Die kommunikativ verflüssigte Moral (original) (raw)

Die Moralische Pflicht, nicht zu verbessern

Einige Philosophen sind der Meinung, dass die Verbesserung des Menschen nicht nur moralisch zulässig ist, sondern dass wir sogar die moralische Pflicht haben, menschliche Eigenschaften zu verbessern, wann immer uns dies möglich ist. In diesem Artikel werde ich zunächst das meiner Ansicht nach wichtigste Argument skizzieren, das für eine moralische Pflicht zur Menschenverbesserung vorgebracht wurde. Anschließend werde ich die Annahmen und Implikationen dieses Arguments verdeutlichen, um dann einige Argumente aufzuzeigen, die verdeutlichen, dass wenn es eine Pflicht bezüglich des Enhancement gibt, es die Pflicht ist, nicht zu enhancen.

Die Vernunft der Kommunikation und das Problem einer diskursiven Ethik

1999

Das Werk von Jurgen Habermas kann in Ubereinstimmung mit dem Selbstverstandnis des Autors als Versuch gedeutet werden, trotz der vielfaltigen, im Laufe des XX. Jahrhunderts von vielen Seiten her erklingenden Vernunftkritik an universalen Rationalitatsgrundlagen festzuhalten. Der Weg, den Habermas dabei eingeschlagen hat, fuhrt die Philosophie durch die Forschungsbereiche mehrerer Disziplinen und weist ihr die Rolle eines Platzhalters zu – eines Platzhalters, der Kooperation fordern und die Vereinigung unterschiedlicher Kompetenzen unter Bewahrung eines Bezugs aufs Ganze herbeifuhren soll. Ziel ist es, zu zeigen, wie in der kommunikativen Alltagspraxis ein Vernunftpotential angelegt ist, das die gesuchte Einheit begrundet und gegen Zerstuckelung absichert. Habermas’ Weg durch die Kommunikationstheorie gipfelt in einer Vernunftkonzeption, die sich der Verknupfung von universellen Grundlagen und lebensweltlichen Konkretionen fahig zeigen will. Vernunft sei nicht auserhalb wirklicher Ko...

Die mediale Konstitution der Moralpanik um die Missbrauchsdelikte

2015

Missbrauchsdelikte werden seit den 1980er Jahren medial inszeniert und haben einen eigenen Mediendiskurs hervorgebracht, der sich deutlich vom Fachdiskurs zur Intimgewalt abgesetzt hat. Er folgt anderen Regeln. Entscheidend sind hier Nachrichten- und Unterhaltungswert, moralische Eindeutigkeit, klare Taterkennzeichen und die Losbarkeit des Problems uber Strafe. Der Mediendiskurs stilisiert eine Vorstellung des Padophilen, an die sich in den letzten Jahrzehnten eine lange Reihe sexueller Problemlagen geheftet haben, die die Offentlichkeit bewegen.

Moral – Kommunikation – Organisation

2011

Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Ökonomik und ihre Schwierigkeiten mit der Moral

Vor dem Hintergrund einer kontroversen Diskussion auf der Plattform " Ökonomen-stimme " zu " Schwierigkeiten mit der Moral " in der Wirtschaftspraxis diskutiert der vor-liegende Beitrag Probleme der traditionellen Wirtschaftswissenschaften hinsichtlich der Konzeptualisierung moralischer Dimensionen in ökonomischen Theorien. Die Auto-ren zeigen, dass eine reine Anreizethik, die lediglich auf veränderte Spielregeln abstellt, in theoretischer Hinsicht nicht plausibilisiert werden kann. Moralisches Handeln ist stattdessen als ein Handlungstypus sui generis zu verstehen und das Wechselspiel von moralischem Handeln und Institutionen ist in den Mittelpunkt der Untersuchung zu rücken. Aus diesen Perspektiven ergeben sich durchaus weitreichende ontologische und epistemologische Grundsatzfragen für die Ökonomik. This paper discusses mainstream economics and its problems with conceptualizing individual moral responsibility within its theoretical framework. It refers to a controversial debate hosted at the online platform 'Ökonomenstimme' and our article on 'Difficulties with Morality'. We argue that the meth-odological approach, to exclusively rely on the design of institutions to solve ethical problems, rests upon anthropological and epistemic premises that are highly problematic and difficult to defend. Instead, we need to understand moral action as a distinct type of action and therefore to shift our focus towards studying the relationship between moral action and institutions. This perspective has potentially far-reaching implications for the way we conceptualize the relationship between individual, society, and state.

Eine Implementierungstheorie der Moral

Jahrbuch Fur Christliche Sozialwissenschaften, 2002

Ich teile das Grundanliegen von Michael Schramm, eine christliche Sozialethik im Angesicht der modernen, funktional ausdifferenzierten Gesellschaft so zu betreiben, dass sie sich nicht nur für die Moralbegründung und die Anwendung von Normen in bestimmten Situationen interessiert, sondern sich auch der Frage stellt, wie moralische Imperative in subsystem-eigene Imperative übersetzt werden können, so dass schon das eigeninteressierte Handeln der Individuen zu den moralisch wünschenswerten Ergebnissen führt. Trotzdem habe ich in sieben Punkten Bedenken vorzubringen, wohl wissend, dass Kritik immer leichter ist, als selbst konstruktive Lösungsvorschläge zu machen.