Evolution im Comic (original) (raw)

Dissidenz im Comic

2018

The article analyses entanglements of political and generational experience in the German Democratic Republic of the 90s. Furthermore, the potential of images, especially comic book panels, for conceptualizing historical terminology is discussed with regard to "dissidence".

Weltliteratur im Comic

2013

In Deutschland hatte der Comic es lange Zeit schwer, von Eltern und Erziehern akzeptiert zu wer-den. Nach 1945 war der Import aus Amerika, ebenso wie Kaugummi, Rock'n'Roll und Coca Cola, als ›Unkultur‹ der Besatzer verschrieen, und man war der Meinung, das triviale ›Blasenfutter‹ mit seiner primitiven Sprache behindere den kindlichen Spracherwerb und vor allem auch den Zugang zu ›richtiger‹ Literatur. Noch in meiner Kindheit in den späten 1960er--Jahren gab es nur ein Comicheft, das meine Eltern duldeten, die Illustrierten Klassiker. Jede Folge der Serie, in der Monat für Monat auf 64 Seiten etwas hölzerne Adaptionen von Werken der Weltliteratur erschienen, endete mit der Mahnung: »Jetzt hast Du die ›Illustrierte Klassiker‹--Ausgabe gelesen. Vergiß auf keinen Fall, Dir die Original--Ausgabe dieses Buches zu besorgen!« Nur als ›Brücke zur Literatur‹, die man natürlich als-bald hinter sich abbrechen sollte, war der Comic also halbwegs tolerabel -bleibt die Frage, wie viele der halbwüchsigen Leserinnen und Leser diese Aufforderung wirklich beherzigten, ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, sie jemals ernst genommen zu haben … Die vielleicht paradoxe Hoffnung, durch Comics zur humanistischen Bildung beizutragen, ist bis heute nicht erloschen, ebensowenig wie das zwiespältige Verhältnis zu diesem Medium. Allerdings scheint sich das einstige Negativ--Image etwas zu verlieren, mittlerweile versuchen Lehrerinnen und Lehrer ganz offiziell, ihren Schülern Literaturklassiker mit Comic--Adaptionen schmackhaft zu ma-chen, und sogar der vornehme Suhrkamp Verlag hat begonnen, geeignet erscheinende Titel aus seinem Verlagsprogramm zur Umsetzung in Auftrag zu geben -durchaus nicht ohne ein erstes beachtliches Ergebnis (Nicolas Mahler: Alte Meister, nach Thomas Bernhard), aber eben hauptsäch-lich mit dem Gedanken im Hinterkopf, den Originalen neue Leser zu verschaffen.

Kaiser Caligula im Comic

Es gibt wohl wenige römische Kaiser, die einen ähnlichen Bekanntheitsgrad erreicht haben wie Caligula, der als Inbegriff des geisteskranken, größenwahnsinnigen Kaisers gilt, der angeblich sogar sein Pferd zum Konsul machen wollte. Diese Geschichte schwirrt im Geschichtsunterricht auch heute noch durch die Klassenzimmer, fast 2.000 Jahre nach Caligulas Tod. Ähnlich populär und einem großen Publikum bekannt sind aus der römischen Geschichte wohl nur Cäsar, der erste Kaiser Augustus und vielleicht noch Nero, der vielerorts als Brandstifter Roms bezeichnet wird.

Die Sprache des Comics

The book explores the aesthetics of comics, reading them as 'structural parodies' of referentiality. Works discussed include Yellow Kid, Old Doc Yak, Krazy Kat, Tintin, Entertaining Comics, Mickey Mouse, Nick der Weltraumfahrer, Digedags and by Atak, Robert Crumb, Julie Doucet, Jacques Tardi. Chapters: Introduction Part one: Elements of a parodic aesthetic Figure Gutter Line Panel Part two: Politics of a parodic aesthetic History Myth Stereotype Decapitation Reprise Too much is too much.

