Das Rätsel der Ankunft. Von Lagern und Gespenstern (original) (raw)

Das Rätsel der Ankunft. Von Lagern und Gespenstern Arbeit und Migration Manuela Bojadzijev, Serhat Karakayali, Vassilis Tsianos

Mehr als drei Jahre nach der Veröffentlichung von Empire in den USA wollen wir bestimmte Fragestellungen in bezug auf Migration und Arbeit diskutieren, auch wenn dieses Thema in der Rezeption von Empire nicht gerade eine prominente Stellung eingenommen hat. Kaum eine der vielfach polemischen Entgegnungen auf die jüngsten Arbeiten von Michael Hardt und Antonio Negri scheint ohne einen schon als standardisiert zu bezeichnenden Bezug auf die Arbeiten von Giorgio Agamben auszukommen, die mittlerweile fast den Status eines Gegen-Empire einnehmen. Auffällig ist die zentrale Stellung der Figur der Migration in den an diesem Punkt widerstrebig sich fügenden Konzeptionen von Hardt/Negri und Agamben.

Advent -Warten auf Ankunft und Wiederkunft

Das mittelalterliche Kirchengebäude mit seinen durchscheinenden Wänden und seinem mystischen Licht geht von seiner Lichtsymbolik auf die Werke des Dionysius Areopagita zurück, dessen Werke im 9. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt wurden. Seine Schriften hatten fast apostolische Autorität. Man spricht auch von einem "verchristlichten Neuplatonismus". Der leuchtende Kathedralraum des 12. und 13. Jahrhunderts, wie wir ihn bei der Stiftskirche in einer "Sparlösung" vor Augen haben, ist quasi eingespannt in ein kosmisches Achsenkreuz mit der aufgehenden Sonne im Osten (dem Licht des Ostertages, der Auferstehung) und der untergehenden Sonne im Westen (dem Licht dessen, der im Tod den Tod überwunden hat). Die Überwindung des Todes wird hier bei uns in der Stiftskirche durch das Westfenster auch bildlich dargestellt. (siehe dort) Das Licht ist die Quelle aller sichtbaren und unsichtbaren Schönheit, Licht ist das Zeichen ewiger Schönheit, damit Zeichen göttlicher Herrlichkeit, Symbol Gottes selbst. Der Westen des Kirchengebäudes ist außerdem in der mittelalterlichen Ikonologie die Seite der Welt, hier saß z.B. im Aachener Dom der Kaiser. Im Gegensatz dazu ist der Osten die geistliche Seite, hier steht der Altar. Beginnen wir mit dem Blick nach Osten -Oriens -Orientierung, dem Bild von den wiederkommenden Christus. "Nach Osten beten bedeutet: dem kommenden Christus entgegengehen.." (Ratzinger) Ludger Schmidt 2.12.2018 STIFTSKIRCHE STUTTGART -Glaube -Kirche -Kunst Kirchenjahr 1 3/21 Paramente Seit dem 12./13. Jahrhundert verfestigt sich der Kanon der liturgischen Farben, mit denen die Abschnitte des Kirchenjahres und die Festtage signalisiert werden. Papst Innocenz III. (1198-1216) legt fünf Hauptfarben fest. Ab 1570 unter Pius V. werden die Farben verbindlich. Die evangelischen Kirchen orientieren sich an diesem Kanon. Weiß -Ostern, neuschöpferisches Licht, allen Christus-und Marienfesten zugeordnet Violett -ernste Besinnung, Bereitschaft zur Umkehr in der Fasten-bzw. Passions-, der Adventszeit Rot -Pfingsten, göttliche Liebe, Märtyrer-und Aposteltage Grün -Wachstum, Kirche, die auf ihre Vollendung zugeht Schwarz -Karfreitag, Beerdigung, Trauer Zusätzlich gibt es Rosa als Nebenfarbe für die Sonntage Laetare und Gaudete. Die Paramente in der Stiftskirche wurden von Brigitte Stahl