Book Review Gravity and Magnetic Exploration Principles Practices and Applications by William J Hinze Ralph R B Von Frese and Afif H Saad Cambridge University Press 2013 Isbn 978 0 521 87101 3 Hardback 45 Usd 80 00 (original) (raw)

„Ephemeridenwerke des 16. Jahrhunderts, eine wichtige Arbeitsgrundlage für Astronomen und Astrologen“, in: KIEFER, Jürgen and Karin REICH (eds.), Gemeinnützige Mathematik: Adam Ries und seine Folgen, Erfurt 2003, 149–164

Die Berechnung und Erstellung eines Horoskops hat mit der Beobachtung des Himmels direkt nichts zu tun. Es handelt sich hier vielmehr um reine "Schreibtischarbeit", für die gleichwohl bestimmte Parameter und Hilfsmittel bekannt sein mußten, bevor der Astrologe zur Ermittlung der Planetenpositionen eines Ereignisses schreiten und das Horoskop stellen konnte. Diese sollen vorab kurz erläutert werden. 1 Ausgangspunkt sind Datum und Zeitpunkt des Ereignisses, etwa der Geburt eines Menschen. Gewöhnlich erfolgen Zeitangaben nach wahrer Sonnenzeit, es sei denn, es wird auf die Schläge einer Räderuhr hingewiesen. Kommen präzise Zeitangaben (bis auf die Angabe von Sekunden) vor, liegen diesen astrologische Berechnungen (Verfahren zur Rektifikation etwa des Geburtszeitpunktes) zugrunde. Auf die Diskussionen, wann denn der genaue "Zeitpunkt" der Geburt eigentlich anzusetzen sei -es handelt sich ja um einen mehr oder weniger langandauernden Prozeß -soll hier nicht weiter eingegangen werden. Auch die geographischen Koordinaten des Ortes mußten bekannt sein, denn um die Grenzen der zwölf astrologischen Häuser zu ermitteln, 2 was häufig nach fertig ausgerechneten Tafeln geschah, war die Kenntnis der geographischen Breite unerläßlich. Genaue Längen-und Breitenangaben sind in der Frühen Neuzeit allerdings selten anzutreffen 3 und die Ortsangaben von Ho-1 Abgesehen von der Darstellung Eades im ersten Teil seines Buches über Astrologie in der englischen Literatur (Eade [1984], 1-103) existiert bislang keine umfassende Darstellung der Techniken historischer Horoskopie. 2 Über die verschiedenen Methoden s. Holden (1977). 3 Wilhelm Schickard (1592-1632) klagte mit folgenden Worten noch gegen Mitte des 17. Jahrhunderts über widersprüchliche geographische Positionen selbst von Orten, an denen die Astronomie blühte: Da [bei der Auffindung der Polhöhe eines Ortes] sollten gleichwol die Catalogi der Astronomorum das beste thun; weil aber solche Authores nit

Leitfaden für die geomagnetische Prospektion mit Bartington Instruments Grad601

Abstract Dieses Dokument enthält einen kurzen Leitfaden zur geomagnetischen Prospektion mit dem Gradiometer Grad601 von Bartington Instruments. Die hier beschriebene Methodik basiert zum größten Teil auf dem, was mir Kristian Strutt, heute Leiter der Archaeological Prospection Services der Universität von Southampton, vor vielen Jahren beigebracht hat. Ihm widme ich diesen kleinen Leitfaden in aufrichtiger Dankbarkeit für seine Bereitschaft, seine langjährige Erfahrung mit mir zu teilen. Der Text ist ergänzt um eigene praktische Erfahrungen und technische Hinweise zur Bedienung des Gradiometers. Er versteht sich nicht als Werbung für das Grad601, sondern ist für letzteres geschrieben, da es sich dabei offenbar um ein in der Archäologie populäres Gerät handelt. Die methodischen Erläuterungen, welche nicht gerätespezifisch sind, lassen sich jedoch leicht auf andere Geräte übertragen.

Beiträge zur Erkundung der Untergrundstrukturen der Neusiedlersee- Region mit gravimetrischen und magnetischen Methoden*)

Mit 7 Abbildungen und 2 Tabellen Zusammenfassung Im Bereich des Neusiedlersees kommt den Untergrundstrukturen besondere Bedeutung zu, da eventuell vorhandene subaquatische Quellen durch die Existenz von Bruchsystemen im Untergrund begünstigt werden. Ausgehend von dem bereits vorhandenen Datenmate-rial der gravimetrischen Landesaufnahme wurde eine gezielte Meßpunktverdichtung durchgeführt. Die hieraus erstellte Bouguerschwerkarte wurde mit potentialtheoretischen Methoden interpretiert. Insbesondere gestattet die Analyse der Horizontalgradienten Rückschlüsse auf tektoni-sche Bruchstrukturen. Diese zeigt, daß der Neusiedler Bruch im nordwestlichen Schilfgür-tel des Sees und somit deutlich weiter westlich verläuft als bisher angenommen wurde. Als weitere markante Bruchstruktur ist der Mönchshofer Bruch im Gradientenbild erkennbar, der südöstlich von Podersdorf besonders kräftig in Erscheinung tritt. Beide Brüche strei-chen etwa parallel in SW-NE Richtung. Weiters wird mit Hilfe einer it...

Einsteins Züricher Notizbuch: Die Entdeckung der Feldgleichungen der Gravitation im Jahre 1912

Physik Journal, 1996

Acht Jahre lang, von 1907 bis 1915, arbeitete Einstein daran, die Spezielle Relativitiitstheorie auf beschleunigte Bezugssysteme zu erweitern und eine relativistische Theorie der Gravitation zu entwickeln. Obwohl die Feldgleichungen der Allgemeinen Relativitiitstheorie Einstein schliefilich als weitgehende Verwirklichung seiner bereits friih formulierten heuristischen Annahmen erschienen, verlief der historische Entwicklungsgang keineswegs gradlinig.-Wie die Analyse eines in der Wissenschaftsgeschichte bislang nur in Ausziigen beriicksichtigten Forschungsmanuskripts Einsteins zeigt, fuhrten ihn dieselben heuristischen Annahmen bereits 1912 fast bis zu den Gleichungen von 1915, verhinderten aber gleichzeitig deren sinnvolle physikalische Interpretation. Die Rekonstruktion der in diesem Manuskript niedergeschriebenen Uberlegungen Einsteins erlaubt ein besseres Verstandnis der Entdeckungsgeschichte der Allgemeinen Relativitiitstheorie und insbesondere Einsichten in die begrimichen Schwierigkeiten, die Einstein zu uberwinden hatte.