AIFB Jahresbericht. Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren, Universität Karlsruhe (TH).06/07 (original) (raw)

AIFB Jahresbericht. Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren, Universität Karlsruhe (TH). 1971-1981

1973

Evaluierungen sind bekanntermaßen ambivalent. Einerseits erfordert ihre Vorbereitung einen immensen Aufwand und bindet wochenlang Arbeitskraft. Auf der anderen Seite bringt sie Ergebnisse, die oft sogar für die Evaluierten selbst höchst interessant sind. Für uns hatte die Evaluierung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften gleich mehrere positive Effekte: Noch nie zuvor haben alle Einrichtungen der Fakultät ihre sämtlichen Daten derart komprimiert offengelegt-eine Fundgrube an Information für die interne Kommunikation und für die Aktivierung von Synergien, aber auch zum "Benchmarking". Es ist einfach schön, schwarz auf weiß lesen zu dürfen, dass unser Institut eine der leistungsstärksten Einrichtungen der Fakultät ist. Zu diesem Erfolg tragen Lehre und Forschung am Institut AIFB gleichermaßen bei. Aus unserer Nachwuchsschmiede konnten wir der wissenschaftlichen "Community" 2004 zwei Professoren und sechs Doktoren zuführen. Steffen Staab übernahm im Oktober 2004 eine W2-Professur für Datenbanken und Informationssysteme an der Universität Koblenz-Landau. Gerd Stumme nahm zum April 2004 einen Ruf an die Universität Kassel an. Zur erfolgreichen Promotion konnten wir Andreas Abecker, Andreas Hotho, Ljiljana Stojanovic, Raphael Volz, Michael Guntsch und Daniel Sommer beglückwünschen. Die ersten vier promovierten bei Rudi Studer. Michael Guntsch legte bei Hartmut Schmeck seine Doktorarbeit ab. Daniel Sommer promovierte bei Wolffried Stucky. Doch nicht nur wissenschaftlicher Nachwuchs kommt aus dem Institut AIFB-wir bilden auch Lehrlinge aus! Mit Corinna Kraft und Sabine Röhrig absolvieren zur Zeit zwei junge Frauen bei uns ihre Lehre zur Informatikkauffrau; Thorsten Rüger erlernt den Beruf eines Fachinformatikers. Dr. Jürgen Branke, Absolvent und Mitarbeiter des Institutes, wurde von der Fakultät mit dem Carl-Adam-Petri-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Prämiert wurde seine Dissertation "Evolutionary Optimization in Dynamic Environments". Wir gratulieren herzlich! Evaluierung sehr gut. Nachwuchs prima. Forschung in vorderster Reihe. Einmal mehr kann das Institut AIFB beste Erfolge vorweisen.

AIFB Jahresbericht. Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren, Universität Karlsruhe (TH). 1999

