Debora Schmid, Die römischen Schlangentöpfe aus Augst und Kaiseraugst / Roman snake pots from Augst and Kaiseraugst (original) (raw)
1991, Forschungen in Augst 11 / Augst Archaeological Research 11
Die vorliegende Arbeit basiert auf einer Lizentiatsarbeit aus 1988 und befasst sich mit den römischen Schlangentöpfen aus Augst und Kaiseraugst –Gefässen, auf denen oder auf deren Henkel Schlangen appliziert sind. Bisher sind 74 Individuen sicher nachweisbar, die sich in drei Gruppen unterteilen lassen: erstens Gruppe A, die hohe Tonne oder Flasche mit aufgelegten, plastischen Schlangen, die einen stilisierten Widderkopf tragen (68 Individuen). Zweitens Gruppe B, den Krater mit drei Henkeln, um die sich Schlangen winden (zwei Individuen) und drittes, die heterogene Gruppe C, bestehend aus Gefässen mit nicht genau bestimmbarer Form mit Schlangenauflage (ein Wandfragment und drei Henkel). Die Schlangentöpfe finden sich in Augst und Kaiseraugst vor allem in den Wohnhäusern und Handwerksbetrieben, fehlen aber beinahe völlig in den öffentlichen Einrichtungen und interessanterweise in den Tempelbezirken. Kultgefässe, zu denen die Gefässe mit Schlangenauflage durch ihr häufiges Vorkommen in Heiligtümern gerechnet werden dürfen, sind in römischer Zeit in den verschiedensten Ausführungen anzutreffen. Neben Räucherkelchen, Gesichts- und Mehrfachgefässen, nehmen die Gefässe mit Schlangenauflage einen nicht unbedeutenden Platz ein. Sie streuen über weite Teile des Römischen Reiches und können unterschiedlichste Formen und Verzierungen aufweisen. Neben der Besprechung der Typologie der Schlangentöpfe, deren technischer Ausführung, Verbreitung und Datierung, geht diese Arbeit der Frage nach einer möglichen Lokalproduktion der Schlangentöpfe und deren Verwendung in gleich drei verschiedenen kultischen Kontexten nach. ------------------- This book is based on a licentiate from 1988 and deals with the Roman snake pots found at Augst and Kaiseraugst. These vessels feature snake applications on their exterior or their handles. So far 74 vessels have been identified which can be divided into three groups: group a, jars or bottles with applied snakes carrying ram’s heads (68 individuals); group b, craters carrying three handles with winding snakes (two individuals) and group c, vessels with snake applications of unknown morphology (one body sherd and three handles). At Augst and Kaiseraugst snake pots are mainly found in residential areas and manufacturing workshops – but almost completely lacking in public areas or sanctuaries. Pots with snake applications are commonly found in the Roman empire in varying shape and sizes. The often occur in the context of sanctuaries – which is why they can be addressed as cult vessels. Alongside incense burners, pots with face applications or multi bodied vessels snake pots form an important category of cult pottery. After the presentation of the snake vessels’ morphology, aspects of technical construction, distribution and dating this study is concerned with the possibility of their local production and their use in no less than three distinct cultic contexts.