Stichwort: Professionalisierung der Hochschulweiterbildung (original) (raw)
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Professionalisierung von Hochschullehrenden
Zusammenfassung: hochschuldidaktische trainings für Lehranfänger sind bislang wenig untersucht, auch wenn ein professionalisierungsbedarf aktuell erkannt und angegangen wird. Der Beitrag untersucht daher lehrbezogene Vorstellungen (Lehransätze) im relation zum eigenen handeln, wissensbasierte Selbstwahrnehmung und die lehrbezogene Identitätsentwicklung in einem videobasierten training. Vierzehn Lehranfänger wurden während des einjährigen trainings mehrmals befragt und ihr videografiertes Lehrhandeln systematisch analysiert. Die Videoanalyse zeigt lehrendenfokussiertes Lehrhandeln. Im trainingsverlauf entwickeln Lehranfänger handlungskohärentere Vorstellungen und mehr lehrbezogene Selbstwirksamkeitserwartung. Die Selbstwahrnehmung der Lehranfänger ist durch den Fokus auf die eigene person gekennzeichnet. Für ihre Lehridentität leiten Lehrende konkrete handlungsoptionen ab, mit denen sie die reflektierten Diskrepanzen zwischen Vorstellungen und handeln überwinden wollen. Die Befunde sprechen dafür, dass das training zum erwerb handlungsrelevanter kompetenzen beiträgt. Auch wenn dies notwendig für handlungsänderungen ist, spielen kontextfaktoren eine wesentliche rolle für die umsetzung.
Professionalität und Professionalisierung in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung
Springer eBooks, 2022
Zusammenfassung Vor dem Hintergrund steigender Erwartungen und einer Erweiterung der Aufgaben des frühkindlichen Betreuungssystems in Deutschland ist auch der Ruf nach Professionalisierung laut geworden und wird von unterschiedlichen Forschungsinitiativen untermauert. Der Beitrag skizziert die Veränderungen des Handlungsfelds und stellt zunächst verschiedene Definitionen und Verständnisweisen von Professionalität und Professionalisierung vor. Es werden Ansätze, die sich auf den Qualifikationsgrad der Beschäftigten fokussieren, von qualitäts-und kompetenzorientierten Ansätzen abgegrenzt und auf das Feld der frühkindlichen Bildung übertragen. Aktuelle Initiativen zur Professionalisierung werden beleuchtet, und der Status der Professionalisierung wird unter Bezugnahme auf die relevanten Forschungsergebnisse bewertet. Abschließend wird notwendiger Forschungsbedarf herausgearbeitet und ein Fazit gezogen.
Dozierende an Hochschulen kennen meistens lediglich eine Art der Ausbildung für ihre Lehrtätigkeit, das „apprenticeship of observation“ (Lortie 1975), eine lange informelle Lernzeit als Studentin oder Student, bei welcher man selber in unzähligen Stunden erlebt hat, wie Lehre „funktioniert“. Solche tradierten Lehrmuster sind gut konserviert und prägen die Lehrkultur eines Fachs oder einer Disziplin (vgl. auch Ludwig Huber in diesem Band). Manch eine neue Assistentin/ein neuer Assistent vermag es nicht, eine leicht veränderte Methode anzuwenden, denn – so die Antwort auf Nachfrage – die Studierenden würden dies nicht ak-zeptieren. Im Grunde genommen kennen die Studierenden jedoch nichts anderes, da der Habitus der Fachkultur sie bereits geprägt hat. Dies der negativ geprägte Einstieg in diesen Beitrag. Auf der anderen Seite gibt es Angebote zur Professionalisierung der Hochschullehre. Zum Beispiel Einstiegsprogramme (vgl. Markus Weil in diesem Band) oder Programme für Assistierende wie das in diesem Beitrag vorgestellte Qualifizierungsprogramm „Teaching Skills“ der Hochschuldidaktik der Universität Zürich. Wenn sich Assistierende mit anderen Lehrenden in hochschuldidaktischen Kursen austauschen, wenn sie sich gegenseitig in der Lehrveranstaltung besuchen und sehen wie an anderen Fakultäten, in anderen Fachkulturen gelehrt wird, wenn sie von hochschuldidaktischen Expertinnen und Experten besucht werden und fundierte Rückmeldungen zu ihrer Lehre erhalten oder wenn sie ihre Lehrtätigkeit in einem Lehrportfolio kritisch reflektieren, dann besteht die Möglichkeit, dass ihre Lehrkompetenz professionalisiert wird und die Lehre sich verändern und verbessern kann. Dies der positiv geprägte Einstieg in diesen Beitrag.
Die Professionalisierung der Professionalisierer
Organisationsberatung, Supervision, Coaching, 2008
Im Allgemeinen besteht in der Soziologie Einigkeit, dass die zentralen Leistungsrollen in Organisationen wie z. B. Manager oder Organisationsberater keine Professionsbildungsprozesse durchlaufen haben. Unter den Begriffen Coaching und Supervision haben sich jetzt Tätigkeitsfelder ausgebildet, die aufgrund ihrer Personenzentriertheit einem ähnlichen Professionalisierungsdruck zu unterliegen scheinen, wie in den auf „people process“ ausgerichteten Tätigkeiten im Recht, der Medizin, der Religion und der Erziehung. Bildet sich ähnlich wie in den professionalisierten Bereichen, in denen der Mensch sein Verhältnis zu Gott (Religion), zu anderen Menschen (Recht), zu seinem Körper und Psyche (Krankenbehandlung) und zu seinen eigenen kognitiven Fähigkeiten (Erziehung) entwickelt hat, auch ein professionalisiertes Feld aus, in dem der Mensch sein Verhältnis zur Organisation klären kann? In diesem Artikel wird der Professionalisierungsdruck auf die personenzentrierte Beratung rekonstruiert und die Professionsbildung, abhängig von der zu beratenen Position, zum Organisationstypus und zur Interventionstiefe, untersucht. There is a general agreement that central roles in organizations like manager and consultants cannot be professionalized. However, the development of coaching and supervision seem to show a slightly different picture. Because of their focus on persons the pressure to professionalize seems to be comparable to service providers in law, medicine, religion and education. This article reconstructs the professionalization pressure on coaching and supervision and analyzes their professionalization process.
„Professionalisierung für eine inklusive Erwachsenenbildung“. Vorwort der Herausgeber*innen
QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte, 2020
Im Zuge der Inkrafttretung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 wurde die Forderung nach einer inklusiven Erwachsenenbildung stark, auch wenn es inklusive Kurse für behinderte und nichtbehinderte Erwachsene bereits seit den 1970er Jahren gibt. Notwendig sind eine systematische Qualifizierung und Professionalisierung von Lehrenden in der Erwachsenenbildung, was sehr heterogen diskutiert wird. Ein Teil dieser Bandbreite ist in diesem Journal abgebildet. After the Convention on the Rights of Persons with Disabilities entered into force 2009 inclusive adult education was regarded as an important issue. The first inclusive courses for disabled and nondisabled adults were offered already in the 1970s but not implemented all over Germany. Now, a systematic qualification and professionalization of teachers of courses for adults is needed being discussed heterogeneously as shown in this journal.