Erforschung und Entwicklung alternativer Mittelzubereitungen für die Apfelschorfbekämpfung im Falllaub (original) (raw)

12. Einfluss von Armicarb (Kalium Bikarbonat) auf den Schorf und Regenfleckenkrankheit des Apfels

2006

In den Jahren 2004 und 2005 wurde eine neue Formulierung von Kaliumbicarbonat (Armicarb) gegen Schorf und gegen Regenflecken geprüft. Armicarb zeigte ähnlich gute Ergebnisse wie die Referenzverfahren Netzschwefel und Kupfer. Auch gegen die Regenfleckenkrankheiten zeigte Armicarb ausgezeichnete Wirkung. Mögliche Nebenwirkungen wie die Förderung von ‚Lentizellen-Spot' müssen noch näher überprüft werden. Armicarb wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) als nicht-toxisch eingestuft und es wurden deshalb auch keine Grenzwerte festgelegt. Armicarb hat sehr interessante Eigenschaften als Pflanzenschutzprodukt und wir erwarten, dass die bio-spezifischen Anforderungen bezüglich Zusammensetzung und Risiko-Profil weitgehend erfüllt werden. Einleitung Apfelschorf und die Regenfleckenkrankheiten können hohe Verluste im schweizerischen Apfelanbau verursachen. Die Regulierung von beiden Krankheitskomplexen in schorfanfälligen und von Regenflecken in schorfresistenten Sorten ist unter feuchten Klimabedingungen schwierig. Die Schorf wird in der Schweiz in der Regel mit Kupfer und/oder Tonerdeprodukten bis zur Blüte und mit Netzschwefel nach der Blüte bekämpft. Diese Produkte haben verschiedene Nachteile wie Akkumulation im Boden (Kupfer), ungenügende Wirkung bei tiefen Temperaturen und Reduktion von Raubmilben (Netzschwefel). Wegen den bekannten Schwierigkeiten wird in verschiedenen nationalen und internationalen

Results in research on lime sulphur and other products to control apple scab under northern German climate conditions

… February to 5th February 2004 at …, 2004

In 2003 six apple scab control strategies were tested, three with only lime sulphur in different application strategies, another three strategies with different amounts of copper. The strategies were tested in an organic apple orchard near Hamburg, Germany, on a 15 year old `Elstar´ plantation. Due to the recorded infection periods and the infection load the different strategies were tested. The results show that a proper lime sulphur strategy is quite successful to fight apple scab (< 4% infected fruit), has good side effects on apple mildew (< 2%) and only little russetting (< 5%) compared to strategies with copper fungicides. ablto fight fruit scab as well as leave scab. A proper strategy means no application later than 15 hours after infection, enough spraying water (drip off), usage of a 1,5-2% lime sulphur-solution and only very little direct sunlight.

Reduzierung oder Ersatz kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im ökologischen Hopfenbau

2014

In den Jahren 2010 bis 2013 wurden im Rahmen eines vierjahrigen Forschungsprojektes Moglichkeiten zur Reduzierung der Kupferaufwandmenge bei der Bekampfung des Falschen Mehltaus im okologischen Hopfenbau gesucht. Getestet wurden Kupferhydroxide, Kupfersulfate und Kupferoxychlorid mit niedrigen Aufwandmengen (2 und 3 kg/ha und Jahr) an Reinkupfer sowie in Kombination mit Synergisten. Die Ergebnisse zeigen, dass mit modernen Kupferhydroxiden eine erfolgreiche Bekampfung des Falschen Mehltaus auch mit einem reduzierten Aufwand von 3 kg/ha Kupfer moglich ist. In Kombination mit den gepruften Synergisten wurde durchwegs eine Wirkungsverbesserung erzielt. Diese Ergebnisse gelten allerdings einschrankend nur fur Peronospora-tolerante Zuchtsorten, nicht fur anfallige Landsorten, die im okologischen Hopfenbau aber kaum mehr eine Rolle spielen. Die Option des volligen Verzichts auf Kupferpraparate ist im Oko-Hopfen auch zukunftig nicht in Sicht.

