Pädagogik als kritische Theorie? Intellektuelle Stellungskämpfe nach 1945 (original) (raw)

Dass Auschwitz nicht noch einmal sei! Macht und Ohnmacht kritischer Pädagogik

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung zum 100. Geburtstag von Th.W. Adorno, Darmstadt: Technische Universität 12.5.2003, 2003

„Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“ Mit diesem Satz begann Adorno seinen 1966 gehaltenen Radiovortrag „Erziehung nach Auschwitz“. Der Beitrag stellt sich den pädagogischen Implikationen dieser Forderung und resümiert: Mit Adorno ist zu sagen, dass es sich bei Auschwitz nicht um einen „Rückfall“ in eine Barbarei handelte, die man geschichtlich hinter sich gelassen und überwunden zu haben glaubte. Sondern wohl eher um das Sichtbarwerden des Eintritts in eine geschichtliche Phase, in der eine Barbarei möglich geworden ist, wie die Geschichte sie zuvor nicht gekannt hat. In eine Barbarei, die erst durch die Entfesselung der Verstandeskräfte bei gleichzeitiger Verhinderung ihrer Selbstgesetzgebung, als Freiheit ohne inneres Maß möglich wurde: die Bannung der dem Menschen eigenen Kraft, mit allen Bindungen zu brechen, in eine gesellschaftliche Ordnung, die es ihm verunmöglicht, diese Kraft im humanen Sinne konstruktiv umzusetzen, woraus die entsetzliche Verbindung eines gegen diese Fesselung anwütenden Unbewussten mit der durch die Entfesselung ermöglichten technischen Effizienz entstand: das kalte Morden im industriellen Maßstab und mit industriellen Verfahren. Ich hatte von der Unbegreiflichkeit gesprochen, dass getan werden konnte, was in Auschwitz getan wurde. Und davon, dass wir dennoch versuchen müssen, dies Unbegreifliche zu begreifen. Ich habe Ihnen meinen Versuch dazu vorgestellt. Aber als ein theoretisches Fragment, das eine fundamentale Fassungslosigkeit nicht verdecken soll und darf. Es wäre auf seine Weise wiederum furchtbar, wenn wir glauben könnten, wir hätten wirklich verstanden.

Neue Pädagogik - die Revolution steht vor der

Neue Pädagogik - die Revolution steht vor der, 2015

In diesem Artikel geht es um die Bildung eines neuen Paradigmas in der aktuellen Pädagogik. Darin argumentiere ich, dass das derzeitige alte Paradigma in der Pädagogik nicht genug zu bieten hat Schülern in der modernen Schule zu bieten hat. Ich zeige darin auch, dass viele Aspekte der Theorie der positiven Desintegration zu einem integralen Bestandteil des neuen Paradigmas werden können. Aus der Sicht der TDP bieten psychische Krankheiten ein großes Potenzial für beschleunigte Entwicklung. Neurosen und Psychoneurosen haben die stärkste Korrelation mit dem Erreichen einer neuen Ebene der Realitätswahrnehmung in der TDP. Das alte Paradigma hat einen kritischen Punkt erreicht und unterstützt die Forschung nicht mehr in angemessener Weise. Kinder, die sich im Prozess der positiven Desintegration befinden, brauchen eine angemessene Kinder, die sich in einem positiven Auflösungsprozess befinden, müssen angemessen betreut und erzogen werden, da dies mit herausragenden Talenten die in Gesellschaft und Kultur dringend benötigt werden. In diesem Artikel vertrete ich die Sichtweise der akrobatischen Trainingsphilosophie, die davon ausgeht, dass alle Aktivitäten, auch wissenschaftlichen Aktivitäten, nur Teil eines Ausbildungssystems sind, das den Menschen die notwendige existenzielle Unterstützung und vertikale Spannung in ihrem Leben geben. Wissenschaften wie Pädagogik oder Psychiatrie sind nur bestimmte logische Übungssysteme, die die zu gegebener Zeit in einer permanenten wissenschaftlichen wissenschaftlichen Revolution umgewandelt werden sollten, um den wissenschaftlichen Fortschritt aufrechtzuerhalten.

Deutsche Pädagogik im Ersten Weltkrieg. Skizze einer Diskursanalyse

2019

Der Artikel geht der Frage nach, wie im Mainstream deutscher Pädagogik und Lehrerschaft das Ereignis des Ersten Weltkriegs diskursiv verarbeitet wurde. Anhand von Zeitschriftenbeiträgen aus "Die Lehrerin. Organ des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins", "Neue Bahnen. Illustrierte Monatsschrift für Erziehung und Unterricht" sowie "Hamburgische Schulzeitung" der Kriegsjahre 1914-1918 wird rekonstruiert, welche Themen und Topoi die Wahrnehmung des Krieges in der Lehrerschaft bestimmten und welche Aufgaben dem pädagogischen Feld bei der Unterstützung des Krieges an der "Heimatfront" zugeschrieben wurden. Zum Ausgangspunkt nimmt die Darstellung die zeitgenössische Auffassung von "nationaler Erziehung", in Exkursen werden die Rolle der Zensur sowie der Ausstellung "Schule und Krieg" des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht in Berlin beleuchtet. Der Beitrag bestätigt das in der Forschung gezeichnete Bild allgemeiner K...

Manifest für eine Post-Kritische Pädagogik

Kritik und Post-Kritik. Zur deutschsprachigen Rezeption des »Manifests für eine Post-Kritische Pädagogik«, M. Bittner, A. Wischmann (red.), Bielefeld: Transcript Verlag, 2022

German Translation of the Manifesto for Post-Critical Pedagogy. Whole book - edited by Martin Bittner and Anke Wischmann - containing this translation and responses by various German scholars can be downloaded from: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5979-5/kritik-und-post-kritik/?c=311000025&number=978-3-8394-5979-9