Ein römischer Schienenarmschutz aus dem Auxiliarlager Till-Steincheshof und die Messingherstellung in der römischen Kaiserzeit (original) (raw)

aus Schienen sind selten. Im gesamten Römischen Reich sind nur wenige Parallelen bekannt. Der Neufund eines in großen Teilen erhaltenen Exemplars aus Messing in Till-Steincheshof am Niederrheini st daher von großer Bedeutung für die Erforschung antiker Waffen. Die römische Fundstelle Till-Steincheshof, Gemeinde Bedburg-Hau(Kr. Kleve), ist seit fast anderthalb Jahrhunderten bekannt (Abb. ). Dennoch wurde erst im Frühjahr  durch eine Prospektionsübung des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln der Charakter dieses Platzes ermittelt: Es handelt sich um ein bislang unbekanntes römisches Auxiliarlager. Durch geomagnetische Prospektionen ließen sich drei Seiten zweier Lagerstrukturen ermitteln, die ineinander liegen und jeweils von Spitzgräben umgeben sind (Abb. ). Eine Bebauung scheint jedoch nur im inneren, kleineren Lager vorhanden gewesen zu sein. Außerdem wurden bauliche Strukturen östlich außerhalb des Lagers beobachtet, die einem zugehörigen Vicus zuzuordnen sind. Durch Suchschnitte der Außenstelle Xanten des LVR-A mtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland im Herbst  und Frühjahr  sollten die wichtigsten durch die geomagnetischen Messungen aufgeworfen Fragen geklärt werden: So war die Längenausdehnung der Lager nicht festgestellt worden, da an der Nordostflanke aufgrund zu dichter moderner Bebauung keine geophysikalische Prospektion möglich war. Außerdem galt es, die Art der sich im geomagnetischen Befund abzeichnenden Innenbautenzuermitteln und den Erhaltungszustand der archäologischen Strukturen zu prüfen. Die Autoren danken für Anregungen und Diskussion Prof. Dr. Thomas Fischer (Köln), Dr. Hans-Achim Kuhn (Ulm), Michael Och (Xanten), Jörg Pogorzelski(Köln), Dr. Marcus Reuter (Trier), Fabian Riebschläger (Köln) und Dr. Markus Scholz (Mainz). Für die Anfertigung von Computertomogrammen sei gedankt der Universitätsklinkik Bonn (Stefan Fischer), dem Landesamt für Denkmalpflege am Regierungspräsidium Stuttgart, Esslingen (Prof. Dr. Dirk Krauße, Dipl.-Rest. Nicole Ebinger-Rist) und dem Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie, Schwäbisch Gmünd (Dr. Andreas Zielonka, Anastasia Beyer). Unser Dank gilt auch dem Eigentümer des Geländes in Till-Steincheshof, Baron Adrian von Steengracht, sowie den Pächtern, Familie Hurkmanns, für die großzügige Erlaubnis der Durchführung der Ausgrabungen. Herr von Steengracht ist auch Eigentümer der Manica, die er dankenswerterweise als Dauerleihgabe dem LVR-R ömerMuseum Xanten zur Verfügung stellte, wo sie in der Dauerausstellung zu sehen ist.-Datierungen beziehen sich auf die nachchristliche Epoche, sofern nichts anderes angegeben ist.