„Du sollst nicht merken, dass Du arbeitest!“ Das elfte Gebot. Psychoanalytische Anmerkungen zu einem Film über moderne Arbeitswelten (original) (raw)
Annäherung an Führung und Organisation
Du sollst nicht merken-dass Du arbeitest!" Das elfte Gebot? Psychoanalytische Anmerkungen zu einem Film über moderne Arbeitswelten Zusammenfassung: Ein neuerer Film über moderne Arbeitswelten ist der Ausgangspunkt für unsere psychoanalytischen Überlegungen, wie die Arbeitswelt sich in der Moderne zeigt. Dabei tauchen im Film Sequenzen auf, die in Organisationsberatungs-und Teamentwicklungsprozessen Anwendung finden und auf Instrumente der Beratung und des Coaching verweisen. Diese Filmsequenzen greifen wir in Auswahl auf und unterziehen sie einer kritischen Analyse. Work Hard-Play Hard ist ein mehrfach ausgezeichneter Dokumentarfilm der Regisseurin Carmen Losmann aus dem Jahr 2011 zu neuen Formen der Arbeitsorganisation, der Personalauswahl und des Personalmanagements. Der Film hat verschiedenste Sequenzen, wir nehmen jedoch nur auf ausgewählte Szenen Bezug, die besonders deutlich Organisationen und ihren Kulturwandel fokussieren und aus denen man implizite Aussagen über Beratung und Supervision ableiten kann. Der Film beginnt mit Beratungen von zwei Gruppen von Architekten, die den Neubau der Unilever-Dachzentrale in Hamburg mit gestalten sollen. In einem weiteren Teil wird ein Assessmentcenter mit drei Bewerbern und einem Auswahlteam ausführlich gezeigt. Zudem erhält man Einblicke in Outdoor Trainings von Führungskräften. Des Weiteren werden verschiedene Teambesprechungen sowie deren interne Kommunikationskulturen in unterschiedlichen Unternehmen gezeigt. Diesen Film haben wir als Raster für einige Überlegungen zu Organisationen und ihren an Mitarbeitern orientieren Prozessen ausgewählt. Der Film ist eine Dokumentation, gedreht von der Autorin mit Genehmigung der entsprechenden Unternehmen und Beratungsfirmen, die auch namentlich genannt sind. Es ist ein Film über moderne Arbeitswelten und Selbstdarstellungen in Organisationen und in Organisationsprozessen. Die Szenen sind originale Szenen, keine Spiel-und keine nachgestellten Szenen, natürlich aber Ausschnitte aus wahrscheinlich deutlich längeren Passagen. Wir sagen es gleich: Wir würdigen den Film ausdrücklich. Die dort gezeigten Inhalte jedoch betrachten wir kritisch, was anhand einiger Szenen aus dem Film geschieht, die wir theoretisch einordnen und analysieren wollen. Wir geben hier keine Einführung in Organisationen, sondern beziehen uns auf psychodynamische Ansätze, die nicht nach den sichtbaren Prozessen fragen, sondern hinter die Kulissen schauen, nach den Prozessen, die hinter den beobachtbaren Prozessen liegen und nur über Interpretation zugänglich sind. Im ursprünglichen Sinne bezeichnet "Psychodynamik" die Beziehungen zwischen den verschiedenen inneren Instanzen und Strebungen einer Person. Ein Teil dieser Abläufe wird der Person selbst nicht bewusst, wodurch sich ihre Wirksamkeit erhöht, da sie sich der Kontrolle der bewussten Steuerung entziehen. Diese unbewusste Dynamik lässt sich nicht nur bei einzelnen Personen, sondern genauso bei Gruppen und Organisationen ausmachen. Psychodynamische Teamund Organisationsentwicklung fokussiert-wie die Analyse einer Person-an den bewussten und unbewussten Konflikten, die sich in der Regel sowohl in Szenen der Organisation als auch in