Institutionelle und kulturelle Voraussetzungen der israelitischen Traditionsliteratur (original) (raw)

Professor für Altes Testament mit dem Schwerpunkt Theologie des Alten Testaments an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung.

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Literalität und Institution. Auf der Suche nach lebensweltlichen Kontexten der Literaturwerdung im alten Israel, ZAW 129 (2017) 327-345

Ziemers Ergebnis freilich ist ernüchternd: »Es ist so gut wie ausgeschlossen, aus einem gegebenen Text dessen literarische Vorlage auch nur annähernd vollständig in Stil, Wortlaut, Umfang und Inhalt zu rekonstruieren. Das gilt schon für eine unmittelbare Vorlage, es gilt aber erst recht für eine Vorstufe zweiten oder dritten Grades« (Ebd.: 396). Zusammen mit der Evidenz der Textfunde aus Qumran, dass nachmals alttestamentliche Texte noch bis ins 2. Jh. v. Chr. mit großer Freiheit Neugestaltungen und Auslassungen unterzogen wurden, erschüttert dies

Fünf Wege Zum Kanon Tradition Und Schriftkultur Im Alten Israel Und Frühen Judentum

Wissensbilder

ER Begriff der Tradition hat zwei Bedeutungen. Wenn wir ihn vom Standpunkt von Gedächtnis und Erinnerung aus betrachten, wie es z.B. Maurice Halbwachs getan hat, dann erscheint er als der Gegensatz zum Gelebten, Verkörperten und Kommunizierten und als der Inbegriff des in symbolischen Formen ausgelagerten und von Institutionen verwalteten Wissens.1 Wenn wir ihn dagegen vom Standpunkt der Schrift aus betrachten wie in der jüdischen und der katholischen Tradition, dann erscheint er als der Gegensatz des schriftlich Fixierten und der Inbegriff des an lebendige Träger gebundenen, inkarnierten Wissens. Der Begriff der Tradition changiert zwischen diesen beiden Extremen der Erinnerung und der Schrift. Er grenzt sich gegenüber der Erinnerung ab als das soziale, normative, wenn auch nicht unbedingt vollständig sprachlich ausformulierte Wissen, und gegenüber der Schrift als das in weiten Bereichen impli

Plurale Perspektiven. Literaturwissenschaft und Israel-Studien

Johannes Becke / Michael Brenner / Daniel Mahla (eds.): Israel-Studien. Geschichte – Methoden – Paradigmen, 2020

Literatur ereignet sich nie im ›leeren Raum‹, sie ist stets in gesellschaftliche Verhältnisse eingebunden, steht in einem historischen Horizont. Dies gilt gleichermaßen für Entstehung, Veröffentlichung, Überlieferung, Überset zung, Adaption und Rezeption literarischer Texte. Eine ganze Reihe von Methoden der Literaturwissenschaft konzentriert daher ihr Erkenntnis interesse auf die Mechanismen und Dynamiken des komplexen Verhältnis ses von Literatur und Gesellschaft und versucht, dieses Feld aus soziolo gisch, systemtheoretisch oder historiografisch informierter Perspektive zu ergründen. 1 Im Sinne von Louis A. Montroses vielzitierter Rede von der »Geschichtlichkeit von Texten und der Textualität von Geschichte« 2 als Grundannahme des New Historicism ist die Auseinandersetzung mit litera rischen Texten und literaturwissenschaftlichen Diskursen (nicht nur als historischen »Quellen«) notwendiger disziplinärer Bestandteil auch der IsraelStudien. Doch von welcher Literatur ist in diesem Zusammenhang eigentlich die Rede? Ausschließlich von hebräischisraelischer oder auch von arabischisraelischer Literatur? Was ist der Bezug zur hebräischen Li teratur vor der Staatsgründung Israels oder jenseits seiner Grenzen? Welche Rolle spielt die vieldiskutierte Idee einer jüdischen (National)Literatur? 3 Müsste nicht ohnehin von Literaturen (im Plural) gesprochen werden?

Tradition und (Er)Neuerung. Die Rede von Gott in jüdisch-hellenistischer Literatur

2016

God as King is one of the metaphors that have been handed down in the biblical literature for centuries. In the Hellen­istic period talk about God as king again undergoes a change that is the conse-quence of the Hellenistic kingdom as it evolved in its specific form after the death of Alexander. The conceptual implications of the Hellenistic kingdom for talk about God is shown by reference to the epithets: the king as ἐπιφανής (»Epiphanes«), as σωτήρ (»Savior«), as εὐεργέτης (»benefactor«) and as κτίστης (»Founder«). How those epithets have affected talk of God as king is demonstrated by reference to the original Greek writings of the LXX and connected with the question of God as παντοκράτωρ (»pantocrator«)

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Zwischen Literarizität und Programmatik – Jüdische Literaturen der Gegenwart, Jalta Sonderausgabe 01, hg. v. Luisa Banki, Yevgeniy Breyger, Micha Brumlik, Marina Chernivsky, Max Czollek, Hannah Peaceman, Anna Schapiro u. Lea Wohl von Haselberg

Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart, Sonderausgabe 01, 2019