2000

Heilmann als Honorarprofessor an die Universität Karlsruhe berufen. Sein Vorlesungsthema sind Tele-Arbeitsprozesse und virtuelle Büros. Mit dem Experiment "Projektnahe Programmierausbildung" konnte am AIFB eine neue Form der Förderung talentierter Studienanfänger erfolgreich umgesetzt werden. Dabei wurden Studierenden, die bereits aus ihrer Schulzeit näher mit Rechnern und einer gängigen Programmiersprache vertraut waren, über den üblichen Vorlesungsstoff der Einführungsveranstaltung "Programmieren I: Java" hinausgehende softwaretechnische Kenntnisse zum (betreuten) Selbststudium angeboten. Dadurch wurden sie befähigt, kleinere, realitätsnahe Praxisprojekte erfolgreich zu meistern. Die Firma nova data AG aus Karlsbad unterstützte das Experiment mit drei Mitarbeitern und einem Tutor zur Betreuung der Projektteilnehmer. Die Ergebnisse sind unter http://www.aifb.uni-karlsruhe. de/CoM/projects/java/ im Web. Außerdem spendete das debis Systemhaus Karlsruhe Rechner für ein Praktikumslabor, in welchem als erstes Projekt der Prototyp eines elektronischen Marktplatzes für den Autoersatzteilehandel erstellt wurde. (Erläuterungen zu beiden Projekten finden sich auf den Seiten 22 und 66). Seminar-Praktika, in denen die Studierenden Teamarbeit üben können, wurden 1999 ebenfalls neu am Institut AIFB angeboten. Dabei arbeiten die Studierenden über das ganze Semester hinweg im Team gemeinsam an einer Aufgabenstellung. Das Problem muss analysiert und in eine lauffähige Lösung umgesetzt werden. Für das Informatik-Lehrangebot in den Studiengängen Wirtschaftsingenieurwesen und Technische Volkswirtschaftslehre, für das die Verantwortung Highlights beim Institut AIFB liegt, wurden 1999 studienbegleitende Prüfungen zur Verkürzung der Studienzeiten eingeführt. Damit verbunden ist die Einführung von Kreditpunkten gemäß dem European Credit Transfer System (ECTS), mit dem die Anrechnung im Ausland absolvierter Studienzeiten und-leistungen harmonisiert werden soll. Im Bereich der Forschung konnte sich die Gruppe Wissensmanagement über die Bewilligung von zwei neuen EU-Forschungsprojekten freuen: Die Vorhaben "On-To-Knowledge" (Content-driven Knowledge-Management Tools through evolving Ontologies) und "IBROW" (An Intelligent Brokering Service for Knowledge-Component Reuse on the World Wide Web) werden mit Mitteln aus dem europäischen Forschungsfördertopf unterstützt. Die Gruppe Komplexitätsmanagement nahm 1999 die Arbeit an neuen Projekten zum elektronischen Finanzmarkt auf. (Projektbeschreibungen ab Seite 60) Der Wissensaustausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft über den institutsnahen Verein Angewandte Informatik Karlsruhe (AIK) e.V konnte 1999 mit zwei weiteren Symposien ausgebaut werden. Thema des 3. AIK-Symposiums war "Sicherheit im Electronic Business". Das 4. AIK-Symposium beschäftigte sich mit "Geschäftsprozess-Engineering". Die Veranstaltungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Neben Experten aus der Wissenschaft und Wirtschaft war mit dem Karlsruher Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss zum ersten Mal ein Politiker unter den Referenten. Er sprach im Rahmen des 3. Symposiums zum Thema "Kryptografie und gesetzliche Regelungen". (Mehr zum AIK e.V. und den Symposien ab Seite 42) Und zu guter Letzt noch zwei ganz besondere Highlights: 1999 wurden zwei Mitarbeiter unseres Institutes zu Professoren berufen, und der Liste der Existenzgründungen aus dem Institut AIFB konnte ein weiteres Spin-Off angefügt werden. Dr. Dieter Fensel erhielt einen Ruf als associate professor an die Universität Amsterdam; er arbeitet dort in der Division of Mathematics and Computer Science. Dr. Jörg Desel nahm an der Katholischen Universität Eichstätt im Fachbereich Angewandte Informatik eine C4-Professur an. Und als jüngstes Spin-Off wagte die "ontoprise GmbH" mit "intelligenten Lösungen für Wissensmanagement" den Sprung in die Marktwirtschaft.

AIFB Jahresbericht. Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren, Universität Karlsruhe (TH). 2001

2002

Ein Ruf, eine Habilitation, zwei Preise, vier Promotionen und sechs neue Forschungsprojekte brachten eine Reihe von Höhepunkten ins Jahr 2001. Außerdem wurde unser Institut 30 Jahre alt. Als sich 1971 die Informatik Schritt für Schritt als eigene Wissenschaft von der Mathematik und den Ingenieurwissenschaften löste, gründeten die Professoren Hermann Maurer und Wolffried Stucky an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften das erste "Angewandte-Informatik"-Institut in Deutschland: unser Institut AIFB. Der 30. Geburtstag war ein herausragendes Highlight des Jahres 2001. Zur Feier von drei Jahrzehnten "Angewandter Informatik" in Karlsruhe verwandelten wird das turnusmäßige 8. AIK-Symposium in ein futuristisches Festkolloquium. Mit rund 150 Gästen und zehn Referenten aus der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Politik begaben wir uns auf einen Ausflug ins "Evernet"-die visionäre Kommunikationsumgebung der Zukunft, die "immer da und immer an" sein wird. Zwei Preise, vier Promotionen, eine Habilitation und die Übernahme einer Professur setzten weitere Höhepunkte im Jahresablauf des Institutes. Die Forschungsgruppe "Wissensmanagement" von Professor Rudi Studer gewann mit einer Lösung für die arbeits-(platz)gerechte Bereitstellung von Wissen aus dem Firmennetz den "Dr. Wolfgang Heilmann-Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie". Eine praxisreife Anwendung auf Grundlage dieses Systems wurde in Kooperation mit dem Spin-Off ontoprise als Portal implementiert. Dieses hat zwischenzeitlich weitere Preise gewonnen. Mit einer umfassenden Studie zum Thema "e-Bankingwas ist in den nächsten Jahren umsetzbar" belegte ein Team aus neun Studenten der Forschungsgruppe Komplexitätsmanagement von Professor Detlef Seese beim gleichnamigen Wettbewerb der CSC PLOENZKE AG den 2. Platz.