Organisatorischer Wandel von Gewerkschaften in postkommunistischen Ländern. Der Fall der Solidarno (original) (raw)

Organisationen im Umbruch: Die Gewerkschaften in der Schweiz von 1990 bis 2006

2006

Seit Ende des Ersten Weltkriegs bis zu Beginn der 90er-Jahre blieb die Gewerkschaftslandschaft in der Schweiz erstaunlich stabil Fluder und Hotz-Hart, 1998). Die Verbandsstruktur schien eingefroren: 1990 besassen die schweizerischen Gewerkschaften grossmehrheitlich noch immer die Struktur der branchenbezogenen Industriegewerkschaft, die sich um den Ersten Weltkrieg herausgebildet hatte. Grosse Verbände wie SMUV (Schweizerischer Maschinen-und Uhrenarbeiterverband), GBH (Gewerkschaft Bau und Holz), VPOD (Verband des Personals öffentlicher Dienste) oder VHTL (Gewerkschaft Verkauf, Handel, Transport, Lebensmittel) hatten damals jene Organisationsform gewählt und sie bis in die 90er-Jahre bewahrt. Der Typ der branchenbezogenen Industriegewerkschaft 2 war ein erstes Organisationsprinzip der schweizerischen Gewerkschaftsbewegung. Daneben wurde sie von den gesellschaftlichen Spaltlinien entscheidend mitgeprägt. Nicht nur das schweizerische Parteiensystem war entlang der historischen Trennlinien des frühen 20. Jahrhunderts (Konflikt Stadt-Land, Konflikt Protestanten-Katholiken, Konflikt Arbeit-Kapital) eingefroren. Auch die Gewerkschaften hatten sich entlang einiger dieser Grenzen entwickelt: Die Konfessionslinie führte zu einer Spaltung zwischen sozialdemokratischen und katholischen (sowie protestantischen)

Die strategische Wahl der Gewerkschaften - Erneuerung durch Organizing?

WSI-Mitteilungen, 2008

Vor dem Hintergrund einer tiefen Krise gewerkschaftlicher Repräsentation fragt der Beitrag nach Ansatzpunkten einer Erneuerung von Organisationsmacht. Gewerkschaften werden als Akteure betrachtet, die eine strategische Wahl bei der Erschließung neuer Machtressourcen besitzen. Organizing-Konzepte, wie sie inzwischen auch hierzulande erprobt werden, sind kein Patentrezept zur Überwindung der Mitgliederkrise. Den deutschen Gewerkschaften können sie aber wichtige Anregungen für eine strategische Neuausrichtung bieten.

Funktionswandel der Gewerkschaften. Von der intermediären zur fraktalen Organisation

Gewerkschaftliche Modernisierung, 2011

Funktionswandel der Gewerkschaften 267 "Die IG Metall hat Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg vor einer massiven Kürzung des Rüstungsetats gewarnt. Mit den jetzt geplanten Einsparungen würden 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet und die "militärische Luftfahrtindustrie kaputt gemacht", sagten EADS-Gesamtbetriebsratschef Thomas Pretzl und IG-Metall-Konzernbetreuer Bernhard Stiedl. Sie kündigten den Widerstand der Gewerkschaft an (…)" Meldung der Tagesschau vom 14.09.2010

Die Dekade der Herausforderungen: Deutsche Gewerkschaften zwischen europäischer Integration und nationalstaatlicher Reorganisation in den 1990er Jahren

2009

During the 1990s, mainly two processes challenged German trade unions: The German unification process at the national level on the one hand and the accelerated dynamics of integration at the European level on the other. While the unions were able to develop adequate organisational and functional strategies for coping with the national unification, they can be regarded as latecomers within the European integration process, which developed a new dynamic at the beginning of the 1990s. This dynamic was fostered by the legal framework for the development of a social dimension and the single market – in fact crucial questions for the unions. However, the German unions’ reactions were rather sceptical and reluctant while they had to concentrate their attention on the German unification process at the same time. According to these developments the article deals with the question how far German trade union’s resources were occupied by the German unification process and to what extent this ci...

Gewerkschaften im deutschen Einheitsprozess

Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 2017

Die Rolle der Gewerkschaften im Prozess der deutschen Einheit fand bislang wenig Beachtung. Dabei gehörten sie von Anfang an zu den Kräften, die die gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation Ostdeutschlands mitgestalteten. In den Beiträgen des Bandes betrachten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ehemals Aktive aus Ost und West - ausgehend von ihren jeweils unterschiedlichen Perspektiven - die Möglichkeiten, Erfolge und Grenzen gewerkschaftlicher Politik und gewerkschaftlichen Handelns. Im Fokus stehen gewerkschaftliche Kontakte vor 1989, die Phasen von Umbruch und Vereinigung, die Arbeit der Treuhandanstalt und die Tarifpolitik. Herausgearbeitet werden dabei auch die Nachwirkungen des Transformationsprozesses.