Johann Ludwig Burckhardt (1784–1817) – der Basler Orientreisende malgré lui und sein Besuch bei den Drusen im Gebiet des Mont-Liban (original) (raw)

Johann Ludwig Burckhardt, Sheikh Ibrahim. Entdeckungen im Orient um 1800; Discoveries in the Orient around 1800

2019

Aus Anlass des 200. Todestages des bekannten Orientreisenden Johann Ludwig Burckhardt alias Sheikh Ibrahim fand im Oktober 2017 an der Universität Basel eine internationale Tagung statt. Basierend auf ihren Referaten haben die Autorinnen und Autoren für diese Publikation ihre Beiträge verfasst. Die in Deutsch oder Englisch verfassten Texte verbinden Burckhardts Werdegang und Herkunft aus dem Basler Patriziat mit seiner Karriere als Orientreisender in englischen Diensten. Beide Aspekte werden in dieser Art erstmals konsequent aufeinander bezogen. Die Publikation präsentiert zudem bisher nicht veröffentlichte Dokumente aus Burckhardts schriftlichem Nachlass zusammen mit jüngeren Forschungszugängen und -perspektiven.

Das Familienbuch von Johann Rudolf Burckhardt

2011

(1698-1756) und dessen Frau Helena (1706-1779), geborene Birr, zur Welt.2 Sein Familienzweig gehört der Theodor-Linie an, die auf den Sohn Theodor (1549-1623) des «Stammvaters» Christoph zurückgeht. Johann Rudolfs Grossvater Bonifacius (1656-1708) war Pfarrer in Riehen, sein Urgrossvater Christoph (1631-1705) Oberstzunftmeister in Basel. Bereits 1756 stirbt Johann Rudolfs Vater. Danach nimmt ihn sein Onkel Anton Birr (1693-1762), Professor an der Universität Basel, in seinem Haus auf, lehrt ihn Lateinisch und Griechisch und unterstützt den erst Achtzehnjährigen bei der Vollendung des bereits begonnenen Theologiestudiums. Burckhardt wächst zu einer Zeit auf, als Basel ca. 15 000 Einwohner hat, die noch innerhalb der Stadtmauern leben. Das strenge Staatskirchenwesen, das in Basel herrscht, hat zur Folge, dass die Teilnahme an Gottesdiensten und dem Abendmahl theoretisch obligatorisch ist. Jedes Jahr werden die Bürger auf die Basler und die Geistlichen auf die Helvetische Konfession verpflichtet. Der «convenais pastorum» wacht übet die reine Lehre. Religiöse Versammlungen in Privathäusern werden stark eingeschränkt oder gar verboten. Wer die reformierte Kirche angreift, macht sich strafbar, wird je nach Schwere des Falles inhaftiert, ausgepeitscht, oder des Landes verwiesen. Während des Theologiestudiums begegnet Burckhardt als junger Student Johann Balthasar Burckhardt (1710-1792), Jakob Christoph Beck (1711-1785) und Emanuel Ryhiner (1695-1764), die wichtige Vorbilder für ihn werden. Sein beruflicher Werdegang wird aber in erster Linie von Pfarrer Hieronymus Annoni (1697-1770) beeinflusst, einem Pietisten, zu dem et als Gymnasiast nach Muttenz in die Messe gepilgert ist.3 Bei diesem Buss-und Erweckungsprediger tritt er nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums 1762 ein Vikariat an. Schon kutz darauf verlobt er sich mit dessen Stiefgrosstochter Esther de Lachenal.4 Da die Chancen auf eine Pfarrerstelle in der Schweiz sehr gering sind, übernimmt Johann Rudolf Burckhardt 1764 die deutsche Die knappe Schilderung des Lebenslaufs stützt sich vor allem auf Abel Th. Burckhardr: Johann Rudolf Burckhardr, eine Pfarrergestalt aus dem alten Basel, seine Frömmigkeit und sein Wirken, sein Familienleben und die religiösen und kirchlichen Verhältnisse seiner Zeit, Basel 1944, S. 8f. Ernsr Staehelin: Die Christentumsgesellschaft in der Zeit der Aufklärung und der beginnenden Erweckung. Texte aus Briefen, Prorokollen und Publikationen, Basel 1970, S. 23. Burckhardt (wieAnm. 2), S. 18.