geschaffen. Hier dienen die Antependien, nicht aus Textilien, sondern aus Verbundplatten, bestehend aus Holzdeckschichten mit Aluminiumkern, als "Gedächtnis", Index, Speicher, Archiv. Es sind fast alle Farben parallel sichtbar, um zu signalisieren, dass man sich im Kontinuum des Kirchenjahres befindet. Nur das schwarze Parament sprengt das Format und wird nur am Karfreitag aufgehängt. Die Gleichzeitigkeit und das Verhüllen erinnern z.B. an gotische Klappaltäre, bei denen man auch weiß, was da ist, aber nicht alles sichtbar ist. Die Tafeln sind beidseits mit Kaseinfarben bemalt. Die Farben dienen der Erinnerung und der Vergegenwärtigung von biblischen Ereignissen. Jede Farbe besteht aus zwei Tafeln. Einem Schild und einem Mäander oder einem zweiten Schild. "Den Mäander sieht sie (B. Stahl) als abstraktes, gedankliches Zeichen der Wiederholung, des Flusses, des Weges und als Ornament." Das violette Parament und das weiße Parament sind verbunden. Hier findet sich der Mäander. (Grün und Rot verwenden die Schildform, Schwarz verwendet die Kreuzform.) 1 Das Hochfest als die "Kehrseite" der Bußzeit -zwei Seiten einer Medaille. Interessant ist auch die formale Entsprechung zum Labyrinth in den Schreiter-Fenstern. Ein eindrückliches Signal für die Advents-und Weihnachtszeit. 7 Michael Hesemann: Die Anfänge der Nikolaus-Verehrung im Westen 8 Werner Redörsch, Hinweis in facebook bei Michael Hesemann Ludger Schmidt 2.12.2018 STIFTSKIRCHE STUTTGART -Glaube -Kirche -Kunst Kirchenjahr 1 11/21 Lettnerfiguren Verkündigung Heimsuchung Geburt Anbetung Beschneidung Menschen, die die Stiftskirche in der Adventszeit besuchen, äußern manchmal Verwunderung, dass hier keine Krippe aufgebaut sei. Das ist ein ganz großer Irrtum, denn bei uns ist die Krippe das ganze Jahr über aufgebaut. Die Lettnerfiguren sind im 15. Jahrhundert entstanden und es handelt sich hier um die Bildergeschichte der Kindheit Jesu. Den Menschen im Mittelalter, die oft nicht lesen konnten, wurde mit dieser Bildergeschichte das erzählt, was in der Bibel über Jesus und seine Kindheit berichtet wird. Es gab hier, wo jetzt die große Bühne aufgebaut ist, im Mittelalter einen Lettner, das sah ähnlich wie eine Brücke aus, und an der Brüstung dieses Lettners waren die Figuren angebracht. Es sind fünf Szenen dargestellt: Verkündigung -Der Engel Gabriel kommt zu Maria und bringt ihr die Botschaft, dass Sie auserwählt ist, Jesus zu gebären. Heimsuchung -Das hat nichts mit unserem heutigen Verständnis von Heimsuchung zu tun. Gemeint ist der "Besuch" der schwangeren Maria bei Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger war. Geburt -dieses ist die eigentliche Krippenszene Anbetung -hier kommen die drei Könige zu Maria, um das Jesuskind anzubeten. Beschneidung -hier wird Jesus im Tempel beschnitten, 8 Tage nach seiner Geburt nach jüdischer Tradition -und er erhält seinen Namen.

Als die Gespenster nach Hattingen kamen: Rückkehr der Arbeitsgeister - taz

Im Jahr 1987 wurde die Stadt Hattingen im Ruhrgebiet von Geistern heimgesucht. Um das Stahlwerk Henrichshütte zu erhalten, tobte gerade der größte Arbeitskampf in der Geschichte der Stadt, und als kreative Intervention zog die neu gegründete Fraueninitiative des Werks in Gespensterkostümen durch die Straßen, um zu warnen.

Advent -Ankunft und Wiederkunft

2019

Lettnerfiguren und Schutzmantelchristus • Licht und Orientierung • Farbe-Die Paramente • Advent-Adventskranz-Adventskalender • Nikolaus • Ambrosius • Lettnerfiguren • Erwartung als Sensationsmeldung-Die Verkündigung • Erwartung konkret-Die Heimsuchung • Schutzmantelchristus und Predella mit klugen und törichten Jungfrauen-Warten auf die Wieder-kunft • Abschluss?-Ankunft und Wiederkunft

"Das Thema sind vielleicht die Gespenster"

Laudatio für Dorothee Elmiger, 2019

"Who's there?" möchte man rufen beim Lesen dieses wundersamen, ebenso zart-nicht-invasiven wie überaus kraftvollen, in seiner Komposition entschiedenen und mutigen Romans, immer wieder: "Who's there?", wie der eine Wächter zu Beginn von Shakespeares Hamlet zum anderen, bei der Wachtablösung. Es ist Nacht; die Welt schläft, nur der Geist von Hamlets Vater findet keine Ruhe. Nacht ist es auch mutmaßlich bei Dorothee Elmiger, in ihrem Roman Schlafgänger. Mutmaßlich, denn die Komposition des Romans mahnt zur Vorsicht bei Zuordnungen aller Art. Gut, die Stimmen-ich zögere, sie Figuren zu nennen-, die "who's there" und viele andere Fragen in den Echoraum des Textes hineinrufen-manchmal sind es auch Beobachtungen, Feststellungen, Fragmente von Geschichten aus erster oder zweiter oder dritter Hand-diese Stimmen also lassen sich, mit etwas detektivischem Leserinnenfuror, durchaus identifizieren, einer Person mit Namen oder zumindest Berufsbezeichnung zuordnen. Die Übersetzerin, die Schriftstellerin, der Logistiker, der den Warenverkehr über Grenzen organisiert; ein Student aus Glendale, ein Mann namens Fortunat und eine Frau namens A.L. Erika. Irgendwo sitzen die Sprechenden um einen Tisch. Alle sind sie professionelle Grenzgängerinnen und Grenzgänger, doch für keinen und keine von ihnen erweisen sich Grenzen als physisch undurchdringliche Mauern. Gerade deshalb treibt es sie um, dass Menschen im Versuch, diese Mauern zu überwinden, ihr Leben aufs Spiel setzten, ihre Körper zum Verschwinden zu bringen versuchen, zu Tode kommen. Und davon reden sie am Tisch. Es ist aber kein Reden über-nicht über Grenzen, über Menschen auf der Flucht, über Flüchtlingspolitik wird gesprochen. Hier hauen keine Fäuste auf den Tisch, Meinungen, Wertungen haben nichts zu suchen. Die Stimmen verbünden sich über ihre tastende, suchende Haltung. "Who's there?", fragen sie nicht nur einander, sondern auch immer wieder sich selbst: "Who's there?, rief Fortunat, den Tauchsieder in der Hand. Who's there?, murmelte die Schriftstellerin im Halbschlaf am Tischende. Der Logistiker: Erst als ich das Buch aufschlug, sah ich also, dass es sich bei dieser Frage um die erste Zeile aus Shakespeares Hamlet handelte, da der eine Wächter im Dunkel zum anderen spricht, bei der Wachablösung. Das

Lager und Belagerung. Zur Geschichte des Ausnahmezustandes

Ludger Schwarte (Hg.): Auszug aus dem Lager. Zur Überwindung des modernen Raumparadigmas in der politischen Philosophie, Bielefeld: transcript Verlag 2009, 110-132., 2007