Reflexionsfolien, Entlaubung oder Biostimulanzien – Methoden zur Intensivierung der Deckfarbe beim Apfel der Sorte ‚Braeburn Hillwell‘ im Vergleich

Erwerbs-Obstbau

ZusammenfassungZiel der Arbeit war, Möglichkeiten zur Verbesserung der Fruchtqualität und Fruchtfarbe bei zweifarbigen Apfelsorten zu untersuchen. Daher wurde der Einfluss einer Reflexionsfolie (Typ Lumilys® Typ WH110, Beaulieu, Belgien), eines Biostimulans (Stimplex®, Arcadian Seaplants, Kanada), des Sommerschnitts sowie der Entlaubung mit oder ohne Triebspitzen (simulierte Maschinenentlaubung) vier Wochen vor der Ernte im Rahmen einer Bachelorarbeit untersucht – unbehandelte Bäume dienten als Kontrolle. Dazu wurden am Campus Klein-Altendorf der Universität Bonn (50° N) 80 neunjährige Apfelbäume (Baumhöhe ca. 2,5 m) der gestreift roten Sorte ‚Braeburn Hillwell‘ auf der Unterlage M9 in N‑S-Pflanzung unter grauem Hagelnetz ausgewählt. Die Reflexionsfolie wurde am 1. September in den Fahrgassen ausgelegt, die Entblätterung erfolgte am 17. September und die Ernte am 19. Oktober 2020. Es wurden 1800 Farbmessungen am Baum bzw. im Feld jeweils an der Außen‑, Innen- bzw. Sonnen- und Schatt...

Versuche zur Minimierung des Einsatzes kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im ökologischen Hopfenanbau

2014

In den Jahren 2010 bis 2013 wurden im Rahmen eines vierjährigen Forschungsprojektes Möglichkeiten zur Reduzierung der Kupferaufwandmenge bei der Bekämpfung des Falschen Mehltaus im ökologischen Hopfenbau gesucht. Getestet wurden Kupferhydroxide, Kupfersulfate und Kupferoxychlorid mit niedrigen Aufwandmengen (2 und 3 kg/ha und Jahr) an Reinkupfer sowie in Kombination mit Synergisten. Die Ergebnisse zeigen, dass mit modernen Kupferhydroxiden eine erfolgreiche Bekämpfung des Falschen Mehltaus auch mit einem reduzierten Aufwand von 3 kg/ha Kupfer möglich ist. In Kombination mit den geprüften Synergisten wurde durchwegs eine Wirkungsverbesserung erzielt. Diese Ergebnisse gelten allerdings nur für Peronospora-tolerante Zuchtsorten, nicht für anfällige Landsorten, die im ökologischen Hopfenbau kaum mehr eine Rolle spielen. Die Option des völligen Verzichts auf Kupferpräparate ist im Öko-Hopfen auch zukünftig nicht in Sicht.

Versuche zur Reduzierung kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im ökologischen Hopfenbau

Berichte aus dem Julius Kühn-Institut, 2012

In den Jahren 2010 und 2011 wurden im Rahmen eines noch laufenden Forschungsprojektes Versuche zur Reduzierung der Kupferaufwandmenge bei der Bekämpfung des Falschen Mehltaus im ökologischen Hopfenbau gesucht. Getestet wurden Kupferhydroxide und Kupferoxychlorid mit niedrigen Aufwandmengen (2 und 3 kg/ha) an Reinkupfer sowie in Kombination mit den drei Pflanzenstärkungsmitteln 'Herbagreen', 'Biplantol' und dem phosphonathaltigen 'Frutogard'. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass mit modernen Kupferhydroxiden eine erfolgreiche Bekämpfung des Falschen Mehltaus auch mit einem reduzierten Aufwand von 3 kg/ha Kupfer möglich sein kann. In Kombination mit den geprüften Pflanzenstärkungsmitteln wurde sogar durchwegs eine Wirkungsverbesserung erzielt. Die besten Ergebnisse wurden mit Mischungen erzielt, die Frutogard enthielten; dieses Produkt wird allerdings wegen seines Phosphonatanteiles vom Öko-Hopfenbau abgelehnt. Weitere Versuche zu dieser Fragestellung werden auch 2012 durchgeführt werden.

