Ägina-Kolonna 2003. Vorbericht über die Grabungen des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Salzburg, ÖJh 73, 2004, 97–128 (original) (raw)

Ägina-Kolonna 2002. Vorbericht über die Grabungen des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Salzburg, ÖJh 72, 2003, 41–65

Nach Abschluß der Nachuntersuchungen im Areal der prähistorischen Innenstadt westlich des Apollon-Tempels, das von G. Welter vor dem Zweiten Weltkrieg teilweise ausgegraben, aber nicht veröffentlicht worden war, wurde im Jahre 2002 die Grabungsfläche wieder verfüllt und mit der Sicherung des erhaltenen Mauerbestandes sowie der endgültigen Präsentation der Ruine begonnen 1 . Hauptziele der nun folgenden Arbeiten sind auf der einen Seite abschließende Untersuchungen weiterer, von G. Welter und H. Walter in Angriff genommener Grabungsabschnitte, auf der anderen Seite aber die Schließung gravierender Forschungslücken, welche die Siedlungs-und Nutzungsgeschichte des Kolonna-Hügels betreffen. Vordringlich erscheinen dabei die vollständige Freilegung eines Gebäudekomplexes an der äußersten westlichen Spitze des Hügels ('Attaleion'), die stratigraphische Untersuchung der von Welter im Bereich der prähistorischen Innenstadt bereits fast zur Gänze abgegrabenen mittelbronzezeitlichen Siedlungsabfolge in einem an diese unmittelbar anschließenden Areal ('Südhügel') sowie komplettierende Arbeiten (Sondagen, Bauaufnahmen etc.) des von Walter an der Südostecke der Akropolis partiell freigelegten Bauensembles ('Archaische Häuser') 2 .

Ägina-Kolonna 2005. Vorbericht über die Grabungen des Fachbereichs Altertumswissenschaften/Klassische und Frühägäische Archäologie der Universität Salzburg

Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien, 2008

Vorbericht über die Grabungen des Fachbereichs Altertumswissenschaften/Klassische und Frühägäische Archäologie der Universität Salzburg Einleitung Die Arbeiten der Kampagne des Jahres 2005 betrafen den Westkomplex (Südbau: Ostraum, Hof; Ostterrasse: Oststraße, Ostbau I) und seine südliche Anschlusszone, die Fortführung der stratigraphischen Untersuchungen im Bereich 'Südhügel', Restaurierungsarbeiten an der prähistorischen und historischen Bausubstanz sowie die graphisch-didaktische Komplettierung der Exponatpräsentation in den Ausstellungsflächen des Museums von Kolonna. 1. Westkomplex a. Südbau Im Südbau, der während der vorangegangenen zwei Kampagnen auf seiner Gesamtlänge von 4 m aufgedeckt worden war (Abb.. 2), erfolgten Untersuchungen auf einer Restfläche, die durch spätere Überbauung bislang verschlossen war. Hierdurch ließen sich zusätzliche Aufschlüsse für die bauliche Gestaltung, die Errichtungszeit sowie die Spätzeit des Gebäudekomplexes gewinnen. Darüber hinaus erbrachten Arbeiten in den tieferen Straten überraschende Ergebnisse zur vorerrichtungszeitlichen Nutzung des Geländes. Ostraum/Hof In und über dem Ostraum sowie über einem Teil des südlich anschließenden Hofareals standen noch die ca. 90 cm dicke Verfüllung aus dem ursprünglichen Lehmziegel-Wandaufbau sowie die darüber verlegte hellenistische Pflasterung aus Architekturspolien an 2. Eine Abnahme des zu großen Teilen bereits durch die Altgrabung A. Furtwänglers und G. Welters zerstörten Plattenbelags wurde aufgrund des zunehmend schlechten Erhaltungszustands notwendig. Die Pflasterung enthielt mehrere Geisonblöcke ionischer Form mit ein

Ägina-Kolonna 2004. Vorbericht über die Grabungen des Fachbereichs Altertumswissenschaften/Klassische und Frühägäische Archäologie der Universität Salzburg

Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien, 2007

Vorbericht über die Grabungen des Fachbereichs Altertumswissenschaften/Klassische und Frühägäische Archäologie der Universität Salzburg Einleitung Die Arbeiten des Jahres 2004 betrafen die Fortsetzung der 2002 begonnenen Freilegung des Baukomplexes an der Westspitze des Hügels (im Folgenden: Westkomplex), weitere stratigraphische Untersuchungen im Abschnitt 'Südhügel', den Abschluss der Restaurierungsarbeiten im Bereich der prähistorischen Innenstadt sowie eine Neugestaltung des Aufgangsbereichs am Südhang des Kolonna-Hügels. Ferner konnte im Museum von Kap Kolonna die Ausstellungsfläche durch die Bereitstellung von zusätzlichen Sälen seitens der 6. Ephorie für Prähistorische und Klassische Altertümer (Athen) wesentlich erweitert werden. 1. Westkomplex a. Westterrasse, Südbau, Hof und Fußbodensondage Um die Stratigraphie der komplexen Fußbodenabfolge und damit die einzelnen Phasen der Bau-und Nutzungsgeschichte des südlichen Baukompartiments im Westkomplex zu klären, wurde im Areal des offenen Hofes ein Schnitt mit einer Gesamtfläche von 0 m² angelegt (Abb.). Diese Sondage erbrachte Ergebnisse bezüglich der Nutzungssequenz des Südbaus sowie eine erstmals auch mit baulichen Strukturen verbundene Architekturphase, die der sichtbaren, aus Orthostaten und Quadern errichteten Anlage der spätarchaischen Zeit vorausgeht. Ferner erreichten die Grabungen in dieser Zone Straten der bis zur äußersten Westspitze von Kap Kolonna reichenden prähistorischen Besiedlung. Wie die beiden Räume des Südbaus so war auch der Hofbereich mit der Lehmziegelmasse der niedergerissenen Wandaufbauten verfüllt 2. Darunter fand sich der Fußboden der letzten Nutzungsphase (Boden). Dieser liegt in der Westhälfte des Hofes im Bereich vor der Nordkammer bei Niveau +8.8 m und fällt nach Westen hin auf ein geringfügig tieferes Stratum bei +8.05/8.08 m ab; über der Nordkammer steigt er in Richtung der Ostwand des Südbaus bis auf Niveau +8.53 m an 3. Es handelt sich dabei um eine homogene Schicht

Ägina-Kolonna 2002. Vorbericht über die Grabungen des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Salzburg

Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien, 2004

Nach Abschluß der Nachuntersuchungen im Areal der prähistorischen Innenstadt westlich des Apollon-Tempels, das von G. Welter vor dem Zweiten Weltkrieg teilweise ausgegraben, aber nicht veröffentlicht worden war, wurde im Jahre 2002 die Grabungsfläche wieder verfüllt und mit der Sicherung des erhaltenen Mauerbestandes sowie der endgültigen Präsentation der Ruine begonnen 1. Hauptziele der nun folgenden Arbeiten sind auf der einen Seite abschließende Untersuchungen weiterer, von G. Welter und H. Walter in Angriff genommener Grabungsabschnitte, auf der anderen Seite aber die Schließung gravierender Forschungslücken, welche die Siedlungs-und Nutzungsgeschichte des Kolonna-Hügels betreffen. Vordringlich erscheinen dabei die vollständige Freilegung eines Gebäudekomplexes an der äußersten westlichen Spitze des Hügels ('Attaleion'), die stratigraphische Untersuchung der von Welter im Bereich der prähistorischen Innenstadt bereits fast zur Gänze abgegrabenen mittelbronzezeitlichen Siedlungsabfolge in einem an diese unmittelbar anschließenden Areal ('Südhügel') sowie komplettierende Arbeiten (Sondagen, Bauaufnahmen etc.) des von Walter an der Südostecke der Akropolis partiell freigelegten Bauensembles ('Archaische Häuser') 2. 1. Das 'Attaleion' Der seit langem teilweise freiliegende Gebäudekomplex war im Verlaufe der von A. Furtwängler im Jahre 1904 auf Kap Kolonna begonnenen Ausgrabungsarbeiten angeschnitten worden. G. Welter legte Anfang der 30er Jahre weitere Sondagen an. Von diesen frühen Kampagnen liegen keine publizierten Grabungs-und Funddokumentationen vor. Einige wenige Mitteilungen aber betreffen Fundmaterial, welches Hinweise auf die mögliche Funktion dieser baulichen Einheiten lieferte. So hatte Furtwängler eine Reihe von Opfergruben freigelegt, die größere Mengen an Miniaturskyphoi und Brandopferresten enthielten und die mit steinernen Deckeln in Gestalt von Omphaloi zu verschließen waren 3. Einer dieser konischen Verschlußsteine trug die Inschrift ÖÑÁ[ÔÑÉÁÓ] und machte deutlich, »… daß es sich um eine Opferstätte für die Heroen einer