Geschichtserzählungen in Comicform

2020

2014 veröffentlichte Barbara Yelin ihre Comicerzählung »Irmina« 2. Darin erzählt sie die Geschichte einer ehrgeizigen jungen Frau in Deutschland, die auf der Suche nach Freiheit und sozialem Aufstieg Mitte der 1930er Jahre nach Großbritannien aufbricht, um dort ihr Glück zu versuchen. Nachdem sie in London eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin begonnen hat, lernt sie Howard, einen aus der Karibik stammenden Studenten aus Oxford, kennen; die beiden verlieben sich. Die Freundschaft bricht jäh ab, als sie einige Zeit später in das nationalsozialistische Deutschland zurückkehrt. In Deutschland heiratet sie einen SS-Mann, wird Mutter und arrangiert sich mit dem Dritten Reich und seiner Ideologie, wird zur Mitläuferin. An eine Rückkehr nach London denkt sie nicht mehr. Ihre Träume von einst scheinen begraben. Howard wird derweil Generalgouverneur auf Barbados. In der Bundesrepublik wurde »Irmina« mit Begeisterung aufgenommen. »Ein Frauenleben im Nationalsozialismus: Barbara Yelin legt das Comic-Glanzstück ›Irmina‹ vor«, rühmte Christian Schlüter in der »Frankfurter Rundschau« 3. Ein Meisterwerk, mit dem die Autorin Yelin alle Erwartungen übertroffen habe, die man in sie setze, lobte Andreas Platthaus in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« 4 , »nicht nur eine Graphic Novel über ein außergewöhnliches, unbequemes Thema, sondern auch über eine starke Frau von einer der wichtigsten Comic-Künstlerinnen ihrer Generation«, meinte Thomas Steinaecker in der »Süddeutschen Zeitung« 5. Auch von staatlicher Seite wurde »Irmina« Außergewöhnlichkeit attestiert. 2015 erhielt Barbara Yelin den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur, der damit erstmals für einen Comic verliehen wurde. Die Jury habe, so das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst in seiner Pressemitteilung vom 22. Juli 2015, die »überaus gelungene, zwanglose Verbindung von individuellem Schicksal und historischem Hintergrund« gewürdigt. Die umfangreiche 1 Der vorliegende Beitrag wurde zunächst in polnischer Sprache veröffentlicht: Bettina Severin-Barboutie, Opowiadanie historii przez komiks. Sprawozdanie z badań, übers. v. Izabela Drozdowska-Broering, in:

Philosophische Miniaturen zur Evolution

Die Drei 79(2009)(7): 37–52, 2009

Die folgenden philosophische Miniaturen oder Variationen zur Evolution tragen einige Ele-mente zusammen für eine umfassende Untersuchung der Bedingungen der Möglichkeit von Entwicklung. Sie sollen auch helfen, Falltüren und Scheinalternativen zu vermeiden, Be-wusstseinsgeländer aufzustellen, wo es nötig ist. Bestenfalls ermöglichen sie es, die Erfahr-barkeit und Denkbarkeit von Idee und Wirklichkeit von Entwicklung zu fundieren und zu fördern. Im Vordergrund stehen individuelle, bewusstseinsphänomenologisch nachvollziehba-re Argumente und nicht irgendwelche transzendental-philosophischen oder transzendental-anthroposophischen Darlegungen. Einige der hier vorgebrachten Gedanken sind in Gesprä-chen mit Stefan Brotbeck aufgekeimt, wurden durch diese angeregt und entfaltet: Evolution durch Begegnung, Verständigung und Verselbständigung. Es handelt sich im Grunde genommen um Variationen eines einzigen Themas, das etwa mit dem Hinweis auf den fruchtbaren Gegensatz und seine höhere Ganzheit von Ich-Prinzip und Welt-Prinzip, oder von Schöpfer-Prinzip und Prinzipien des Geschaffenen charakterisiert wer-den könnte.

Die Gespenster des Comics

Closure, 2018

An exploration of the self-referentiality of comics with examples like The Heap, Batman, Jaques Tardie.