Die Beraubung der Cheops-Pyramide – staatliche Grabplünderei? (original) (raw)
Related papers
Die Geheimnisse der Cheops-Pyramide
Die Geheimnisse der Cheops-Pyramide, 2022
Das Buch liefert im ersten Teil alle öffentlich zugänglichen wichtigen Fakten zu den Dixon-Relikten (Funde von Waynman Dixon im Jahr 1872 in den zuvor verschlossenen beiden kleinen Schächten der Königinnenkammer der Cheops-Pyramide), sowie zu den kleinen Schächten und deren bisherigen Erkundungen und wesentliche Theorien über deren Bedeutung. Dann werden die Analyseergebnisse des Autors zum Gizeh-Plateau vorgestellt. Es wurden neue und spannende Zusammenhänge in der Konstruktion des Gesamtensembles des Pyramidenkomplexes gefunden, wobei vor allem die maßtechnische Signatur von 1000 Königsellen durch Hemiunu, den vermeintlichen Baumeister der Cheops-Pyramide, deutlich zutage tritt, die explizit an fünf relevanten Strecken nachweisbar ist, unter anderem zum Sphinx und zum Grab des Hemiunu. Ebenso spannend war das Auffinden von mathematischen Zusammenhängen der Hauptelemente auf dem Gizeh-Plateau. Konstruiert man einen Kreis durch die drei Zentren der Großpyramiden, so ergibt sich ein Durchmesser von 9 × 1000 = 9000 Königsellen. Konstruiert man am Schnittpunkt der Nord-Süd-Achse der Cheops-Pyramide mit der Ost-West-Achse der Chephren-Pyramide einen Kreis, welcher die beiden südlichen Eckpunkte der Cheops-Pyramide schneidet und zeichnet um diesen Schnittpunkt ein zu dem Kreis flächengleiches Quadrat ein, so berühren die äußeren Seiten dieses Quadrats sowohl die Westseite der Chephren-Pyramide als auch die Südseite der Cheops-Pyramide. Weitere spannende Zusammenhänge betreffend das Gizeh-Plateau finden sich im Buch, samt einem detaillierten maßstabsgetreuen Lageplan, in dem alle Auffälligkeiten eingezeichnet sind. Es werden Aussagen, die auf der Auswertung von historischen Reiseberichten basieren, vorgestellt. Eine sachbezogene Gliederung erfolgt dabei zu Aussagen die drei Großpyramiden auf dem Gizeh-Plateau betreffend, sowie den beiden Großpyramiden von Dahschur, der Stufenpyramide von Sakkara und dem großen Sphinx von Gizeh. Für die Cheops-Pyramide gibt es noch eine Unterteilung in: Brunnenschacht, Grabräubertunnel, Nordostkantenkammer, kleine Kammer direkt unter der Königskammer, unbekannter Gang von der Königskammer aus, Königinnenkammer und Felsenkammer. Aussagen zur Chephren-Pyramide werden unterteilt in Eingangsbereich und äußere Verkleidung. Ein weiteres Kapitel widmet sich den Geheimnissen der inneren Kammern der Cheops-Pyramide. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Existenz eines zweiten Sarkophags in der Cheops-Pyramide, nämlich in der Königinnenkammer. In einem weiteren Kapitel erfolgt eine systematische und chronologische Auflistung der Erforschungen der Cheops-Pyramide seit den 1950er Jahren bis zu den 2010er Jahren. Dabei wird jeweils ein Jahrzehnt in einem Unterkapitel abgehandelt. Dieses Kapitel liefert einen fast vollständigen Überblick über alle Erkundungsversuche ab der 2.Hälfte des 20. Jahrhunderts, die das Gizeh-Plateau betreffen. Dabei werden auch Zusammenhänge zwischen den beteiligten Personen aufgezeigt, um Gesamtzusammenhänge der Erforschung besser verstehen zu können. Ein Kapitel ist der von mir postulierten Kammer (Geheimkammer) oberhalb der Königskammer gewidmet, für welche eine Analyse der Steinlagenhöhen eindeutige Hinweise liefert. In einem umfangreichen Kapitel wird der Bau der Cheops-Pyramide analysiert unter Zuhilfenahme modernster Forschungsergebnisse. Als minimale Bauzeit konnte ich 13 ½ bis 14 ⅔ Jahren bestimmen, tatsächlich waren es wohl 18-20 Jahre. Schließlich widmet sich ein weiteres umfassendes Kapitel der Rekonstruktion der Cheops-Pyramide. Hier wird auch eine grafische Rekonstruktion vorgestellt, die durch ihre Einfachheit besticht, womit sie auch plausibel erscheint. Sie geht von ausschließlich einfachen mathematischen Regeln, geometrischen Elementen (Kreise und Linien), sowie primitiven Hilfsmitteln aus. Alle relevanten internen Punkte der Cheops-Pyramide können damit erklärt werden. Der Anhang bietet noch einige nützliche Zusatzkapitel, wie etwa zur Zahlenmystik.
