ADK191 Israels verfehlte Antwort auf den armenischen Volkermord (original) (raw)
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Armeniermord : von der Lästigkeit vertuschter Geschichte
Traverse, 2002
Wie wichtig offizielle Stellungnahmen für die historische Orientierung sein können, wurde hierzulande in den 1990er-Jahren offensichtlich, nachdem jahrzehntelang dunkle Abschnitte der schweizerischen Politik im Zweiten Weltkrieg verdrängt worden waren. Nicht weniger wichtig ist es für die historische Orientierung, das seit der Zwischenkriegszeit diplomatisch totgeschwiegene Grossverbrechen an den Armeniern in Kleinasien von 1915 öffentlich anzuerkennen und einzuordnen. Die Schweiz hat einen besonderen historischen Bezug zur «armenischen Frage» Hier bildete sich vor 106 Jahren, anlässlich antiarmenischer Pogrome im Osmanischen Reich, eine starke partei- und religionsübergreifende Menschenrechtsbewegung zu Gunsten der Opfer, die Jahrzehnte überdauerte. Zudem bot die Schweiz seit Ende des 19. Jahrhunderts einem Grossteil der osmanischen und armenischen Opposition Asyl. Sie beherbergte 1922/23 auch die Lausanner Nahostfriedenskonferenz. Der daraus resultierende Vertrag zwischen der Türkei und den Siegern des Ersten Weltkrieges ging kommentarlos über die Vernichtung der armenischen Gemeinschaft in Kleinasien hinweg. Er sanktionierte zudem Bevölkerungstransfers als Mittel ethnisch-religiöser Konfliktlösung.
Die sogenannte "Armenfrömmigkeit" im nachexilischen Israel
2002
Bei Versuchen, die geistig-religiöse Situation ebenso wie die sozio-ökonomischen Verhältnisse des nachexilischen und spätnachexilischen Judentums zu rekonstruieren, steht die alttestamentliche Wissenschaft vor großen Schwierigkeiten, da "über die äußeren Fakten der Geschichte des Judentums im angestammten Lande und in der Diaspora während der spätpersischen Zeit so gut wie nichts bekannt" 1 ist. Zwar enthält das in diesem Zeitraum zu verortende Textgut des Alten Testaments Reflexe einer Vielzahl von "theologischen Strömungen"; prophetische, psalmistische, deuteronomistische, priesterliche, chronistische und weisheitliche Theologien und Überlieferungen stehen unübersehbar neben-und gegeneinander und überschneiden sich vielfältig. Doch ist man von einer sicheren Konturierung religiöser Strömungen im nachexilischen Israel und damit zugleich ihrer zutreffenden sozialgeschichtlichen Verortung noch weit entfernt. 2 Sortiert man die vorliegenden Klärungsversuche, so ist nicht zu übersehen, daß hier gerade auch die Frage noch immer nicht entschieden ist, was unter der in zahlreichen atl. Texten thematisierten , Armut" zu verstehen ist; ferner ist immer noch offen und wird kontrovers diskutiert, ob und inwiefern hier Hinweise auf eine Armutshaltung oder Armenfrömmigkeit vorliegen und welche theologische und soziologische Zuordnung vorzunehmen ist.
Sacra Scripta, 2007
This article focuses on the relation between two scenes from the complex of Elijah-narratives in 1Kgs 17–18, known as the “story of the draught”: 1Kgs 17,17-24, which refers to the resurrection of a widow’s boy, performed by the prophet, and the well-known gods-contest on Mount Carmel (1Kgs 18,20-40). The structural analysis emphasizes the numerous elements these two scenes have in common. Moreover, both episodes share the theme of the ‘knowledge of Jahwe’ and the failing of the draught. Thus we can assert that the resurrection scene (17,17-24) functions as a bridge in the story of the draught, and as a prelude to the combat on Mount Carmel: what Israel will confess in 18,39 is anticipated by the widow’s confession in 17,24. The relation between the two scenes and the function of 1Kgs 17,17-24 indicate the probability of their literary dependence. It appears that the resurrection scene was introduced in its present place during a pre-deuteronomistic stage of redaction of the story of the draught.
