht ausschließt, daß es zufällige Überschneidungen geben kann). Das Ziel des Aufsatzes besteht darin, in einer sozialen Dimension über die Sehnsucht nachzudenken. Das betrifft im Prinzip die Frage, wie es dazu kommen kann, daß individuelle Sehnsüchte verschiedener Individuen (eines bestimmten Kollektivs) ähnliche Inhalte haben bzw. auf die gleichen Gegenstände gerichtet sind und zwar in einem solchen Maße, daß es zur Entfaltung einer sozialen Dynamik führen kann. Ich versuche daher ein Modell zu konstruieren, welches veranschaulichen soll, wie es zur Entstehung von kollektiven Sehnsüchten und ihrer Transformation in kollektive Handlungen kommt. Dabei handelt es sich um mehrere Schritte: 1.) Die Problematik der Erzeugung von sozialer Dynamik soll anhand eines Konzeptes des französischen Syndikalisten und Sozialphilosophen Georges Sorel erhellt werden, welches er "Mythos" nennt. Dieses Konzept weicht drastisch von den herkömmlichen Auffassungen über Mythen ab, gewinnt aber eben genau dadurch seinen Reiz. Sorel unterscheidet sorgsam (wenn auch eigenwillig) zwischen Mythos und Utopie, auch das soll zum besseren Verständnis seines Konzeptes dargestellt werden. Für Sorel ist der "Mythos" die Voraussetzung und das wesentlich motivierende Element für kollektive Handlungen, die zu einer sozialen Dynamik führen. Revista.doc Ano IX  nº 6  2008  Publicação Semestral NOSTALGIE ET LE RÊVE EUROPÉEN SEHNSUCHT UND DER EUROPÄISCHE TRAUM SAUDADE/NOSTALGIA E O SONHO EUROPEU 3 2.) Dieser Übergang vom "Mythos" zur "Revolution" (Sorels Vorstellung einer wünschenswerten sozialen Dynamik) bleibt jedoch etwas dunkel. Meine Überlegung ist, daß in diesem Übergang die Sehnsucht als ein "Affekt" im Sinne Spinozas eine zentrale Rolle spielt. Durch ein Zurückgehen auf die individuelle Ebene der Sehnsucht soll eine Möglichkeit skizziert werden, den Übergang vom "Mythos" zum "Affekt der Sehnsucht" und von der Sehnsucht zur Handlung (z.B. der Revolution) zu veranschaulichen.

Verrenkungen – Zwischen Sehnsucht und Selbstzucht in Judith Schalanskys "Der Hals der Giraffe"

In dem Sammelband Ultima Ratio? (hg. von Scholz/Schuchter) wird die Frage verhandelt, ob bzw. inwiefern Gewalt für uns Ausnahmezustand ist oder vielmehr ein alltägliches Ereignis, d. h., ob wir uns permanent oder nur vorübergehend in Räumen und Zeiten der Gewalt aufhalten. Die Gewalt, die in Judith Schalanskys "Der Hals der Giraffe" eine zentrale Rolle einnimmt, ist nicht eine strukturelle Gewalt, sondern eine der Biologie. Es ist das Naturgesetz, unter dem vor allem die Biologielehrerin selbst, aber damit auch alle anderen in dieser Erzählung auftretenden Figuren und Konstellationen zu leiden haben.

Das Prinzip Reise: Sehnsucht nach dem eigenen Ich in den Werken von Christian Kracht

Reisen in der deutschen Literatur: Realität und Phantasie, 2021

Travel as a medium of self-discovery is one of the central motives in the works of Christian Kracht. He addresses the notion of disorientation on the path of self-discovery. In his novels, the travel motive serves to locate the Self in the world: Kracht's protagonists search for their own place. In this study, I would like to display that at the end of their odyssey there is nothing to be found-except for the self-destruction, and death.