STEUERUNG DES OBERFLÄCHENABFLUSSES DURCH STANDORT- OPTIMIERTE WALDBEWIRTSCHAFTUNG SURFACE RUNOFF CONTROL BY ADEQUATE FOREST MANAGEMENT

Der Einfluss der Vegetation auf den Wasserkreislauf ist mannigfaltig. Aus biologischen, geometrischen, energetischen sowie hydrologischen Gründen sind Evaporation, Transpiration und Interzeption jeder Pflanze und jedes Bestandes unterschiedlich. Aus einer Vielzahl an Beregnungsexperimenten am Bundesforschungs-und Ausbildungszentrum für Wald-, Naturgefahren und Landschaft (BFW) konnten drei Hauptkomponenten für die Abflussentstehung abgeleitet werden: (1) Initialabstraktion und Wasserspeicherung, (2) Abflussbeiwert in Abflusskonstanz und Oberflächenrauheit. Im Rahmen des Projektes :nab (Naturpotentiale alpiner Berggebiete), gefördert von der Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIB des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und beauftragt durch die Gruppe Forst im Amt der Tiroler Landesregierung, wurde vom Büro für Vegetationsökologie und Umweltplanung (WLM) die Waldtypisierung und Waldstratifizierung Tirol durchgeführt. Alle Waldtypen dieser Modellierung wurden hinsichtlich ihres hydrologischen Potentials beleuchtet. Unter der Vorstellung durchschnittlicher, relativ reifer Bestände wurden diese Waldtypen als hydrologische Reaktionseinheiten (HRE) attributiert. Die zuvor angesprochenen drei Hauptkomponenten für die Abflussentstehung wurden für jede HRE unter Berücksichtigung von topographischen Parametern (Morphologie, Exposition, Neigung und Strahlung), Bodenparametern (Textur, Skelettgehalt und Gründigkeit) sowie Vegetationsparametern (Artenzusammensetzung, Frequenz und Deckungsgrad) zugeordnet. Aktuelle Kartierungen (Abflussbeiwert, Oberflächenrauheit) nach Markart et al. (2004) im Einzugsgebiet Enterbach Inzing / Tirol wurden für den Vergleich und die Validierung dieser HRE Standortspotentiale herangezogen. Die Auswirkung unterschiedlicher hydrologischer Eigenschaften zwischen aktueller Ausstattung und Standortspotential wurde an ausgewählten Waldtypen am Computermodell simuliert. Die hydrologische Wirkung einer multifunktionalen Forstwirtschaft auf Einzugsgebietseben hängt sehr stark von der aktuellen und potentiellen Waldausstattung und zudem von möglichen Überregnungsszenarien dieser Flächen im Einzugsgebiet ab. Modellrechnungen eines Bemessungsereignisses der Jährlichkeit 100 für das Testgebiet Enterbach zeigen eine substantielle Reduktion der Abflussspitze um 15 Prozent im Vergleich der aktuellen und potentiellen Waldsituation. Die Vegetationsdecke, im speziellen die Waldausstattung, bietet eine effiziente, ökonomische und nachhaltige Steuerungsmöglichkeit für den Hochwasserschutz am Ort der Abflussbildung. Der dargestellte Ansatz unterstützt den Ausbau eines integralen multifunktionalen Schutzwaldmanagements hinsichtlich des Schutzes vor Hochwasser, welcher zunehmend an Bedeutung gewinnt.