Soziologische Theorien von Auguste Comte bis Talcott Parsons (original) (raw)

Emile Durkheim hinterließ der Soziologie viele heute noch prägende Einsichten, Methoden und Problemstellungen. Zu erwähnen sind hier die Entwicklung methodischer Regeln für das soziologische Arbeiten, die Hinführung der Soziologie zur Problematik der gesellschaftlichen Integration, seine Selbstmordstudie und seine Religionssoziologie. Daneben hat er bis heute gebräuchliche Konzepte eingeführt, so etwa Anomie, d. h. gesellschaftliche Normlosigkeit, oder die Frage nach den sozialen Quellen der Moral, die die weitere Loslösung der Soziologie von der Philosophie begleitete. 1.1 Biographie und Zeitbezug David Emile Durkheim wurde am 15. April 1858 in dem kleinen lothringischen Dorf Epinal als Sohn eines Rabbiners geboren. 1879 wurde er in die École Normale Supérieure aufgenommen, um dort 1882 seine Agrégation, seinen Abschluss abzulegen. Nach seiner Agrégation arbeitete er bis 1885 als Lehrer an verschiedenen Schulen, um daran anschließend eine längere Forschungsreise nach Deutschland zu unternehmen. Diese Forschungsreise endete mit der Abfassung von zwei Berichten über den Stand der Moralwissenschaft in Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuüben; oder auch, die im Bereiche einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen unabhängiges Eigenleben besitzt.

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