Man hat behauptet, "daß es die Festungen sind, welche verhindern, daß civilisierte Völker die Beute der Barbaren werden" 1 , und hat damit die Trennung von Stadt und Land gemeint. Es soll die erste und ursprünglichste Funktion der Stadt gewesen sein, Sicherheit, physisches Überleben zu gewährleisten, um in dem befestigten und dadurch befriedeten Raum die eigentliche Natur des Menschen zur vollen Entfaltung zu treiben, sein Glück und seine Wohlfahrt zu befördern. 2 Die Stadt als Zufluchtsstätte, ein Ort, der den Verfolgten Schutz gewährt. "So gründet Kadmos Theben, die älteste Stadt Griechenlands, als Asyl-Theseus gründet Athen als den Altar der Unglücklichen, indem mit rechtem Gedanken Unglückliche genannt werden die götterlosen Vagabunden, die aller göttlichen und menschlichen Güter beraubt waren, welche die menschliche Gesellschaft den Frommen gegeben hatte-Romulus gründet Rom als offenes Asyl im Wald; die Asyle [waren] der Ursprung der Städte, deren ewige Eigenschaft es ist, daß die Menschen darin sicher vor Gewalt leben." 3 In dieser Darstellung erblickt man allerdings nur eine Seite der Festungsmauern. Von der anderen aus gesehen, erweist sich die Stadt als Kriegsmaschine mit bestimmten strategischen Möglichkeiten: den Besitz von wichtigen Übergängen, von Häfen, Magazinen, großen Handelsniederlassungen, der Kontrolle von Straßen, Ebenen, Flüssen. Die Errichtung des der Gewalt entzogenen Asyls be-[ 110 ] 1 Carnot und neuere Befestigung oder Ausführliche Darstellung und unpartheische Beurtheilung aller von diesem Ingenieur gemachten Vorschläge über Festungsbau und Festungskrieg und Einfluß derselben auf die neuere Befestigung. Leipzig 1841, S. 3; fortan: Carnot 1841. Hinter diesem barocken Titel verbirgt sich eine kommentierte Teilübersetzung von: Lazare Carnot, De la défense des places fortes. Paris 1810 2 Diese Vorstellung des Aristoteles, die er im ersten Buch der Politik entwickelt, findet sich kommentiert bei: Joachim Ritter, Die große Stadt.

»Das Gespenstergerede von einem Mitteleuropa« – die Imagination eines Un-Orts

Erzählte Mobilität im östlichen Europa. (Post-)Imperiale Räume zwischen Erfahrung und Imagination, 2013

Wenn Peter Handke 1991 zu Beginn des jugoslawischen Zerfalls das »Gespenstergerede von einem Mitteleuropa« in direkter Nachfolge und Konkurrenz zu seinem »urslowenischen Märchen vom Neunten Land« sieht, so wendet er sich in erster Linie gegen die ›Dissidenten-Diskussion‹ der Vertreter aus Polen, Ungarn und aus der Tschecho-slowakei, gegen die Definitionen von Mitteleuropa aus der Feder eines Vaclav Havel, Milan Kundera oder György Konrád. Für Handke bildet Slowenien den eigentlichen Angelpunkt in der Diskussion um Mittel-europa. Denn durch die Herauslösung aus Jugoslawien und damit durch die Absage an die »Märchenwirklichkeit« einer südslawischen Gemeinschaft und einer sozialistischen, nicht kapitalistisch entfrem-denden Selbstverwaltung beruft sich Slowenien nicht nur neu auf sein öster-reichisch-ungarisches Erbe und eine katholische Kleinstaatstra-dition Mitteleuropas, sondern zerstört gleichzeitig das multikulturelle Modell des Zusammenlebens unterschiedlicher Sprachgruppen, Ethnien, Religionen und Konfessionen in einem übergreifenden realutopi-schen Raum des Dritten Wegs. Das nicht zu Mitteleuropa gehörende Rumpfjugoslawien wird dadurch balkanisiert. Andererseits bildet gerade der kritische Mitteleuropabegriff noch in den 1980er Jahren politische Sprengkraft in einem Europa der zwei Blöcke. Im Zuge von Glasnost und Perestroika schafft die noch durch Breschnew geprägte Formel Im Zuge von Glasnost und Perestroika schafft die noch durch Breschnew geprägte Formel vom gemeinsamen ›europäischen Haus‹ in Form des neuen Ordnungskonzepts Mitteleuropa eine Orientierungsalternative zur europäischen West-Ost-Konfrontation – kurz: »Es entstehen Freiräume, um neue Perspektiven zu konzipieren.« der kritische Mitteleuropabegriff noch in den 1980er Jahren politische Sprengkraft in einem Europa der zwei Blöcke. Im Zuge von Glasnost und Perestroika schafft die noch durch Breschnew geprägte Formel Im Zuge von Glasnost und Perestroika schafft die noch durch Breschnew geprägte Formel vom gemeinsamen ›europäischen Haus‹ in Form des neuen Ordnungskonzepts Mitteleuropa eine Orientierungsalternative zur europäischen West-Ost-Konfrontation – kurz: »Es entstehen Freiräume, um neue Perspektiven zu konzipieren.«

