Korrekturlesen – ein integraler Bestandteil des (original) (raw)
Related papers
Die Lesbarkeit des Rechts, 2020
Die Rechtswissenschaft, liest man in jüngerer Zeit, müsse sich, um den Herausforderungen der Moderne gewachsen zu sein, endlich von ihrem klassischen Anspruch als hermeneutische Textwissenschaft abwenden und stattdessen als pragmatische »Entscheidungswissenschaft« neu konzipieren. Quer zu dieser These wird hier ein Modell vorgeschlagen, das als kennzeichnend für das operative Verfahren des modernen Rechtssystems gerade seine Textualität bestimmt. »Text« benennt dabei nicht länger nur eine bestimmte Schriftform, sondern verweist auf eine juridische Praxis, die, statt sich auf von außen vorgegebene Legitimationsmuster zu stützen, sich über die Schaffung interner Anschlussmöglichkeiten selbst plausibilisiert.
Leseförderung in der Berufsbildung
2006
Seit vor einigen Jahren die PISA-Studie mit ihren desastrosen Ergebnissen die deutsche Gesellschaft aufgeschreckt hat, kam bis dato unbekannte Hektik in unsere Bildungspolitik. Eine Konferenz loste die andere ab; der „Bildungstourismus“ in die Schulen der Testsieger Finnland und Schweden bluhte auf; kaum ein Abgeordneter mit bildungspolitischer Verantwortung, der nicht das Bedurfnis hatte, sich vor Ort zu informieren, wie man moderne Schulen betreiben kann, mit denen sich internationale Spitzenleistungen erbringen lassen. In Deutschland sah man Anlass, gleich das gesamte Schulsystem in Frage zu stellen. Die Gesamtschuldiskussion begann aufs Neue. Nur um die besonders betroffenen Schuler selbst, die durch die PISA-Studie so zweifelsfrei identifizierten „Risikogruppen“, kummerte sich kaum jemand. Wer geglaubt hatte, nun endlich wurden gezielte Programme aufgelegt, um aufzuholen und diejenigen zu fordern, von denen man weis, dass sie besondere Unterstutzung brauchen, um mit Erfolg unse...
Die Korrektur der (geschlossenen) Gesellschaft – Zur Einführung
Wer behauptet, die moderne Gesellschaft sei korrekturbedürftig, muss mit wenig Widerspruch rechnen. Wenn hierzu aber angenommen wird, es handele sich um eine geschlossene Gesellschaft – oder zumindest um geschlossene, eigensinnige gesellschaftliche Einheiten –, dann scheinen Korrekturen allenfalls als mehr oder weniger geschickte Anregungen zur Selbstbeherrschung möglich. Wie die geschlossenen Informationsverarbeitungen bornierter Systeme zur Reflektion ihres eigensinnigen Operierens und damit zur Korrektur der Folgen funktionaler Differenzierung angeregt werden könnten, ist eine klassische Frage der Rechtssoziologie. Von den klassischen Antworten, den Korrekturbeauftragten Staat und/oder Recht, verspricht man sich inzwischen mitunter eher Beihilfe. Auf der Suche nach wirksameren Korrigierenden ist man bei den sogenannten Instanzen "zivilgesellschaftlicher Gegenmacht" oder "Vierten Gewalten" fündig geworden. So nachvollziehbar diese Theoriewende empirisch erscheinen mag, so ist doch zu konstatieren, dass die Kernfrage, wie nämlich geschlossene Einheiten zu Korrekturen ihrer selbst- wie fremdschädigenden Expansionstendenzen angeregt werden könnten – und was das eigentlich bedeutet –, damit nicht beantwortet ist. Die Beobachtung, dass die als Korrekturspezialisten auftretenden Instanzen – vom Investigativ-Journalismus bis zu Hacker-Kollektiven – im Organisieren ihrer Anregungen möglichst wenig dem Zufall überlassen wollen, wirft eher weitere Fragen auf: (Wie) Lässt sich die Korrektur der Gesellschaft organisieren? An wen richten neue wie klassische Instanzen wie was? Landen derartige Ansprüche nach Übersetzungskaskaden letzten Endes wieder im Recht? Versprechen sich die neuen Korrigierenden gar mehr vom Recht als es Teile der Rechtssoziologie tun? Haben Korrekturmaßnahmen ihrerseits so etwas wie unbeabsichtigte Nebenfolgen? Dass sich ebenfalls hochgradig organisierte Korrekturabwehrmaßnahmen beobachten lassen, wenn Staaten Troll-Armeen oder Konzerne ihr „Reputation Management“ aufrüsten, lässt sich in diesem Sinne als Folge von Korrekturkommunikationen im Medium der Publizität deuten; das laute Nachdenken über Korrektur macht hellhörig.