KAI 2 - Doch (k)eine Drohung für Grabräuber?
in: Zeitschrift für Althebraistik 25-28 (2012-2015), S. 115-121., 2015
Der Beitrag bietet einen neuen Übersetzungsvorschlag der Inschrift KAI 2, die im Schacht zu Grab V der Königsnekropole von Byblos angebracht wurde. Mit einbezogen wird eine neue Lesung eines Zeichens. Mit einem Vergleich zu kontemporären Material aus Ägypten wird die Inschrift als eine Drohformel für Grabräuber interpretiert, die, bedingt durch die Verwendung der Wurzel jqd im Text, im Grab eine göttliche Feuerstrafe erfahren sollten.
Archäologie im Spannungsfeld zwischen staatlichen Institutionen und privaten Initiativen
2015
In meinen Ausführungen möchte ich drei The men ansprechen: 1. Das "Archeologisch Informatie Centrum" (AIC), 2. Das "Europäische FORUM der Altertumsund Denkmalschutzvereine" und 3. Die Position der Archäologie im Spannungsfeld zwischen professionellen Archäologen, staatlichen Einrichtun gen und privaten Initiativen. Alle drei Themen sind eng miteinander verknüpft. Das AIC und das FORUM sind aufgrund der Erkenntnis entstanden, daß das kulturhistorische Erbe im europäischen Zusammenle ben eine Angelegenheit ist, die Unterstützung seitens eines breiten Publikums nötig hat und keineswegs nur Sache der Facharchäologen ist. Mit der Spannung, die das archäologische Erbe zwischen der Öffentlich keit und den Fachleuten hervorruft, und mit mögli chen Lösungen, schließe ich meinen Beitrag.
Grabbeigaben im Flachbild der Privatgräber des Neuen Reiches
2002
Die vorliegende Untersuchung über Grabbeigaben im Flachbild der Privatgräber des Neuen Reiches-Versuch einer ikonographischen und kompositionellen Bestimmung wurde 2001/02 als Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgelegt. Animiert zu dieser Arbeit wurde ich hauptsächlich durch die Seminare über Thebanische Gräber von Prof. Dr. Abdel Ghaffar Shedid, zudem wuchs mein Interesse an diesen Denkmälern durch mehrfache Besuche vor Ort. Bei ihm möchte ich mich für die großzügige Bereitstellung seines Bildmaterials bedanken. Frau Prof. Dr. Regine Schulz danke ich an dieser Stelle für ihr immerwährendes Interesse und ihre Diskussionsbereitschaft, ihre aufmunternden Ratschläge, und nicht zuletzt für ihre behutsame und doch sorgfältige Kritik, mit der sie das Werden dieser Arbeit stets begleitete und so maßgeblich zu ihrer Entstehung beitrug. Weiter möchte ich mich bei allen Helfern bedanken, ohne deren tatkräftige Unterstützung die Fertigstellung dieser Arbeit nicht machbar gewesen wäre. Besonders zu erwähnen ist hierbei mein verehrter Lehrer Prof. Dr. Dieter Kessler. Ferner bin ich Frau Dr. Edith Bernhauer zu Dank verpflichtet, die mir bei Diskussionen und Sitzungen und mit ihrem Gefühl für Details geduldig zur Seite stand. Für die mühevolle Anstrengung des Korrekturlesens für die Drucklegung danke ich besonders Frau Anja Willeitner, M.A. Ich bedanke mich bei all denen, ohne deren tatkräftige Unterstützung die Fertigstellung dieser Arbeit nicht machbar gewesen wäre. Pars pro toto seien hier Dr.