„Das Wesen muss erscheinen“

Hegel-Jahrbuch, 2017

Hegel gehört unzweifelhaft zu den schärfsten Kritikern der kantischen Philosophie. Seine Kritik richtet sich vor allem gegen die grundlegenden Unterscheidungen und Trennungen, die für diese Philosophie charakteristisch sind, insbesondere gegen die Unterscheidung von Erscheinung und Ding an sich. Gleichzeitig gehört Hegel zu denjenigen, die den kritischen Anspruch der kantischen Philosophie ernst nahmen. Hegel machte im Grunde ernst mit Kants These, dass die Bedingungen der Konstitution und der Geltung der Erkenntnis der Gegenstände zugleich die Bedingungen der Konstitution der Gegenstände selbst sind. Er anerkennt, dass Kants Reflexion über die Geltungskriterien der Erkenntnis eine höhere Stufe der Entwicklung zum philosophisch angemessenen Weg, die "Wahrheit des Seins" zu erfassen, darstellt als die traditionelle Ontologie, die den "Schein" des unmittelbar Gegebenen als das bloß "unwahre" dem "wahrhaften", substanziellen und reflexionsunabhängigen Sein gegenüberstellte. Was jedoch Hegel der Reflexionsphilosophie Kants vorwirft, ist dass sie zwar Wirklichkeit als Erscheinung versteht, die den Grund ihrer Objektivität erst in der Reflexion findet, diese Reflexion aber als eine bloß subjektive Denktätigkeit auffasst. Die Folge davon ist, dass die logisch-kategoriale Bestimmtheit dem "Wesen" der Wirklichkeit äußerlich bleibt. Kants Philosophie trennt, Hegel zu Folge, axiomatisch (d. h. unkritisch) die beiden Seiten der Reflexion (Subjekt und Substanz oder Erscheinung und Ding an sich) voneinander ab, hält an den getrennten Seiten fest und kann so den Gedanken ihrer Einheit nicht erfassen.1 Es scheint jedoch, dass Kant diesem hegelschen Gedanken nirgendwo näher gekommen ist, als im letzten Kapitel der "Analytik" der Kritik der reinen Vernunft. Kant diskutiert im Kapitel über "Phaenomena und Noumena" eine für die gesamte traditionelle Metaphysik charakteristische Thematik, nämlich die Gegenüberstellung der Gegenstände, so wie sie unseren Sinnen "erscheinen", zu den Gegenständen, so wie sie unserer Intelligenz zugänglich sind. Im Grunde reflektiert er noch einmal auf die Problematik seiner Unterscheidung von "Erscheinung" und "Ding-an-sich" und im darauffolgenden Anhang, der von der "Amphibolie der Reflexionsbegriffe" handelt, diskutiert er den Sinn aber auch die Konsequenzen dieser Unterscheidung für die Konstitution vom empirischen und praktischen Wissen. Kants Ausführungen suchen insgesamt die in der klassischen Theorietradition stattfindende Abwertung der Erscheinungen als bloßes "Scheinen" eines von ihnen unabhängigen "Wesentlichen" zu untergraben. Die dort ausgesprochene Forderung der Umwandlung der Ontologie in eine "bloße Analytik des reinen Verstandes"2 ist gleichbedeutend mit einer enormen Aufwertung der Erscheinung vom bloßen Schein in gesichertes Wissen. Denn die "Phänomena" sind nicht mehr das den Kategorien Entgegengestelltes, sondern werden erst durch die Kategorien hindurch konstituiert.3 Sie stellen, folglich, nur die Art und Weise dar, auf welcher die Kategorien ihren Gebrauch im Empirischen finden, und "sichern"4 dadurch erst deren "objektive Realität". Darum verwandelt sich auch die Frage nach den Grenzen des apriorischen Wissens in die Frage nach den Grenzen des Gebrauchs der Kategorien.

Die Grabanlage und ihre Geheimnisse

Qin: Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger, Hg. Maria Khayutina (Zürich: NZZ), 144-153., 2013

tttt oltt ess!uuleqo9 aJLl! pun etPlueqerg a!0 eu!qf uo^ srasle) ualsjl sap aaurePiloleilal a!0 : punJuapunr.lrr.ls[ u!] srosle)I ualsrf sop o]]Plsaqnu alzlol al(I :uaruqaullw utnz ]laM alc

Loading...

Loading Preview

Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.