Übersetzungsbewertung und Fehlerkorrektur aus der Perspektive von Studierenden
Acta Germanica, 2019
Vorliegender artikel befasst sich mit fragen der Bewertung und fehlerkorrektur von übersetzungen. nach einer kurzen theoretischen Einführung ins Thema fokussiere ich mich auf ausgewählte Ergebnisse einer Erhebung, die ich mit studierenden durchgeführt habe. Die Erhebung liefert Informationen darüber, was studierende über die von DozentInnen verwendete holistische Bewertungsmethode denken und inwieweit sie fähig sind, übersetzungen selber zu bewerten und zu korrigieren.
Einordnung der IGLU-2016-Befunde in das europäische Rahmenkonzept für gute Leseförderung
2020
Dieser Beitrag verweist auf institutionelle, schulstrukturelle und unterrichtliche Veränderungen, welche die Projektteams seit der ersten IGLU-Erhebung im Jahr 2001 als notwendig ansehen für die Steigerung der Lesekompetenz und die Verringerung der Gruppe leseschwacher Kinder in Deutschland. Diese Handlungsempfehlungen werden in ein europäisches Rahmenkonzept der Leseförderung eingeordnet mit Beispielen aus europäischen Ländern, die bei IGLU gut abgeschnitten haben. Sie beziehen sich auf drei Bereiche: Schaffung einer schriftreichen Umgebung, Verbesserung der Lernbedingungen und der Qualität des Unterrichts sowie die Steigerung von Teilhabe, Inklusion und Chancengerechtigkeit. (Autorin)
Die Redaktion von Verweisen unter dem Aspekt der Verständlichkeit
2015
Ausdrückliche Verweise auf andere Artikel oder Absätze sind in moderneren Erlasstexten beinahe allgegenwärtig. Im vorliegenden Beitrag wird die Redaktion von Verweisen unter dem Gesichtspunkt der Verständlichkeit betrachtet: Es wird gefragt, welche Konsequenzen die Forderung nach einer knappen, einfachen und präzisen Erlasssprache für die Formulierung von Verweisen hat und welche sprachlich-redaktionellen Kriterien sich daraus ableiten lassen. Der Beitrag verbindet zu diesem Zweck typische Fragestellungen der Rechtsetzungslehre mit Konzepten und Erkenntnissen aus der Textlinguistik.
2020
Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. Die Nutzung stellt keine Übertragung des Eigentumsrechts an diesem Dokument dar und gilt vorbehaltlich der folgenden Einschränkungen: Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder anderweitig nutzen. We grant a non-exclusive, non-transferable, individual and limited right to using this document. This document is solely intended for your personal, non-commercial use. Use of this document does not include any transfer of property rights and it is conditional to the following limitations: All of the copies of this documents must retain all copyright information and other information regarding legal protection. You are not allowed to alter this document in any way, to copy it for public or commercial purposes, to exhibit the document in public, to perform, distribute or otherwise use the document in public. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. By using this particular document, you accept the above-stated conditions of use.
2022
All Rights Reserved. The responsibility of the chapters contained in the book belongs to the authors. No part of this book may be reproduced or utilized in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopying, recording, or by any information storage and retrieval system, without the written approval of the editors. Alle Rechte vorbehalten. Die Verantwortung der im Buch enthaltenen Kapitel liegt bei den Autoren. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung der Herausgeberinnen in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln, sei es elektronisch oder mechanisch, einschließlich Fotokopieren, Aufzeichnen oder durch ein beliebiges Informationsspeicher-und Abrufsystem reproduziert oder verwendet werden.