The Cameraman (Keaton/Sedgwick, 1928). Mediale Rekursionen im Spiegel des Dokumentarischen, Faktisch/komisch. Humor in Inszenierungen des Dokumentarischen in Bewegtbild, Fotografie & Kunst, Institut für Ästhetisch- Kulturelle Bildung, Europa-Universität Flensburg, 21.–22. April 2022 (original) (raw)

Der 'Betrachter [...] in der Mitte des Bildes' oder: Simultaneität in analogen und digitalen Medien. Am Beispiel von Anton Giulio Bragaglias 'Thaïs' (1916) und Martin Scorseses 'Hugo'/'Hugo Cabret' (2011)

Comparatio, 2017

Es ist nunmehr etwas mehr als hundert Jahre her, dass die historischen Avantgarden auf die Änderung der Wirklichkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts revolutionär antworteten. Der Medienumbruch, den die Photographie und auch der Film hervorgerufen hatten, schlug sich in den Werken der bildenden Künste wie auch in der Lyrik nieder. Auch die Philosophie reagierte auf den Medienumbruch, und besonders im Werk Henri Bergsons wurden die damals neuen Medien (Film und Photographie) reflektiert. Ausgehend von diesen Vorüberlegungen gliedert sich der nachfolgende Aufsatz in vier Teile. Zunächst wird ein Einblick in ein Werk des italienischen Futurismus gegeben. Der Futurismus ist bekanntlich die erste der historischen Avantgardebewegungen, entstanden um 1909 in Italien. Daraufhin wird die Gedächtnistheorie Henri Bergsons vorgestellt und versucht, exemplarisch deutlich zu machen, wie sich seine Philosophie auf die Filmgeschichte und auf die Filmgeschichtsschreibung ausgewirkt hat. In einem weiteren Schritt wird die Frage beantwortet, ob die Theorie und die Praktiken der Avantgarden und Bergsons Philosophie auch für die digitalen Medien fruchtbar gemacht werden können. Ein Fazit rundet das Erarbeitete ab.

Jakob Steinbrenner; Julian Nida-Rümelin (Hg.): Fotografie zwischen Inszenierung und Dokumentation

Mit dem Band „Fotografie zwischen Inszenierung und Dokumentation“ liegt der letzte Band der Veranstaltungsreihe vor, der sich mit dem oft problematischen Wechselverhältnis von Fotografie, Abbild und Wirklichkeit befasst. Fotografie zeigt sich demgemäß nicht ausschließlich als Authentifizierungsgeste und Indiz realistischer Fakten, sondern vor allem in künstlerischer Dimension, als inszeniertes Artefakt und Modus des Fiktiven. Fotografie wird, und in diesem Tatbestand sind sich die einzelnen Beiträge einig, zu einem Wahrnehmungsexperiment, welches die Wahrnehmung des Rezipienten herausfordert.

Claus Gatterer Filmretrospektive. 19.-21. Juni 2014, Stadttheater Bruneck / Österreichischer Journalisten Club, Bruneck/Wien 2014.

Anlässlich des 30. Todestages von Claus Gatterer (1924-1984), Südtirols bedeutendstem Zeithistoriker und einem der einflussreichsten Journalisten Österreichs, zeigte das Stadttheater Bruneck vom 19. bis 21. Juni 2014 erstmals eine Auswahl der zum Teil preisgekrönten Dokumentarfilme Gatterers, die zwischen 1969 und 1984 im Auftrag des ORF entstanden sind. Die dreitägige Filmretrospektive stellte drei thematische Schwerpunkte von Gatterers publizistischem Werk in den Mittelpunkt: sein Engagement für die sprachlosen Randgruppen (Donnerstag, 19. Juni), Gatterers Interesse für die gesellschaftlichen Veränderungen in ganz Europa (Freitag, 20. Juni) und seine Fähigkeit, die Entwicklungen der Gegenwart stets vor dem Hintergrund einer noch nicht abgeschlossenen Vergangenheit begreifbar zu machen (Samstag, 21. Juni). Im Rahmenprogramm der Veranstaltung fanden Diskussionsrunden mit Zeitzeugen und Experten statt und es wurde eine Begleitausstellung zu Leben und Werk Claus Gatterers gezeigt. Am Freitag, 20. Juni wurde vom Österreichischen Journalisten Club der seit 1985 jährlich vergebene Prof. Claus Gatterer-Preis an die ORF-Journalistin Sabina Zwitter-Grilc verliehen. Filme im Programm: Donnerstag, 19. Juni - Die Slowenen in Kärnten (1972) - Menschen und Verträge. Südtirol. 50 Jahre nach Saint Germain (1969) Freitag, 20. Juni - Problemkinder (aus der Reihe "teleobjektiv", 1980) - Keraban der Starrkopf. Eine Reise nach Jules Verne durch rotes Biedermeier und dritte Welt (1973) Samstag, 21. Juni - Schatten der Scham (Sondervorstellung des mit dem Prof. Claus Gatterer-Preis 2014 ausgezeichneten Films von Sabina Zwitter-Grilc) - Claus Gatterer. Im Zweifel auf Seiten der Schwachen (Kurt Langbein/Thomas Hanifle 2007) - Zeugen des Untergangs. Österreich-Ungarns letzter Krieg (1980) Diskussionsgäste: Hans Benedikter, Lorenz Gallmetzer (krankheitsbedingte Absage), Lucio Giudiceandrea, Thomas Hanifle, Peter Huemer, Kurt Langbein, Valentin Sima, Leopold Steurer, Fred Turnheim. Lesung von Texten Claus Gatterers: Oliver Karbus Moderation: Susanne Barta Kurator: Joachim Gatterer Träger: Stadttheater Bruneck | www.stadttheater.eu Co-Veranstalter: Österreichischer Journalisten Club | www.oejc.at PRESSESTIMMEN: "Der Brunecker Veranstaltung ist es hoch anzurechnen, dass sie nicht auf die Südtirol-Thematik eingeengt war. Sie machte Gatterers Bedeutung für den Journalismus in Österreich deutlich, seine Bedeutung als Rollen-Modell für Jüngere. Weggefährten und Schüler Gatterers fanden in den Diskussionsrunden deutliche Worte für Gatterers Unbestechlichkeit und geistige Unabhängigkeit, sie bezeichneten beispielsweise das Ende von 'teleobjektiv' als 'Katastrophe für den ORF und für Österreich' (Peter Huemer)." MARGIT OBERHAMMER, TAGESZEITUNG DOLOMITEN, BOZEN "Com'era nelle intenzioni degli organizzatori, Klaus Gasperi dello Stadttheater e lo storico brunicense Joachim Gatterer, l'interessante retrospettiva ha riproposto al grande pubblico, che spesso riduce la figura di Claus Gatterer a quella dell'autore del best seller 'Bel paese, brutta gente' in cui narra la sua infazia nella Sesto Pusteria a cavallo delle due guerre Mondiali, anche quella del giornalista e sociologo autore di importanti reportage televisivi sulla condizione delle minoranze europee" QUOTIDIANO ALTO ADIGE, BOLZANO