Cross Media": Konsequenzen für den Journalismus (original) (raw)
2007, Communicatio Socialis
"Cross Media": Konsequenzen für den Journalismus 1 Dasamerikanische .,Project for Excellence in Journalism" (2007) hat in seinem Jahresbericht festgestellt, dass die Geschwindigkeit des Journalismuswandels enorm gestiegen ist: .,The pace of change has accelerated. In the last year, the trends reshaping journalism didn't just quicken, they seemed tobe nearing a pivot point." Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber immer wieder taucht in dieser und auch in europäischen Branchenanalysen das Internet auf: Es entwickelt sich zu einer zentralen Drehscheibe für Text, Bild, Video und Audio und wird so zu einer ernsthaften Konkurrenz für die traditionellen Plattformen der Massenmedien, der Informations-und Wissensdepots. Wie groß die Unsicherheit über die Zukunft des Journalismus ist, zeigt sich exemplarisch in der Aussage von Arthur Ochs Sulzberger. Der Verleger der .,New York Times" wird mit den Worten zitiert: "I really don't know whether we'll be printing ,The Times' in live years, and you know what? I don't care." Das soll optimistisch klingen. Und in der Tat: Die großen Medienkonzerne in aller Welt haben nun endgültig das Internet für sich entdeckt: Es soll nicht mehr Konkurrenz und Bedrohung sein, sondern ein Wachstumsmotor. Wer sich im Internet intensiv engagiert, kann die Reichweitenverluste zum Beispiel der Tageszeitung nicht nur ausgleichen, sondern erreicht neue Zielgruppen auf einem anderen Markt-so die Hoffnung innovativer Verleger. Das hat tief greifende Konsequenzen für den Journalismus. In Deutschland sind die Zeichen des Wandels zum Beispiel mit den Schlagworten "Mehrkanalstrategie", "Crossmediales Arbeiten", .,integrierter Newsroom", "Konvergenz" oder auch mit "Mitmach-Web" oder "Bürgerjournalismus" gekennzeichnet worden. Dieser Beitrag analysiert zentrale Trends zum Thema "Cross Media", wobei mit dem "Kreuzen der Medien" vor allem die Schnittstellen zwischen einerseits den traditionellen journalistischen Plattformen Print, Radio und Fernsehen und andererseits den neuen, digitalen Plattformen wie Internet und mobiler Kommunikation gemeint sind. Wir stellen uns zunächst die Frage .,Warum?" und spüren den Gründen und Strategien nach, die zu den derzeitigen "Cross Media"-Aktivitäten geführt haben. Im zweiten Schritt gehen wir mit der Frage nach dem .,Wie?" den Umsetzungsmöglichkeiten crossmedialer Strategien in journalistischen Redaktionen nach. 1 Überarbeitete Fassung eines Vortrags bei der Absolventenverabschiedung am Studiengang Journalistik der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt am 19.