Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 13.2007 : Übersetzen im Vormärz (original) (raw)

Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 9.2003 : Goethe im Vormärz

2004

Am 22. März 1832 stirbt Goethe. Nicht nur sein Leben, auch seine literarische Produktion reicht bis in den Vormärz hinein (wenn man ihn denn mit der Juli-Revolution von 1830 beginnen sieht) und lässt die klassizistische Ästhetik der 1790er Jahre am Ende weit hinter sich: 'Faust II' wird im Juli 1831 abgeschlossen und 1832 veröffentlicht, die letzte Fassung von 'Wilhelm Meisters Wanderjahre' war 1829 erschienen. Doch Goethes Tod (und damit auch das definitive Ende seines literarischen Werks) ruft nicht nur Trauer über den Verlust des unerreichbaren "Titanen" und den nun für unabwendbar gehaltenen Niedergang der deutschsprachigen Literatur hervor, er setzt auch Hoffnungen auf einen jetzt endlich möglichen Neubeginn bei den jungen Autoren frei, die sich von Goethes olympischer Überlebensgröße allzusehr in den Schatten gestellt gefühlt hatten

Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 24.2018 : Menschenrechte im Vormärz

2021

Das Reichsgesetz, betreffend die Grundrechte hat aus der Kritik an der französischen Menschenrechtserklärung gelernt, dass es Menschenrechte weder ohne System der Rechte und Pflichten des Bürgers noch ohne Verankerung in der einschlägigen Organisation der Staatsorgane geben kann, die gleichzeitig die Freiheit und die Einheit des Volkes sichern. Außerdem sieht die den Reichsgesetzen zugrunde liegende Auffassung keine Grundrechte ohne Verankerung im zu schützenden geistigen Leben des Volkes vor. Unter dem Einfluss der Rechts- und Staatsphilosophie J. G. Fichtes und Hegels wurden im Vormärz rechtsphilosophische Theorien entwickelt, die individuelle Menschenrechte nicht abstrakt, sondern nur in einem "System des Rechts" aufeinander bezogener Komponenten gelten lassen, das den Menschen grundsätzlich als gesellschaftliches Wesen betrachtet und dem eine organische und geistige Auffassung der Gesellschaft zugrunde liegt. [...] Das Jahrbuch erforscht diese Zusammenhänge; neben der ...

Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 18.2012 : Vormärz und Philhellenismus / herausgegeben von Anne-Rose Meyer

2013

Einen Gipfelpunkt findet die Begeisterung für das Griechentum bekanntlich in der Weimarer Klassik, doch ist der Philhellenismus auch in späteren Jahrzehnten, so im Vormärz, aktuell. Die Gründe dafür liegen erstens in gesellschaftlichen Strukturen und Traditionen, durch die Wissen um die Antike weiter vermittelt wird. Dazu tragen das obligate Studium griechischer und lateinischer Sprache an den höheren Schulen und die Verbreitung antiker literarischer Texte und Mythen durch Übersetzungen ins Deutsche bei. [...] Zweitens ist vor allem der europaweit beobachtete griechische Unabhängigkeitskrieg ein Bezugspunkt politischen Denkens. Griechenland-Bilder werden im Vormärz nicht mehr nur wegen ihrer spezifisch ästhetischen, als überzeitlich geltenden Merkmale in bildender Kunst, Literatur, im Kunsthandwerk und in der Architektur (re-)konstruiert, sondern gewinnen zeitgeschichtlich an Aktualität. Dies umso mehr, als im Vormärz Forderungen nach dem Gegenwartsbezug von Kunst und Literatur unüb...

Jahrbuch / FVF, Forum Vormärz Forschung - 15.2009 : Literatur und Recht im Vormärz

2010

Schwerpunktthema des vorliegenden Jahrbuches des FVF ist das Verhältnis von Literatur und Recht im Vormärz, ein seit den Anfängen der Vormärzforschung zentraler und kontinuierlich bearbeiteter Problemaufriss mit hoher Relevanz für das Verständnis der Literatur nach den Karlsbader Beschlüssen vom 20. September 1819. Die hier versammelten Beiträge stehen daher einerseits in der Kontinuität bisheriger Beschreibungsmodelle vormärzlicher Literatur. Sie beschreiten andererseits neue Wege, insofern sie das traditionell auf die Zensur fokussierte Interesse am Verhältnis von Literatur und Recht erweitern. Sie knüpfen zudem an die vielfältigen Studien zu den Wechselbeziehungen zwischen Recht und Literatur im Allgemeinen an, die in den letzten Jahren unter dem anregenden Impuls der "Law-and-Literature"-Bewegung in den Literatur- und Geisteswissenschaften ein besonderes Interesse hervorgerufen haben. Es ist folgerichtig, dass das FVF auch diese Ansätze aufgreift, abwägt und für seinen...