Transliteration des armenischen Textes der Apologie des Aristides
2014
{4} [306] (154 v ) 1 Inkënakali Adrianosi Kayser yArisditeay 2 Pëilisopëaē Atëenacëwoy. Kap. 1 1a. Es ov 3 tëagawor, xnamakalutëeambn Astuacoy stełceal mti yaöxarhs, ew teseal zerkins ew zerkir ew zcov, zaregakn ew zlusin ew zastełs ew zamenayn araracs, skëančëacëeal zarmacëay ǝnd kazmac yawitenis aysorik, 1b. ew imacëeal gitacëi etëe 4 aöxarhs 5 ew amenayn or i sma harkaworutëeamb ew bṙnaworutëeamb varin ew öaržin, ew ē amenayni varičë ew kazmičë Astuac; këanzi or varēn zawrawor 6 ē këan zayn or varin ew öaržyn. 1c. Xndrel vasn aynr or xnamakalun ē ew varē zamenayn, inj kari anhas ew džuaragoyn tëui ew čögrtel vasn nora stugapēs […] 7 anhas ew anpatum ē, ew očë
Verräter der Gesetze. Verargumentierung von Konflikten im hellenistischen Judäa
Gesellschaftliche Spaltungen im Zeitalter des Hellenismus (4.-1. Jahrhundert v. Chr.), 2021
Die Gesellschaft des hellenistischen Judäa war geprägt durch eine ganze Reihe von Konfliktlinien. 1 Aus dem geopolitischen Umfeld ergab sich zunächst, dass Judäa im Spannungsfeld zwischen Ptolemäer-und Seleukidenreich lag. Dies verstärkte innere Gegensätze, indem einerseits die beiden Großmächte auf lokale Unterstützer angewiesen waren und andererseits die einzelnen innerjudäischen Gruppen stets eine Stütze an auswärtigen Mächten finden konnten. 2 Der Niedergang des Seleukidenreiches seit der Mitte des 2. Jh. v. Chr. führte dazu, dass die Auseinandersetzungen innerhalb der judäischen Oberschicht nicht mehr effektiv durch einen imperialen Hegemon moderiert werden konnten. 3 Die inneren Konflikte spielten zudem mit der Konkurrenz zwischen seleukidischen Amtsträgern zusammen, die sich gegenüber dem König profilieren wollten. 4 Indem sie das Monopol der Oniaden auf das Hohepriesteramt brachen, trugen schließlich die Seleukiden selbst erheblich zur 1 Die Literatur zum hellenistischen Judäa ist kaum noch zu übersehen und kann im Rahmen eines Aufsatzes nur sehr selektiv aufgearbeitet werden. Gerade in den letzten Jahren sind jedoch eine Reihe von monographischen Arbeiten erschienen, die einen ausgezeichneten Überblick über den Stand der Diskussion verschaffen: ECKHARDT 2013; REGEV 2013; HONIGMAN 2014; BERN-HARDT 2017a. Ich folge in meiner Bezeichnung der Bewohner Judäas als "Judäer" (statt "Juden") dem Sprachgebrauch der neueren Forschung, die damit die in hellenistischer Zeit noch primär ethnischen Konnotationen des Quellenbegriffs Ἰουδαῖοι fassen will: MASON 2007b. Zugegebenermaßen führt diese Terminologie zu sperrigen Formulierungen, wo von Konversionsprozessen oder der Diaspora die Rede ist. Dies muss für die Zeitgenossen aber ähnlich gewirkt haben. Insgesamt scheinen mir die Vorteile zu überwiegen, weil die heute selbstverständliche Unabhängigkeit religiöser und ethnisch-politischer Zugehörigkeiten für die antiken Verhältnisse in die Irre führt. 2 Pol. 5,86,10 und Porph. FGrHist/BNJ 260 F49a berichten von Ptolemäerfreunden in Koilesyrien. Bezeichnend ist auch, dass der früher im Einklang mit Antiochos IV. agierende Jason im Aufstand gegen den inzwischen von dem Seleukiden eingesetzten Hohepriester Menelaos eine proptolemäische Position einnahm oder zumindest von einer proptolemäischen Gruppierung unterstützt wurde: