Bestimmte Unbestimmbarkeit. Über die zweite Natur in der ersten und die erste Natur in der zweiten (original) (raw)

Bestimmte Unbestimmbarkeit. Über die zweite Natur in der ersten und die erste Natur in der zweiten, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, Schwerpunkt Kritische Neurowissenschaft , 03/2011, 419-438.

Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2011

""The neuroscientific naturalism poses a challenge to any philosophical attempt to determine human nature. Although the neurosciences describe the cognitive capacities of human beings as something that is socially acquired, they lack adequate reflection on the social forms in which these capacities emerge and thereby tend to naturalize not only human beings, but society as a whole. In an attempt to find alternatives to the neuroscientific naturalism, the authors refer to the traditions of Critical Theory and psychoanalysis, which enable a different understanding of human nature. This is followed by the debate between Honneth and Whitebook on the question of an anti- or pre-social self, and in reference to Adorno and Lorenzer, the authors develop a concept of second nature that allows them to adhere to the dynamics of the material nature and sociality within the human subject. Read More: http://www.degruyter.com/view/j/dzph.2011.59.issue-3/dzph.2011.0034/dzph.2011.0034.xml""

Die Wirklichkeit der zweiten Natur

Presented at HEGELKONGRESS 2017 – „ZWEITE NATUR“ 14 – 17 Juni 2017 Rathaus Stuttgart

In meinem Beitrag möchte ich zeigen, dass der Begriff der " zweiten Natur " mit Hegel gerade dann, wenn er eine Ent-Substantialisierung bzw. eine Ent-Wesentlichung des Wesens der " älteren Metaphysik " zeigt, nützlich ist, um die Freiheit als Wesen des Menschen zu begreifen. Die Freiheit als Wesen des Menschen zu begreifen, das heißt im Besonderen, das Wesen als Beziehung zu begreifen: sowohl eine Beziehung zum anderen Menschen, als auch zur natürlichen und kulturellen Wirklichkeit, der er angehört. Das Wesen als Freiheit oder als Beziehung zeigt die komplexeste und negativste Seite der Dialektik; d. h. die dialektischste Seite der Negation, ihre schwindelerregendste Eigenschaft. Die These meines Beitrages baut auf den folgenden zwei Überlegungen auf: a) die charakteristische Struktur dessen, was Hegel " zweite Natur " nennt, offenbart sich meiner Meinung nach in der Wirklichkeit, am Ende der Lehre vom Wesen in der Wissenschaft der Logik; und b) um zu begreifen, was Wirklichkeit ist, ist es notwendig aufzuzeigen, was " zweite Natur " ist. Meine Argumentation wird sich in drei Schritten entwickeln: 1. Ich beginne mit der Eigenschaft der Zweideutigkeit der zweiten Natur bei Hegel. Wie von zahlreichen Interpreten hervorgehoben, könnte man diese Eigenschaft in zwei Aspekten zusammenfassen: die zweite Natur scheint zum einen a) der Verlust des Geistes, dessen Verdinglichung, zum anderen b) die höchste Verwirklichung des Geistes zu sein. Was ich zeigen möchte, ist, dass diese Zweideutigkeit der zweiten Natur sich aus der Art und Weise ergibt, wie " Natur " verstanden wird. 2. Im Mittelteil der Argumentation werde ich – aufbauend auf die für die zweite Natur charakteristische dialektische Struktur, wie sie sich in der Gewohnheit und in der Sittlichkeit zeigt – zu erklären versuchen, dass die " zwei Gesichter " der zweiten Natur in ihrem wirklich-Sein begründet sind. Dazu werde ich einige Passagen zur Wirklichkeit in der Wissenschaft der Logik erörtern, um die strukturelle Verflechtung zwischen zweiter Natur und Wirklichkeit aufzuzeigen. 3. Ausgehend von Hegel werde ich schließlich im Lichte dieses Zusammenhanges vorschlagen, Freiheit als zweite Natur zu verstehen.

Die Unbestimmtheit als Chance

sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung

Die Planungszeit nicht nur als Zwischenzeit zu begreifen, sondern sie zu gestalten, ist eine wichtige Voraussetzung, um lebensnahe und anpassungsfähige Stadträume zu entwickeln, so die Annahme in diesem Artikel. Das bedeutet, Prozessen eine gewisse Offenheit zuzugestehen und damit verbunden, diverse Eigenzeiten und zeitliche Aspekte (unter anderem Be- und Entschleunigung, Takt und Rhythmus) als prozessuale und sozialräumlich prägende und verändernde Faktoren zu akzeptieren und in Entwicklungsprozesse zu integrieren. In zwei prozessorientierten Kreativquartieren in München und Hamburg wird dargestellt, wie Planende und Kreative seit Jahren kämpfen, kommunizieren, koordinieren – sich synchronisieren –, um Räume und Nutzungen zu bewahren, die sich immerzu verändern.

Zweite Natur

2011

Der Begriff der zweiten Natur stellt in der Geschichte der Philosophie einen Versuch dar, den neuzeitlichen Geist-Natur-Dualismus zu überwinden. Es lässt sich dabei eine affirmative neoaristotelische von einer kritischen hegelianischen Interpretation dieses Begriffs unterscheiden, wobei die Spannung zwischen beiden Interpretationsweisen hier anhand der Theorien von John McDowell und Theodor W. Adorno untersucht und für eine Theorie des Geistes als zweite Natur fruchtbar gemacht werden soll.

Unbestimmtheitssignaturen der Technik

Edition panta rei, 2005

Nicht dass eine fundamentale Ungewissheit nicht immer schon zum Leben dazu gehört hätte oder eine mehr oder weniger konstante und universelle Bedingung menschlicher Existenz gewesen wäre, erÝ scheint als Problem, sondern - dass mit der Erfahrung einer Zunahme von Unbestimmtheit auch eine mit der Gesellschaft vernetzte TechÝ nik davon betroffen und in den Verunsicherungsprozess einbezogen ist; - dass gesellschaftliche Freiheits- und Optionsgewinne mit nachÝ haltigen Orientierungsverlusten Hand in Hand gehen; - dass die technowissenschaftliche Erzeugung von Wissen neuartige Zonen des Nichtwissens mit hervorbringt; - dass wir nicht wissen können, was wir eigentlich tun sollen und - dass der Umgang mit diesem Faktum die Startbedingung für eine zeitgemäß-unzeitgemäße Philosophie der Technik darstellt. Die Beiträge dieses Bandes (u.a. von Dreyfus, Dupuy, Hörning, Hubig, Nordmann und Willke) gehen nicht nur den unterschiedlichen Aspekten dieser Entwicklung nach. Sie unterÝ nehmen auch den ...