Vertreibung aus dem Paradies? Über das Tempelhupfen
Ernst Strouhal, Manfred Zollinger, Brigitte Felderer (Hrsg.), Spiele der Stadt. Glück, Gewinn und Zeitvertreib, Wien/New York 2012, S. 44-51, 2012
I Clarens, Promenade am Ufer des Genfer Sees, ein Samstagnachmittag im Mai 2012. Ein vielleicht 8-jähriges Mädchen zeichnet mit Kreide eine Reihe von Kästchen auf den Asphalt. Es ist sehr unsicher und erhält offenbar Anweisungen von seiner Mutter, die mehrere Versionen dieser Kästchenreihe auf einen Notizblock gezeichnet hat. Schließlich besteht die Reihe aus sechs durchnummerierten Kästchen, jedes groß genug, dass zwei Kinderfüße hineinpassen. Die Nummer 5 schließt sich aber seltsamerweise seitlich rechts an die Nummer 4 an, ohne symmetrisches Gegenüber auf der linken Seite. Dann hüpft das Mädchen auf einem Bein von Kästchen zu Kästchen. Irgendwie ist aber beiden klar, dass das Ganze nicht so recht stimmt und reichlich langweilig ist. Ich kann das nicht mehr länger mit ansehen und biete meine Hilfe an. Wir komplettieren die Kästchenreihe, schließen sie mit einem geteilten Halbkreis ab, und ich drücke dem Mädchen einen Kieselstein in die Hand mit der Erklärung, dass sie nun einen kleinen Stein von Feld zu Feld werfen und das Feld mit dem Stein überspringen müsse, dass sie dabei nur auf einem Bein hüpfen und nicht auf die Linien treten dürfe usw. So hatte ich das Spiel jedenfalls in meiner Kindheit kennen und spielen gelernt. Nun geht auch der Mutter, die, wie ich erfahre, aus Portugal stammt, ein Licht auf, und sie sagt, sie hätte sich einfach nicht mehr richtig erinnern können. Es dürfte klar geworden sein, dass ich hier von einem sehr beliebten Kinderspiel spreche, das in Österreich meist als Tempelhupfen bezeichnet wird und von Hildegarde Zoder in seinen verschiedenen Ausprägungen beschrieben wurde. 1 Andere deutsche Namen sind unter anderem Paradieshüpfen, Himmel und Hölle, Hickelkästchen. In England wird es als "Hopscotch" bezeichnet, in frankophonen Ländern als "Marelle", in den Niederlanden "Hinkelbaan". In Italien heißt es "Gioco della Campana", "Gioco del Mondo" oder "Gioco del Paradiso", in Dänemark und Norwegen "Hoppe til Paradis". Tempelhupfen ist eines der auffälligsten Straßenspiele, weil es zumindest bis zum nächsten Regen noch sichtbar bleibt, auch wenn die spielenden Kinder bereits gegangen sind: Auch heute noch begegnet man immer wieder dieser typischen mit Kreide auf das Pflaster gezeichneten Figur. Temporär wird so ein Stück Bürgersteig oder Straße in eine Spielzone verwandelt. Wie jedoch das Beispiel und die Erfahrung zeigen, gerät dieses seit Jahrhunderten beliebte und weit verbreitete Spiel inzwischen mehr und mehr in Vergessenheit. Auch die junge Mutter scheint das Spiel nicht sehr oft gespielt zu haben und konnte sich an die Topografie und die Regeln nicht mehr korrekt erinnern. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass das kleine Mädchen später wohl kaum in der Lage sein wird, dieses Spiel seinerseits seinen Kindern beizubringen. II Dass Spiele in Vergessenheit geraten, ist kein ungewöhnlicher Vorgang. Traditionelle Spiele sind einem ständigen Prozess der Veränderung und Verdrängung unterworfen. Verschiedenste Faktoren, die das Soziotop bilden, in dem sie existieren, beeinflussen ihre Überlieferung. Sie können der Vermittlung von Spielen, die im Allgemeinen mündlich tradiert werden, förderlich oder hinderlich