Die Betreuung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus aus Sicht des Behandlungs- und Betreuungsteams (original) (raw)
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Pflege von Menschen mit intellektueller Behinderung im Akutkrankenhaus: Situation der Pflegepersonen
HeilberufeScience
Zusammenfassung Ziel der Arbeit Das Ziel dieser Forschung ist die Identifizierung der Herausforderungen von Pflegepersonen im akutstationären Bereich im Umgang mit Menschen mit intellektueller Behinderung. Problemstellung Menschen mit intellektueller Behinderung haben spezielle Bedürfnisse, die Pflegepersonen im Akutkrankenhaus aufgrund von fehlendem Fachwissen und mangelnder Erfahrung vor große Herausforderungen stellt. Auch durch straffe Ablaufprozesse sind Krankenhäuser oftmals nicht auf den optimalen Unterstützungsbedarf dieser Personengruppe ausgerichtet. Methode Es wurde eine quantitative, deskriptive Querschnittserhebung in 3 österreichischen Krankenhäusern mittels Onlinefragebogen durchgeführt. Der auf Basis der Literatur entwickelte Fragebogen weist die 6 Domänen soziodemografische Daten, Fachwissen, stationäre Rahmenbedingungen, strukturelle Ressourcen, persönliche Einstellungen und Kommunikation auf. Ergebnisse Insgesamt nahmen 81 Pflegepersonen an der Studie teil. Davon ...
Psychotherapie Forum, 2014
ZusammenfassungFokus dieser Arbeit ist der „Betreuendengewinn“, das heißt die Frage, ob und gegebenenfalls wozu betreuende/ pflegende Angehörige von DemenzpatientInnen die Betreuungssituation nutzen oder auch benötigen. Die Forschungsfrage dazu ist, ob sich die fortschreitende Einsicht, Aspekte der belastenden Betreuungssituation selber zu brauchen, in ganz besonderer Weise klärend und hilfreich für die Bewältigung der Situation erweisen kann.Das Setting war das einer analytischen Psychotherapiegruppe. Die explanatorische Fragestellung wurde methodisch in Anlehnung an das Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse beantwortet, wobei Primärcodes zu Kategorien verdichtet wurden.Die Ergebnisse zeigen als positiv konnotierten Betreuendengewinn: bewusst Lebenskunst/ Lebensweisheit üben und die familiäre/ partnerschaftliche Beziehung aufgrund der Situation genießen. Andere Profite galten der Distanzierung: das Verhältnis von Nähe und Distanz klären, eigene Ängste abwehren, die familiäre Beziehung trotz der Situation genießen, Ambivalenz bewusst machen, mit Gedanken an den Tod vertraut werden, Kontrolle ausüben. Weiters wurde zusätzliche therapeutische Selbsterfahrung vertieft und das Thema Patientenverfügung reflektiert.Durch diese Klärung konnte die Situation vielfach als Lebensabschnittschance angenommen werden und konnten sich Versöhntheit vertiefen, Ambivalenzen eingeordnet, Nähe/Distanz-Konstellationen optimiert, die eigene Begrenztheit und Sterblichkeit mit größerer Angstfreiheit realisiert und quälende Kontrollmuster sich selbst und den Betreuten gegenüber aufgelöst werden.SummaryThe focus of this investigation is “caregiver’s gain”, i.e. the question as to whether and, as the case may be, to what purpose relatives who provide care for dementia patients can use the caregiving situation or even need it. The research question is whether a caregiver’s progressive awareness of needing certain aspects of the burdensome caregiving situation themselves can prove to clarify and promote efforts to cope with the situation in a very special way. The setting was that of an analytic psychotherapy group. The explanatory question was answered in keeping with the method of qualitative content analysis, with primary codes being condensed into categories. The results show a positively connoted caregiver’s gain: cultivating the art of living/wisdom and enjoying the familial/partnership and relationship on the basis of the situation. Other benefits had to do with distancing: clarifying the relationship of closeness and distance, warding off one’s own fears, enjoying the familial relationship despite the situation, becoming aware of ambivalence, dealing with thoughts about death, exercising control. Moreover, additional therapeutic self-experience was deepened and the topic of advance health care directives was reflected on.Such clarification made it possible to accept the situation in many ways as a stage-of-life opportunity, allowing the caregiver to deepen a state of reconciliation, assess forms of ambivalence, optimize constellations of closeness and distance, gain an awareness of their own limits and mortality with less anxiety and dissolve distressing patterns of control in regard to themselves and the person being cared for.