[2004] Zur Rolle des Übersetzens beim Sprachenlernen

2004

Content 1 Vorbemerkungen 2 Kognitiv-linguistische Orientierungspunkte 3 Herausfordemngen des Übersetzens 4 Sprachenlernen: Konstruktion und Konflikt 5 Das Sprachlernpotential von Ubersetzungsaktivitäten 5.1 Jenseits der Muttersprache 5.2 Abseits der gesicherten Wege 5.3 Selbsteinschätzung und Problembewusstsein 6 Ausblick 7 Literaturverzeichnis

Translatio Scientiarum. Übersetzung als Verwissenschaftlichung bei Christian Wolff (2011)

In: Sprachen der Wissenschaften 1600-1850. Scientific Languages 1600-1850. Bd. 1: Zwischen Latein und Logik (= Jahrbuch für Europäische Wissenschaftskultur, Bd. 5). Hrsg. v. Daniel Ulbrich. Stuttgart: Steiner 2011. S. 147-170. , 2011

By focusing on the Enlightenment philosopher Christian Wolff, the article intends to shed light upon an author who both played an important role in the process of substitution of Latin with German as a means of scientific communication and in the development of discipline-specific language varieties in 18th century Germany. Against this background,the coexistence of explicit rules proposed by Wolff to render German more scientific and an implicit undercurrent of his translation theory inherited from rhetorical tradition will be identified as the common origin of two increasingly bifurcating strains of thought destined to govern linguistic practice in future science and poetics respectively. To this end, it will first be shown that Wolff’s precepts for Bible translation on the one hand tend to construe translation as a process of conceptual specification and clarification, and therefore as an instance of scientification, while on the other hand unintentionally promoting a positive outlook on polysemy due to the reception of the rhetorical concept of emphasis. In a second step, these results will be interpreted from the point of view of the history of disciplinary differentiation, yielding the hypothesis that the further development of the concept of emphasis will allow for the justification of the autonomy of poetic language up to Herder, whereas the concept of translation as conceptual specification and clarification may be traced forth via Condillac to Lavoisier, where in the guise of chemical nomenclature it will finally help to build up a specific language for a newly evolving scientific discipline.

Übersetzer im Exil (1933-1945): Erkundungen auf einem unbestellten Forschungsfeld (2016)

Exile Studies have a long tradition. They have always encompassed as well the biographical studies of individual groups of people who had to flee the territory ruled by National Socialists due to racism or for political reasons, such as politicians, trade union activists, publicists, writers, artists, and scientists. Research, however, has so far not paid attention to one group—translators. In this paper, the possible scope of research into this group and how the political turning points in 1933, 1938, and 1945 affected translation are discussed. At the same time, this contribution is a request for collaboration in a new interdisciplinary field of study, the research into the life and oeuvre of individual translators.

Lexikoneintrag "Translationswissenschaft"

Reinalter, H.; Brenner, P. (Hg.): Lexikon der Geisteswissenschaften. Sachbegriffe - Disziplinen - Personen. Wien: Böhlau. 1195-1100, 2011

Translation bedeutet, Fremdes zugänglich zu machen, Distanz und Alterität für ein Publikum, das eine Mitteilung, eine Äußerung, einen Text nicht verstehen kann, zu überwinden. Welcher Art dieser Prozess sein kann, zeigt R. O. Jakobson (Munday, 2001, S. 5) in seiner Differenzierung von Translation als intralinguale, interlinguale oder intersemiotische auf. Translation wird auf diese Weise sehr weit definiert als das Zugänglich-machen von Fremdem innerhalb der Sprache des Rezipienten (intralingual) aus einer anderen Sprache (interlingual) oder aus einem fremden Zeichensystem (in tersemiotisch). Im Vordergrund steht für die Translation traditionellerweise die interlinguale Form, auch wenn darin Elemente der beiden anderen Formen einfließen können. Mit einem solchen interdisziplinären Untersuchungsgegenstand ist es für die Translationswissenschaft nicht einfach, sich in den tradionellen akademischen Fä cherkanon einzuordnen. Ein kurzer Überblick über die Entwicklung des Faches kann die interdisziplinären Vernetzungen aufzeigen helfen.