Ludwig August Frankl (1810–1894). Eine jüdische Biographie zwischen Okzident und Orient. Hrsg. von Louise Hecht

2020

Geschichtswissenschaft hat mehr mit den Konjunkturen des Vergessens und Erinnerns zu tun als Historiker*innen lieb ist. Dies zeigt etwa die Erinnerung an den 1876 als "Ritter von Hochwart" in den Adelsstand erhobenen österreichischen Dichter sowie langjährigen Sekretär der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, Ludwig August Frankl (1810-1894). Biografie und Werk Frankls sind anlässlich der 200. Wiederkehr seines Geburtstags 2010 auf einer internationalen Tagung in Olomouc gewürdigt worden. Dieser Tagung ("Ludwig August Frankl (1810-1894): Ein jüdischer Kosmopolit in Mitteleuropa") verdankt sich der vorliegende Sammelband, der eine kollektive Biografie in dem Sinne darstellt, als dass er detailliert die Ergebnisse literatur-wie geschichtswissenschaftlicher Forschungen zu den verschiedenen Aspekten des Lebens und Schaffens Frankls präsentiert. Eine Vorstellung von der Komplexität dieses Unternehmens mag ge

"Basler Islamwissenschaftler zur und zum zeitgenössischen Islam zwischen 1896 und 1922

2019

Vor hundert Jahren wurde an der Universität Basel ein «Orientalisches» Seminar gegründet. Doch die Geschichte der Basler Orientstudien reicht viel weiter zurück. Der Sammelband geht auf diese Vorgeschichte ein und stellt die Fach-vertreter vor, die in den letzten hundert Jahren am Seminar gewirkt haben. Weitere Themen sind die Debatte um den «Orientalismus», die seit den 1980er-Jahren Selbstverständnis und Wahrnehmung des Faches «Orienta-listik» beeinflusste, und der in den Sprachlehrmitteln seit dem 19. Jahrhundert bis heute festzustellende Wandel im Zugwang zum Arabischen. Aufgezeigt wird schliesslich die enge Beziehung des Seminars zur Universitätsbibliothek Basel anhand der dort aufbewahrten Dokumente, die vor allem aus den Nach-lässen von Rudolf Tschudi (1884-1960) und Fritz Meier (1912-1998) stammen: arabische, persische und osmanisch-türkische Handschriften, historische Ori-entfotografien und persönliche Dokumente, insbesondere Briefe. Der Band begleitet eine Ausstellung zur Hundertjahrfeier des Seminars in der Basler Universitätsbibliothek, die im Herbst 2019 stattfindet. CLAUDIA BOLLIGER studierte Kunstgeschichte, Islamwissenschaft und Klassi-sche Archäologie an der Universität Basel und arbeitet vorwiegend im Bereich Bibliothek, Dokumentation und Archiv. Seit 2001 ist sie an der Universitätsbi-bliothek Basel tätig. RENATE WÜRSCH studierte Indoiranische Philologie, Islamwissenschaft und Semitistik in Basel und Heidelberg und ist seit 2004 Titularprofessorin für Islam-wissenschaft an der Universität Basel. Sie hat unter anderem zur Philosophie in der islamischen Welt und zur persischen Literatur publiziert.

Ein siebenbürgischer Peregrinant in der ersten Hälfte der 1780er-Jahre in Deutschland

Lichtenberg Jahrbuch, 2012

Die Geschichte der ausländischen Studienreise von József Pákei1 zwischen 1781 und 1785 wurde 1935 in einer Monographie von Kelemen Gál veröffentlicht. Sie beruht im Wesentlichen auf Briefen, die Pákei während seiner Reise aus dem Aus land geschrieben hat.2 Gál kannte jedoch Pákeis Stammbuch3 nicht, und unseres Wissens wurde darauf bislang auch von anderen nicht Bezug genommen.4 Zwar ergänzen die Briefe und das Album einander auf spannende Weise, doch soll an dieser Stelle auf eine systematische Analyse der beiden Quellen verzichtet werden, es soll lediglich auf einige interessante Momente, besser gesagt auf einige interes sant scheinende Begegnungen aufmerksam gemacht werden.