Aufgabenteilung in der ambulanten Versorgung von Menschen mit Demenz
Pflege, 2021
Zusammenfassung. Hintergrund: Menschen mit Demenz (MmD) zu versorgen, fordert Gesundheitssystem und pflegende Angehörige heraus und ist nur durch interprofessionelle medizinische und pflegerische Betreuung zu bewältigen. Fragestellung / Ziel: Die AHeaD-Studie untersuchte Einstellungen von Hausärzt_innen (HÄ) und Pflegefachpersonen (PFP) zur Übertragung bislang hausärztlich ausgeführter Tätigkeiten an PFP in der ambulanten Versorgung von MmD. Methoden: In vier Fokusgruppendiskussionen mit 10 HÄ und 13 PFP wurden Einstellungen zur Übertragung bestimmter Tätigkeiten inhaltsanalytisch untersucht sowie Chancen und Barrieren einer Einführung identifiziert. Ergebnisse: HÄ befürworteten die Übertragung bestimmter Tätigkeiten wie Blutentnahmen, Assessments, deren Monitoring oder Folgeverordnungen für Pflegehilfsmittel. „Klassische“ ärztliche Aufgaben (z. B. Diagnostik von Erkrankungen, Erstverordnung von Medikamenten) wurden weiter in hausärztlicher Hand gesehen. PFP forderten für die Bezieh...
Behandlung Demenzkranker aus einem geriatrischen Pflegeheim
Zahnärztliche Mitteilungen 102(19):34-38, 2012
Der Fallbericht: Die Doktores SK, RM und LR führen seit einigen Jahren eine zahnärztliche Gemein-schaftspraxis in einer norddeutschen Groß-stadt. Die Praxis befindet sich in unmittel-barer Nachbarschaft einer geriatrischen Reha-Klinik mit angegliedertem Pflegeheim. Seit Kurzem wird das Kollegium durch den Zahnarzt Dr. GZ verstärkt, der bis dato als Oberarzt in einer Universitätsklinik gearbei-tet hat. Seit circa zwei Jahren werden immer häufiger Patienten aus besagtem Pflege-heim in der Zahnarztpraxis zur Behandlung vorgestellt-etwa weil sie eine Füllung verloren haben oder weil die Ecke eines Zahnes abgebrochen ist und die Patienten in der Folge Aufbiss-beziehungsweise Kälte-empfindlichkeiten oder diffuse Schmerzen äußern. Manchmal handelt es sich auch um Patienten, bei denen eine Pflegekraft beim Waschen eine Auffälligkeit (wie fehlende Ecke, Prothesenriss, zunehmendes Zahn-fleischbluten) entdeckt hat, ohne dass der Betreffende Beschwerden angibt. Die Patienten werden im Regelfall von einer Pflegekraft (teilweise mittels Rollstuhl) ins Wartezimmer gebracht und nach erfolgter Behandlung und einem Telefonat der Sprech-stundenhilfe mit der Pflegestation wieder abgeholt. Eine Begleitung des Patienten durch ein Familienmitglied beziehungsweise den gesetzlich bestellten Betreuer erfolgt nur in seltenen Ausnahmen. Häufig handelt es sich um kurzfristige Patientenvorstellungen, das heißt die Patienten kommen ohne Termin und werden "dazwischengeschoben." Einige dieser Patienten leiden an einer fort-geschrittenen Demenz, so dass das Auf-klärungsgespräch entfällt oder nur pro forma-gleichsam für die Aktennotiz-durchgeführt wird. Üblicherweise wer-den die Patienten in derselben Sitzung bedarfsgerecht (etwa mit einer um-schriebenen Füllungstherapie, einem Scaling, einer medikamentösen Einlage) Die klinisch-ethische Falldiskussion
Konsensus zur Diagnostik und Betreuung von Demenzkranken in der Schweiz
Schweiz Med …, 2008
144 jedes Jahr kommen rund 23 000 Neuerkrankte hinzu. Für die meisten Demenzformen gibt es aktuell weder echte Primärprävention noch Heilung. Dennoch sind alle Demenzerkrankungen behandelbar (Abb.1 x [1]). Häufig bestehen Probleme bei der Finanzierung der nötigen Massnahmen. Die Pflege von Menschen mit Demenz ist anspruchsvoll. Demenzgerechte Betreuungsmöglichkeiten sind notwendig. Diagnostik Präzise und einfach in der Anwendung ist die Definition der Demenz nach DSM-IV (Abb. 2 x [2]): Zusätzlich zur Diagnose ist die Bestimmung des Demenz-Schweregrades wichtig. Sinnvollerweise bezieht man sich dabei auf das Ausmass der Betreuungsbedürftigkeit [3]: Leicht = Obwohl Arbeit und soziale Aktivi täten deutlich beeinträchtigt sind, bleibt die Fähigkeit, mit entsprechen der persönlicher Hygiene und intaktem Urteilsvermögen unabhängig zu leben, erhalten. Einleitung In der Schweiz leben nach einer Schätzung der Schweizerischen Alzheimervereinigung [1] zurzeit ungefähr 98 000 Menschen mit Demenz, spital Bern; J. Höller, lic. phil., Memory Clinic, Sursee;