"Licht und Farbe in Blow-Up", Symposiumsbeitrag zur Ausstellung "Blow Up - Antonionis Filmklassiker und die Fotografie" in der Galerie C/O Berlin, 26./27. Feb. 2015 [Programm] (original) (raw)
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Seit den Anfängen hat der Film die Nacht als Hintergrund zahlreicher Storys und als bedeutendes Motiv ins Bild gesetzt. Der Vortrag widmet sich einer reichen (Bild-)Geschichte der filmischen Nacht-Inszenierungen von der Stummfilmzeit bis in die Gegenwart. Die unterschiedlichen Aspekte der Nacht im Film – als eine Zone des Verbrechens und der Gefahr, als ein Moment der Intimität oder auch als ein Instrument der Reflexion über das Sehen und Wahrnehmen (im Kino) u.a. – werden anhand ausgewählter Filmbeispiele diskutiert. Die Nacht im Film herrscht nicht allein durch ihre Metaphorik. Sie ist auch und vor allem ein ästhetisches Konstrukt, Agent und Akteur der filmischen Inszenierung. Der Vortrag möchte deshalb verstärkt der Frage nach dem Bild der Nacht nachgehen.
MAP – Media | Archive | Performance. Forschungen zu Medien, Kunst und Performance, 2018
In ihrer Westberliner Galerie situationen 60 präsentierten Barbara und Christian Chruxin zwischen 1963 und 1966 neben zahlreichen Ausstellungen visueller Poesie und konstruktivistischen Positionen ein breites Spektrum performativer, installativer und fotokonzeptualistischer Praktiken. Für ihre ambitionierte Editionsreihe in Form eines faltbaren Modells der Galerie wurden die ausgestellten Künstler/-innen eingeladen, ihre Arbeiten auf die Präsentationsmöglichkeiten und Parameter der Publikation zu übertragen. Diese „portablen Galerien“ dienten als Dokumentation des „temporären Ereignis[es] Ausstellung“ [C. Chruxin]. Entgegen konventioneller, hierarchischer Zuschreibungen der Publikation als sekundäres Medium zur Dokumentation einer Ausstellung bezeichneten Christian und Barbara Chruxin Präsentationen in der Galerie als dokumentation a und die dazugehörigen Editionen gleichberechtigt als dokumentation b. Diese Namensgebung, so die These des Beitrags, spiegelt die zunehmende Auflösung der Trennung zwischen Dokumentation und künstlerischer Praxis in den 1960er-Jahren.
‚Erscheinung’ und ‚Ereignis’ gehören zu jenen Begriffen, die Anthropologie, Kunstgeschichte und Philosophie in intensiven Diskussionen vereint haben, aber auch polarisieren. Sie beschreiben Phänomene, die kaum greifbar scheinen und doch nicht besser die Rupturen und Veränderungen von ethisch-ästhetischer Wahrnehmung beschreiben könnten, die wichtige Aspekte dieser Disziplinen tangieren. Auch die Geschichts- und Theaterwissenschaften haben diesen Begriffen aus verständlichen Gründen nicht erst in der letzten Dekade besondere Aufmerksamkeit geschenkt (vgl. Fischer-Lichte et al. 2003, Yurchak 2005).