Forschendes Sehen und Immersionspotentiale -Angereicherte 360-Grad Videos in der Aus-und Fortbildung von Lehrkräften (original) (raw)
Related papers
Immersive 360°-Lernressourcen als Werkzeuge in der protoberuflichen Bildung
Bibliothek Forschung und Praxis
Zusammenfassung Die Kooperation zwischen der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) mit dem Fach Wirtschaft, Technik und Haushalt/Soziales (WTH/S) an der Technischen Universität Dresden verdeutlicht sich besonders durch Projekte mit dem in der SLUB integrierten SLUB Makerspace. Im realen Lernraum profitieren beide Partner:innen intensiv in technischen Bereichen, wie bspw. Kunststoff- und Holztechnik, von der technischen Ausstattung und der Expertise der Mitarbeitenden. Die Schnittstellen in der Zusammenarbeit basieren auf den vergleichbaren Prinzipien des SLUB Makerspace und des Fachs WTH/S sowie der Fachdidaktik. Dieser Text zeigt die Weiterentwicklung beider Strukturen als Produzenten von Wissen aus dem realen Raum hin zu einer Form der Virtualität. Der Fokus dieses Textes liegt auf der Präsentation der Ergebnisse einer Zusammenarbeit zur Erzeugung von immersiven 360°-Lernressourcen für die akademische und protoberufliche Bildung. Diese zeigen bei...
„Simulierter Blickkontakt“ – Wie digitales Lehren in Videos die Wissensvermittlung verändert
Das Vermitteln von Wissen in Videos gestaltet sich anders und ist nicht gleich, wie wenn der Lehrende in einem Vorlesungssaal oder einem Seminarraum sitzt. Der Lernende ist nicht sichtbar; es gibt keine direkte, d.h. face-to-face Kommunikation und Interaktion wie in Präsenz zwischen den anwesenden Lehrenden und Lernenden. Vielmehr wird bspw. der Bewegungsraum durch die Einstellungsgrösse des Kamerabildes für den Lehrenden eingeschränkt. Auch bereits der Blick in die Kameralinse kann die Art und Weise wie Lehrende Wissen vermitteln in einem entscheidenden Masse verändern.
DAS SCHAFFEN VON VIDEOS ALS MITTEL ZUR ERFORSCHUNG DES POTENTIALS IM SPRACHERWERB
In den späten 80ern wurde von Seiten der Entwickler von Lehrmaterialien und der Sprachmethodiker die Integration von Videotechnik in die Sprachlehre unterstützt (siehe zum Beispiel, [1] und [2]) und im Zuge dessen wurden viele Arbeiten, Lehr(er)bücher und Videoserien zu diesem Zweck herausgegeben. Im Rückblick können wir jedoch feststellen, dass das Video beim praktischen Spracherwerb im Unterricht nie eine bedeutende Rolle einnahm und es, obwohl es eingesetzt wurde, oft als ein Mittel aufgefasst wurde, mit dem man zeitintensive Tätigkeiten einbauen konnte, was es unmöglich machte, das Betrachten oder das Schaffen von Videos als Stimulus für echte Kommunikation im Unterricht zu nutzen. Heute stellt die digitale Technik einen neuen Rahmen zur Verfügung, da (a) sie zugänglich und erschwinglich ist, (b) sie das Produktionsverfahren vereinfacht und (c) sie Schülern hilft, ein Publikum für ihre Videoproduktionen zu finden, besonders wenn sie ins Internet [3] eingestellt werden. In einem solchen Kontext kommt es sich selten vor, dass innerhalb von Projekten das Schaffen von Videos das Betrachten von Videos beim schulischen Spracherwerb ersetzt, besonders wenn Lehrer eine konstruktivistische Lernmethode im Sprachunterricht wählen. Forschung über das Potenzial der Schaffung von digitalen Videos sollte also nicht auf die Analyse aktueller Literatur zu dem Thema beschränkt sein (siehe [4]; [5]; [6] u. a.) und sollte untersuchen, was Lehrer und ihre Schüler hervorbringen (wie z. B. in [7]). Diese Arbeit zielt darauf ab, einen Beitrag zu einem solchen Ansatz zu leisten. Die vorliegende Studie, die im Rahmens eines europäischen Projektes erstellt wurde, wird - DIVIS (Digitales VIdeo Streaming und Mehrsprachigkeit; 141759-LLP-1-2008-1-DE-COMENIUS-CMP) - zielt auf die Erforschung der Frage ab, wie digitale Videogeräte und aktuelle Methoden zur Produktion von Videos als Werkzeuge im Spracherwerb dienen können. Unsere Ausführungen verfolgen ein doppeltes Ziel. Einerseits werden wir darstellen, was aktuelle Literatur über den Spracherwerb durch das Schaffen von Videos aussagt. Andererseits werden wir Beispiele für Videoarbeiten, die von Sprachschülern geschaffen wurden, kategorisieren und analysieren. Dieses zweite Ziel wiederum wird uns die Diskussion darüber ermöglichen (a), welche Art von Videoprojekten und Aufgaben Schüler mit höherer Wahrscheinlichkeit helfen, sowohl ihre linguistische als auch digitale kommunikative Kompetenz zu entwickeln, und (b) mit welchen neuen Herausforderungen sich Lehrer beschäftigen sollten.