sein. Veränderungen der gebauten Lebenswelt, sich wandelnde Wertvorstellungen, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse, die demografische Entwicklung, Migration, klimatische Veränderungen, technologische Erfindungen beeinflussen die Praxis des Spielens: Spiele werden obsolet, wenn die Lebenswelt, von der sie berichten, nicht mehr der Realität entspricht (wie viele Spiele mit "ländlichem" ema) und die Geschichten, die sie erzählen, nicht mehr verstanden werden; wenn das Spielmaterial nur noch schwer zu bekommen ist (wie etwa Knochen); wenn der Raum nicht mehr zur Verfügung steht (zum Beispiel um Drachen steigen zu lassen); wenn die Beschaffenheit des Terrains das Spiel nicht mehr zulässt (für Murmelspiel oder Sautreiben); wenn klimatische Veränderungen dem Spiel die Grundlage entziehen (wie nicht mehr zufrierende Gewässer); wenn sich zu selten genügend Teilnehmer zusammenfinden (wegen anderweitiger Verpflichtungen oder weil es einfach zu wenige Kinder gibt); wenn Kinder verschiedener Altersstufen nicht mehr gemeinsam spielen (damit Spielregeln weitervermittelt werden); wenn sie von den Behörden oder den Eltern (aus Angst vor Verletzungen oder aufgrund von Hygienevorstellungen etwa) verboten oder von Erzieherinnen und Erziehern (aus pädagogischen Gründen) abgelehnt werden. Andererseits sind Spieler sehr erfindungsreich und passen Spiele neuen Gegebenheiten an oder erfinden völlig neue Spiele. Kulturelle Transformationen und permanente Modifikationen durch Innovationsdruck sind der Normalfall in der Geschichte der Spiele. Die kulturelle Praxis des Spielens ist nomadisch, dennoch kommen Fragen zur Präsenz der Spiele in der Stadt auf, wenn ein über Jahrhunderte gepflegtes und beliebtes, weit verbreitetes Spiel wie das Tempelhupfen offenkundig vom Aussterben bedroht ist. Das Problem des Einflusses der von Erwachsenen geschaffenen Lebenswelt auf die Entwicklung von Kindern und ihre Spiele wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten in den Wissenschaften verstärkt wahrgenommen. Verschiedentlich wurde dabei auch den Veränderungen in der Spielkultur nachgegangen oder über Sinn und Unsinn bzw. die Gestaltung von Spielplätzen nachgedacht. 2 Weltweit ist die zunehmende Einschränkung der Spielmöglichkeiten durch Verdrängung aus dem öffentlichen Raum zu konstatieren, gleichzeitig werden die Kinder auf vorgefertigte monofunktionale Bereiche (möblierte Spielplätze, Street-Soccer-Käfige, Skate-Parks) verpflichtet, das freie Spiel wird durch kommerziell organisiertes (kostenpflichtige Indoor-Spielplätze) ersetzt. 3 Die neoliberalen Tendenzen seit den 1980er Jahren verstärken diese Entwicklung, indem sie auch den Städtebau zunehmend ökonomischen Kriterien der Rentabilität unterwerfen. 4 Wenn die "Nutzer" des öffentlichen Raums in erster Linie als Konsumenten betrachtet werden, ist das freie Spiel von Kindern der kommerziellen Funktionalisierung des öffentlichen Raums hinderlich. Spielende Kinder werden durch die Schaffung von Spielstraßen und Spielplätzen in Enklaven verwiesen, die auch die Funktion haben, das Typisches französisches Spielfeld, nach: C. de Nadaillac, J. Rousseau: Les jeux de collège, Librairie de J. Delalain et fils, Paris 1875 Wie bei so vielen Spielen, die die traditionelle Spielkultur prägen, ist die Herkunft des Paradieshüpfens unbekannt. In Europa jedenfalls taucht das Paradieshüpfen im späten 16. Jahrhundert anscheinend