Die Jahreskreisfeste der Hexen (original) (raw)
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Lebenswenden/Jahreskreise im Spiegel des Glaubens
2014
Ein christlich-muslimisches Jugendprojekt an der Basis Ein gelingendes Zusammenleben zwischen Christ/innen und Muslim/innen ist vielen Gemeinden ein wichtiges Anliegen. Auch in ländlichen Gebieten wird die Bevölkerung kulturell und religiös pluraler, doch vielfach lebt man nebeneinander her, bis entlang von Bruchstellen Konflikte auftauchen. Besonders in Kindergärten und Schulen, aber auch bei einfachen Nachbarschaftsangelegenheiten entstehen nicht zu selten Reibungsflächen. Die Pfarre Freistadt (Oberösterreich), u.a. Betreiberin einiger örtlicher Kindergärten, hat sich daher entschlossen, aktiv auf die muslimische Gemeinde vor Ort zuzugehen und ins Gespräch zu kommen. Entstanden ist daraus 2013 ein mehrmonatiges Projekt mit dem Titel " Lebenswenden/Jahreswenden im Spiegel des Glaubens " , eine Kooperation von christlichen und muslimischen Jugendlichen, welches in einer öffentlichen Abendveranstaltung im November 2013 mündete. Der folgende Beitrag bietet einen Überblick zur Entstehung und zum Ablauf des Projekts sowie eine Reflexion der Ergebnisse bzw. der Chancen und Grenzen eines " Dialogs von der Basis ". Situation Freistadt, Vorüberlegungen Die Stadtgemeinde Freistadt liegt im nördlichen Oberösterreich nahe der tschechischen Grenze und ist mit 7457 Einwohnern (Stand 1.1.2013) 1 wirtschaftliches, schulisches, kulturelles und medizinisches Zentrum des Verwaltungsbezirks Freistadt. Die Stadt ist stark katholisch geprägt, darüber hinaus gibt es eine kleine evangelikale Gemeinde und eine evangelische Gemeinde. Der Ursprung der muslimischen Gemeinde geht zurück auf die Einwanderung türkischer Gastarbeiter in den 1960er und 1970er Jahren, welche u.a. in einem nahe gelegenen Steinbruch arbeiteten. Durch Familiennachzug vergrößerte sich der muslimische Bevölkerungsanteil. Heute lebt die zweite bzw. dritte Generation in Freistadt und Umgebung. Exakte Zahlen lassen sich dafür nicht angeben, da die Religionsangehörigkeit mittlerweile nicht mehr statistisch erhoben wird. Der lokale Ableger von ATIB (Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich), zugehörig zur Auslandsabteilung des türkischen " Präsidiums für religiöse Angelegenheiten " , hat seinen Sitz in Rainbach/Mühlkreis, dem Nachbarort Freistadts, hat aber viele Freistädter Mitglieder. In Freistadt selbst ist seit Anfang der 1990er ALIF ansässig, die Jugendorganisation der Islamischen Föderation, welche als Österreich-Zweig der Milli Görüs gilt. Bis heute sind vor allem Jugendliche, mittlerweile die jüngere Generation, Träger des muslimischen Lebens. Vor wenigen Jahren wurde ein ehemaliges Einkaufshaus an der Hauptstraße umgebaut zu einem Gemeindezentrum mit Gebetsraum und Veranstaltungsräumen. ALIF Freistadt zeichnet sich aus durch ein reges Gemeindeleben und sehr aktive Jugendarbeit. Das Zusammenleben von Christen und Muslimen in Freistadt ist seit Jahren geprägt durch ein Nebeneinander mit gelegentlichen Diskussionen, u.a. um die exakte Namensgebung für die örtliche 1 http://www.statistik.at/blickgem/pr2/g40601.pdf [6.2.2014].
Hexe und Hexerei als Sammelbegriff
Sowie die Hexe uns im 14. und in den darauf folgenden Jahrhunderten begegnet, ist sie eine Gestalt, worin Züge verschiedener Herkunft zusammengeflossen sind.
Neuzeit, und gerade für die deutschen Länder lassen sich nur relativ wenige Fälle vor 1500 datieren. Dennoch reichen die Wurzeln dieses Phänomens weit bis ins Mittelalter und sogar bis in die Antike zurück. In dieser Zeit wurden die Grundlagen, gewissermaßen das gelehrte Fundament, für die exzesshaften Hexenverfolgungen des 16. und 17. Jahrhunderts gelegt. Der im Spätmittelalter aufkommende neue Hexenbegriff, mit dem der Klerus die Bevölkerung gegen die vermeintliche, hexerische Bedrohung aufwiegelte 1 , stellt eine wichtige Zäsur mit schwerwiegenden Konsequenzen sowohl juristischer und gesellschaftlicher Art dar, was nachhaltige Auswirkungen für die Hexenverfolgungen hatte. In der vorliegenden Hausarbeit wird das Ziel verfolgt, das Konzept der "Hexe" mit seinen inkorporierten Elementen, die -auch zeitlich -unterschiedlichen Vorstellungen unterworfen waren und die im Spätmittelalter in dem elaborierten Hexenbegriff kumulierten, zu erläutern. Dabei sollen vor allem die literarischen Grundlagen, sprich der gelehrte Diskurs zu Fragen der Zauberei und später der Hexerei, der sich 1 Wolfgang Behringer, Heinrich Kramers "Hexenhammer": Text und Kontext, in: Frühe Hexenverfolgung in Ravensburg und am Bodensee, hg. v. Andreas Schmauder, Konstanz 2001, S. 84. allerdings oftmals mit volkstümlichen Vorstellungen überlagert, erörtert werden. Wenn im Folgenden auf diese aus heutiger Sicht skurrilen Vorstellungen eingegangen wird, die damals, so muss man sich vergegenwärtigen, auf den komplexen Überlegungen einer eigenen wissenschaftlichen Disziplin, der Dämonologie, fußten, soll stets versucht werden, die Ursprünge der Ideen aufzuzeigen und Entwicklungslinien transparent zu machen. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf den Teufelspakt gelegt, da dieser vor allem im späten Mittelalter eine exponierte Rolle für die Anklage als Hexe spielte.
Orgien, Teufelsanbetung, Giftmischerinnen: Über moderne Hexenvorstellungen
Religionswissenschaftsblog derStandard.at, 2018
Das historische Bild der Hexe weicht stark von den neuzeitlichen, medial verbreiteten Darstellungen von rothaarigen, zauberkundigen Frauen ab. Vielmehr fließen hier stereotype Diskriminierungen zusammen: Ketzern wurde im Mittelalter beispielsweise eine Verehrung des Teufels zugeschrieben, sowie sexuelle Ausschweifung, Schadenszauber und der Missbrauch von Messwein und Hostien. Hier greift plakativ das sogenannte Umkehrprinzip, in dessen Logik Ketzer Messen in umgekehrter Form vom orthodoxen Ideal praktizierten: statt Gott, wurde der Teufel verehrt, die Hostie wurde während des Abendmahls nicht geehrt, sondern zertreten, es ministrierten Frauen anstatt Männern und die Messe wurde rückwärts vorgetragen. - derstandard.at/2000078351369/Orgien-Teufelsanbetung-Giftmischerinnen-Ueber-moderne-Hexenvorstellungen