Handbuch der Medienphilosophie (original) (raw)

Wozu Medienphilosophie? Eine programmatische Einleitung

Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie, 2015

Die Medienwissenschaf ten besitzen die Eigenart, mit Begriffen zu arbeiten, die vorausgesetzt werden. Das gilt vor allem für den Medienbegriff selbst.1 Häufig werden Einzelmedien wie Schrift, Film oder Computerspiele thematisiert, ohne dass die Spezifik ihrer Medialität geklärt würde; ähnliches gilt auch für solche medientheoretischen Ansätze, die ›Medien‹ im Plural verwenden und darunter Formen technischer Übertragung und Operativität verstehen verstehen oder sie sozialwissenschaftlich mit Blick auf Akteure, Netzwerke und intermediale Kopp lungen untersuchen. Letztere scheinen statt des Medialen überhaupt nur noch Relationen in den Blick zu nehmen. Das scheint solange legitim, wie sich auf Intuition der gewöhnlichen Sprache bezogen werden kann, die Gegenstände pos tuliert, die scheinbar unproblematisch gegeben sind. Dass indessen das Mediale alles andere als fraglos angenommen werden kann, dass der Zusammenhang von Medium und Medialität zu einem der schwierigsten Probleme von Medientheorie gehört, die ihren Namen verdient, und dass das Wort ›Medium‹ eine wechselvolle Geschichte aufweist, kommt darin nicht oder kaum vor. Vom Wortsinn her ver stehbar als Vermittlung oder ›Vermittelung‹ (Heidegger), handelt es sich vielmehr um eine philosophische Grundkategorie, die ›medienwissenschaftlich‹ kaum je einer adäquaten Analyse unterzogen worden ist. Obgleich quer zu ihnen, hat sie mit dem Denken, der Bestimmung und Darstellung, mit dem Symbolischen und seiner Performativität zu tun, sodass sich mit Verweis auf das Mediale und seine Rolle im Theoretischen wie in den Künsten eine offene Frage stellt. Mit ihr beginnt die philosophische Reflexion-beginnt ›Medienphilosophie‹.

Sammelrezension Medientheoretiker

2014

Michael Hanke, Steffi Winkler (Hg.): Vom Begriff zum Bild. Medienkulturnach Vilém FlusserFriedrich Balke, Bernhard Siegert, Joseph Vogl (Hg.): Mediengeschichte nachFriedrich Kittler

Handbuch Kunstphilosophie

Handbuch Kunstphilosophie, 2022

Die Kunstphilosophie ist in Bewegung und erlebt nicht zuletzt im deutschsprachigen Kontext eine dynamische Weiterentwicklung. Über die Fachgrenzen der philosophischen Ästhetik hinaus wirken diese Debatten hinein in die politische Philosophie, die Kunst- und Kulturwissenschaft, aber auch in die Theater-, Medien- und Musikwissenschaft. Zugleich partizipieren sie an den kunstnahen Diskursen im Umfeld verschiedener künstlerischer Praktiken. Sie bringen so den Gestus der Selbstreflexion und Selbstverständigung in den universitären Disziplinen wieder zur Geltung. Das “Handbuch Kunstphilosophie” bildet anhand systematischer Stichworte Grundpositionen kunstphilosophischen Denkens ab. Es wirft Schlaglichter auf die Theoriegeschichte sowie auf aktuelle Positionen, ohne sie einer Schulenbildung zu unterwerfen.

Medientheoretische Ansätze

2013

Es wird von der These ausgegangen, dass in den modernen Gesellschaften die Medien eine wesentliche Sinnagentur der Gesellschaft und damit Zentrum kultureller Sinnvermittlung geworden sind. Die Medienforschung hat diesem Umstand vor allem mit einer handlungstheoretischen Ausrichtung, dem Verständnis von Medienanalyse als Kulturanalyse, der Berücksichtigung des Geschlechts als wesentlichem Faktor sowie der Verwendung von qualitativen bzw. hermeneutischen Forschungsmethoden Rechnung getragen. Zu jeder dieser Entwicklungen werden Ansätze und Beispiele vorgestellt. Zum Abschluss werden einige Forschungslücken aufgezeigt, die im Bereich der Konzentration auf meist nur einem Medium, der Vernachlässigung neuerer Medienentwicklungen sowie der Mediennutzung von älteren Menschen zu sehen sind. (DIPF/Orig.)

Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung Medien

Digitale pädagogische Inhaltskompetenzen gestalterisch aufbauen mit Augmented und Virtual Reality, 2023

Many media pedagogical studies on augmented reality (AR) and virtual reality (VR) refer to the use of corresponding applications and tools in the classroom. Little has been published in this context about the design of own content for AR and VR, especially in teacher training. In this paper, indications are sought in the sense of an exploratory piloting whether the creative use of AR and VR can promote digital pedagogical content competencies in relation to these technologies. For this purpose, 13 student teachers of the Kindergarten and Primary program of the University of Teacher Education St. Gallen were interviewed. They participated in a course in the interface of design and computer science, in which other digital forms of design were tested in addition to AR and VR. The online survey was based on the DPACK model of Döbeli Honegger (2021), a further development of the TPACK model (Koehler and Mishra 2009) by the three perspectives of the Dagstuhl Declaration (Gesellschaft für Informatik-GI 2016): the application-related, sociocultural and technological perspectives. In addition to various methodological improvement potentials for follow-up studies, indications were found that the creative engagement with AR and VR can be an interest-generating approach to these technologies that promotes a conscious attitude towards them. However, this would have to be investigated in further studies with adapted design.

Goethes Medientheorie

2007

Medientheoretische Zugänge zu Goethe sind bis heute eher die Ausnahme. Denn Goethe gilt uns als letzter Vertreter der sogenannten "Kunstperiode", die mit seinem Tod ihr Ende gefunden habe – so urteilten schon seine Zeitgenossen Hegel, Heine und Gervinus. Und wenn Goethe heute in ein Verhältnis zu unserer sogenannten "Mediengesellschaft" gebracht wird, so geschieht das vorwiegend in negativer Abgrenzung der Literatur gegen die audiovisuellen Medien. ..