Sammelrezension: Mediale Selbstreferenz (Review, 2009) (original) (raw)

Mediale Selbstreferenzen

Josef Tancer (Hg.): Mediale Selbstreferenzen im Netzwerk der Presse der Habsburgermonarchie und ihrer Nachfolgestaaten. Wien: new academic press 2019 ,S. 45-63, 2019

Der Beitrag widmet sich der vergleichenden Analyse von medialen Selbstreferenzen in drei führenden Organen der in Siebenbürgen wohnenden maßgebenden Nationalitäten: in der Ellenzék, der Kronstädter Zeitung und im Telegraful Român, die in den wichtigsten Zentren der Region erschienen. Die Untersuchung umfasst die dynamische Phase der modernen Pressegeschichte in Ungarn von 1900 bis 1907 und geht den Fragen nach, welche Analogien und Divergenzen sich in den ausgewählten Medien zeigen und ob sich die regionale Prägung auch in der Ähnlichkeit der medialen Selbstreferenzen manifestiert. Es wird zeigt, dass sich das regionale und lokale Profil am stärksten im Telegraful Român und Ellenzék manifestiert, sie setzen sich mit Zeitungen aus Hermannstadt bzw. Klausenburg intensiver auseinandersetzen als die Kronstädter Zeitung, die viel internationaler ausgerichtet ist. Zugleich konnte eine Ethnisierung der Debatten im Lichte der medialen Selbstreferenzen nicht als dominierende Tendenz festgestellt werden.

Selbstreferenz als literarische Konstante – Einleitung

2020

Beschäftigt man sich mit dem Phänomen literarischer oder auch künstlerischer Selbstreferenz1 stößt man auf eine Fülle von Konzepten sowie simultan und teilweise synonym verwendeten Begriffen wie ‚Potenzierung‘2, Komposita mit dem Präfix ‚Meta-‘3 oder ‚Selbstreflexion‘4. Lässt man vereinzelte Bemerkungen in größeren Zusammenhängen außer Acht, wurden selbstreferentielle Textstrukturen zwar erst in den 1970er Jahren als lohnenswertes Ziel literaturbzw. kulturwissenschaftlicher Forschung entdeckt,5 doch führte insbesondere die seit Beginn der 1990er Jahre einsetzende rasche Intensivierung der Forschung auf diesem Gebiet6 zu einer Begriffsund Perspektivenverwirrung7. Einen großen Schritt in Richtung einer Systematisierung der nunmehr kaum überschaubaren Forschung leistete schließlich der im Jahr 2007 von Janine Hauthal, Juli1.

Zurück zum Ich. Mediale Deutungsmuster zur Optimierung des Selbstbezugs

2017

Zusammenfassung Der Artikel beschäftigt sich mit medialen Optimierungsvor-stellungen in Bezug auf individuelle Selbstentwürfe. In Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Thematisierungen von Optimierung geht es hier darum, Optimierung als einen breit gefächerten Verbesserungsdiskurs zu begreifen. Dieser wird aus wechselnden Fortschrittsvorstellungen abgeleitet. Ergebnis der Analyse ist, dass aktuelle Deutungsmuster die Notwendigkeit einer Erhöhung der Selbstbestim-mung in einer sinnentleerten kapitalistischen Welt thematisieren. Dazu wird zwar weiterhin mit ökonomisch rationaler Verwertungslogik argumentiert, allerdings wird die Argumentation von gegenteiligen Vorstellungen angeleitet. Sie zielen auf Ak-zeptanz der Unverfügbarkeiten des Lebens und des Nichtplanbaren und können als Ausdruck der Akzeptanz einer Fortschrittskrise gedeutet werden, in der ein Verzicht auf soziale Aufstiegsansprüche notwendig wird. Abstract This article refers to medial patterns about the optimization of individual self-concepts. In analysis of the historic and modern understanding of optimization this article considers optimization as a widespread enhancement discourse, which is deduced from changing ideas of progression. The result of the analysis is the finding of interpretative patterns, which address the possibility of the increase of self determination in a meaningless capitalistic world. In order to this it is still argued with an economistic rational logic of utilization but also with opposite ideas. They aim the acceptance of the unavailabilities of life and the unplannable things in it. It can be read as an acceptance of progression crises and the need to waive claims for social advancement.

Mediationsforschung als Selbstbeschreibung. Ein soziologischer Kommentar

Mediationsforschung und Soziologie sind keine wissenschaftlichen Beobachtungen gleicher Art. Ihre Differenz erläutere ich anhand der Unterscheidung von Selbst- und Fremdbeschreibung. Sodann skizziere ich Paradoxien und Reflexionsdefizite mediatorischer Selbstbeschreibung und identifiziere soziologisch drei Funktionen, die sie erfüllt.