aus heiterem Himmel auf. Als Hinweis auf die Entstehungszeit mag die Tatsache gelten, dass es weder auf Brueghels berühmtem Kinderspielbild von 1560 im Wiener Kunsthistorischen Museum noch auf Maerten van Cleves nur wenig jüngerem Gemälde im Museum von St-Germain-en-Laye abgebildet ist. 14 Johann Fischart jedoch erwähnt ein Spiel namens "Inn die Höll" in der ersten Ausgabe von 1575 seiner Fassung der langen Spieleliste in Rabelais' "Gargantua"; in der zweiten Auflage von 1582 heißt es "In Himmel, in d' Höll". 15 Anscheinend führt er dasselbe Spiel noch zweimal unter den Namen "Mörselstein tragen" und "Venus Tempel" an. Rabelais selbst kannte ein Spiel namens "Marelle", allerdings ist wahrscheinlicher, dass er auf das ebenso bezeichnete Mühlespiel hinweisen wollte. 16 In England lässt omas Shadwell 1668 in der Komödie "Sullen Lovers" seinen Sir Positive die Spiele "Cat, Stool ball, Scotch-hopp and Trap-ball" aufzählen. 17 Besonders wichtig ist aber Francis Willughbys Eintrag "Scotch Hopper" in seinem zwischen 1662 und 1672 verfassten Spielemanuskript, weil uns hier zum ersten Mal eine Beschreibung der Spielregeln mitsamt einer Skizze des Spielfelds überliefert ist. 18 Demnach bestand das Spielfeld aus sieben Kästchen (A-F und M). Der Spieler steht in Feld A und wirft "ein Stück Ziegel oder ein kleines Stück Blei" in das zweite Feld B. Alsdann hüpft er alle Felder entlang bis Feld M und wieder zurück. Auf dem Rückweg muss er in den Zwischenraum zwischen der Scheibe und der Linie zwischen Feld C und B hüpfen, um sodann die Scheibe beim nächsten Sprung mit dem Fuß auf Feld A zu schieben. (Deshalb wird das Spiel auch im Deutschen bisweilen "Fuß-Scheibenspiel" und in Österreich "Batzerlschieben" genannt.) Wer einen Fehler macht, also ein Feld auslässt, auf eine Linie hüpft, mit dem zweiten Fuß den Boden berührt oder die Scheibe ins falsche Feld oder auf eine Linie wirft oder sie nicht in Feld A schiebt, setzt aus. Dann ist der Mitspieler an der Reihe, bis dieser einen Fehler macht. Offenbar verband Willughby den Namen "Scotch Hopper" mit Schottland, denn er notierte sich die Frage, ob das Spiel in Schottland weit verbreitet sei, ließ sie aber unbeantwortet. Gewöhnlich wird "scotch" im Sinne von "sketch", also Skizze, Zeichnung, verstanden und bezieht sich auf das Spielfeld. 19 Ikonografische Quellen liefern weitere Hinweise über das Spiel. In "Sechs und zwänzig nichtige Kinderspiel" von Conrad Meyer mit den Versen Jacob Cats' (Zürich 1657) taucht es nicht auf; dafür aber zehn Jahre später in Jacques Stellas "Jeux et plaisirs de l'enfance": 20 Hier spielen sechs puttenhafte Kleinkinder. Eines hüpft gerade einen durch parallele Linien definierten Parcours, in den es vorher eine Kugel geworfen hatte. Im 17. Jahrhundert wird es in den Niederlanden zu einem beliebten Motiv. Auf Kacheln wird das "Hinkelen" seit der Mitte des Jahrhunderts dargestellt, auf der Basis von Motiven aus der niederländischen Genremalerei. 21 Im 17. und 18. Jahrhundert besteht die "Hinkelbaan" aus einer Reihe von Feldern, die an einem Ende halbkreisförmig abschließen kann. Erst auf Kacheln des 19. Jahrhunderts taucht ein durch diagonale Linien viergeteiltes Ruhefeld auf. Das Steinchen fehlt in den Darstellungen selten, was dessen von Willughby erläuterte Bedeutung im Spiel unterstreicht. Jan Luyken stellte eine "Hinkelbaan" 1712 in einem Stich vor: Sie besteht aus sieben auch seitlich...