Videographie in der Lehr-/Lernforschung – Mehr Erkenntnisse mit den richtigen Methoden und Techniken
2020
in der Lehr-/Lernforschung bietet die Videographie des Unterrichtsgeschehens wesentliche Vorteile gegenüber einer Live-Beobachtung. Leider werden hierbei oft veraltetet Methoden und Techniken aus vergangenen Studien angewandt. Sie führen dazu, dass solche Studien zu wahren Zeitfressern werden, und sich die Ergebnisse auf das bereits Erwartete beschränken. Wer jedoch moderne Technik und Methoden geschickt einsetzt, wird schnell zu umfangreichen Ergebnissen gelangen, die weit über das Beobachtbare hinausgehen. Der folgende Beitrag geht stark komprimiert auf die Herausforderungen und Möglichkeiten moderner Videographie in der Lehr-/Lernforschung ein, um Anregungen für deren studienindividuelle Umsetzung zu geben. Technische Einrichtung Unter dem Begriff Videographie oder besser "audiovisuelle Aufzeichnung" wird vom Nutzer oft verstanden, dass er das, "was er sieht", zur späteren Wiedergabe aufzeichnen kann. Es ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein Video wiedergeben kann, was man selbst in einer Situation wahrnimmt. Denn zwischen menschlicher Wahrnehmung und der digitalen Erfassung optischer und akustischer Signale liegen große Unterschiede. Einerseits enthalten solche digitalen Aufzeichnungen Informationen, die man nicht wahrgenommen hat oder die von anderen Personen anders wahrgenommen werden (s. Webb 2018, Aron 2015). Andererseits kann die menschliche Wahrnehmung durch Konzentration auf bestimmte Inhalte, Bewegungen des Kopfes oder die komplette Neupositionierung im Raum Dinge erfassen, die der audiovisuellen Aufzeichnung verborgen bleiben. Wird dieser Unterschied nicht wirklich beachtet, so ist vermutlich später im Video genau das nicht zu sehen oder zu hören, was einen gerade interessiert. Erschwerend kommt hinzu, dass die möglichen Formen der Unterrichtsgestaltung genauso vielfältig sein können, wie es Möglichkeiten zu deren audiovisuellen Aufzeichnung gibt. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass sich keine pauschale Aussage zu "notwendiger Technik" treffen lässt. Auf Basis von fast 30 Jahren empirischer Erfahrung in diesem Bereich lässt sich jedoch folgendes festhalten:
Vermehrt Digitales(!): Designbasiertes Schaffen von Gestaltungsprinzipien für Lehr-Lernvideos
Haushalt in Bildung & Forschung, 2018
Die Entwicklung digitaler Lernszenarien mit dem Ziel, diese fachgerecht und zielgruppenorientiert und effektiv zu implementieren, bedarf einiges an Vor-, Begleit- und Modifikationstätigkeit. Im vorliegenden Artikel werden Lehr-Lernvideos in der Ernährungs- und Verbraucher*bildung in der Sekundarstufe 1 mit der Methode des Design-Based-Research (DBR) qualitativ und quantitativ mit dem Zweck behandelt, Gestaltungsprinzipien zu generieren.