Bild und Idol (original) (raw)

Image und Popkultur

Image und Popkultur , 2004

Substituieren geplante Produktimages die von den Apologeten der Popmusik behauptete unmittelbare Wirkungskraft der Popmusik? Folgt Popästhetik gewissen vorhersagbaren Schemata der Kulturindustrie? Werden diese Schemata heute anders konstruiert als noch vor zwanzig Jahren? Popmusik produziert ihre eigenen Narrative. Eines der bestimmenden Narrative geht von der Annahme aus, dass Popmusik ein signifikanter Exponent für dissidente gesellschaftspolitische Inhalte und somit eine Spielwiese für progressive Mikropolitik innerhalb der westlichen Konsumkulturen ist.

Bild und Gedanke

Bild und Gedanke. Hermann Schweppenhäuser zum Gedenken, 2017

Beiträge von Theodor W. Adorno, Sabine S. Bech-Hansen, Roger Behrens, Wolfgang Beutin, Dirk Braunstein, Karl Clausberg, Tatjana Freytag, Thomas Friedrich, Jörg H. Gleiter, Rainer Habermeier, Iris Harnischmacher, Christoph Jamme, Claudia Kalász, Sven Kramer, Günther Mensching, Werner H. Preuß, Birgit Recki, Hans-Ernst Schiller, Gerhard Schmidtchen, Gunzelin Schmid Noerr, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, Gerhard Schweppenhäuser, Hermann Schweppenhäuser, Jakob Schweppenhäuser, Rolf Tiedemann, Christoph Türcke, Renate Wieland, Ulf Wuggenig, Moshe Zuckermann

Bild und Norm. Editorial

Bild Wissen Technik, 2011

Der Themenschwerpunkt der Sektion "Bild Wissen Technik" für die Ausgabe 1.2011 widmet sich dem Zusammenspiel von Norm, Bildlichkeit und Technik. Die "Macht der Norm" 1 -wie sie von Michel Foucault beschrieben wurde -lässt sich von dem historisch vorgeordneten juridischen Machtmodus vor allem insofern unterscheiden, als sie nicht mehr mit Recht, sondern mit Technik arbeitet. Technik verweist dabei auf die Genese von bestimmten zielgerichteten Praktiken. Die auf Normen gestützte, moderne Macht entwickelte sich in Zusammenhang mit den Disziplinartechnologien des 18. Jahrhunderts und setzte in ihrer Kontrolle an konkreten Körpern an. Moderne Machtausübung ist damit die Herstellung von effektiv einsetzbaren Individuen durch Disziplinen: Technologien, die durch Strukturierung und Konformismus von Körperverhalten bestimmte Verhaltensweisen und Individualtypen erzeugen. Die moderne Produktion und Verwaltung von Normen geht außerdem mit einer ‚Politik des Sehens' einher, wie sie durch bestimmte Visualisierungstechniken ermöglicht wird. Foucault hat diese im Zusammenhang der Entwicklung der Disziplinar-bzw. Normalisierungsmacht am Beispiel des Panoptikums als eine beschrieben, die ‚den Anderen' Sichtbarkeit aufzwingt, während sie selbst unsichtbar bleibt. 2 Normen zeugen nach Foucault von den Spuren der Macht. Sie spiegeln das manifest gewordene Regelwerk dessen wider, wie eine Gesellschaft nach den Maßstäben ihrer MachthaberInnen zu funktionieren hat. Judith Butler setzt sich in Anschluss an Foucault ähnlich intensiv mit dem sozial-politischen Phänomen der Norm auseinander. In ihren Überlegungen wird evident, auf welch fundamentale Weise unser Tun und Handeln in Normierungspraktiken verstrickt ist, indem es auf Prozessen beruht, die in einem System entweder Teil der etablierten Ordnung sind oder diese Ordnung gerade durchbrechen. Normen sind dabei nicht schlechthin gegeben -Normen bilden sich im Rah-men von diskursiven Praktiken aus; sie werden damit als fexible Prozesse verstanden, die auf die heterogenen Voraussetzungen multipler kontextueller Felder reagieren. Normierungspraktiken sind unumgehbar: Während sie Restriktionen setzen und Zeugnis von Machtausübungen geben, eröffnen sie doch gleichsam den Raum für ihre Durchbrechung, insofern "Normen nur funktionieren, indem sie die jederzeit bestehende Möglichkeit ihrer Aufösung kontrollieren, einer Aufösung, die zugleich jedem Effekt, den die Norm erzielt, bereits innewohnt" 3 . Butler weist -und hierin eröffnet sich eine wichtige Perspektive auf das Verhältnis von Bild und Norm -darauf hin, dass jene Dopplung von Normierung und Entgrenzung, von Entstehung der Norm und ihrer eigenen Aufösung ein Phänomen der Rahmung ist, das nicht zuletzt auch für die Abhebungsbewegung eines Innen von einem Außen geltend gemacht werden kann, die für Bildliches charakteristisch ist. Bilder und ihre Rahmen sind damit Elemente, die durch ihre Partizipation an unseren Diskursen ebenso an Normierungsprozessen formend teilnehmen und diesen nicht schlichtweg nur unterliegen. Das gerahmte Bild, in dem das, was als Innen in Erscheinung tritt, konstitutiv erst durch das gegeben ist, was als Außen abgegrenzt wird, 4 thematisiert somit nicht nur das dynamische Bedingungsverhältnis von Normen und Nicht-Normen, sondern ist selbst auch in Normierungspraktiken mit am Werk. Dies zeigt sich für Butler vor allem in den neueren, distributiven Medien, da sich diese aufgrund ihrer globalen Verbreitung an besonders vielfältigen Diskursen beteiligen. Jacques Rancière kann neben Butler als ein weiterer wichtiger Vertreter rezenter Diskussionen über das Verhältnis von Bild und Norm verstanden werden. In Rancières Auseinandersetzung mit dem Beziehungsgefecht ‚Ästhetik -Politik' taucht die Norm zwar nicht als einschlägiger Terminus auf, lässt sich aber als elementare Figur benennen, die hinsichtlich der "Aufteilung des Sinnlichen" verhandelt wird.

Erinnerung und Bild

Universitätsverlag Kiel | Kiel University Publishing eBooks, 2022

Das Titelbild dieses Sammelbandes möchte ich zum Ausgangspunkt nehmen. Unmittelbar nach der Einladung zu dem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen erhielt ich dieses Bild. Das exponierte Programm der Ringvorlesung auf einer Litfaßsäule in Kiel wurde offensichtlich als Provokation empfunden und mit rosafarbenem Graffiti-Spray und den Worten »Corona-Lüge!« überschrieben. Eine Art dialektische Reaktion war ausgelöst worden Im Gespräch mit Konrad Ott tauchte die Frage nach der Erinnerung auf: Woran werden wir uns erinnern, wenn wir in zehn oder 20 Jahren an Corona denken? Diese Frage hatte auch Birgit Ulrike Münch und mich beschäftigt, als wir gemeinsam begonnen hatten, über die Bild-und Beschreibungsformen des (nicht) Darstellbaren im Zusammenhang mit COVID-19 zu reflektieren. 1 In diesem Vortrag geht es also um Gedächtnisformen und um Bilder, die im Zusammenhang mit der Pandemie entstanden sind. Der Vortrag gliedert sich wie folgt: Ich werde mit Überlegungen beginnen, die sich mit Gedächtnisformen befassen. Birgit Ulrike Münch wird sich hiernach mit der Ikonographie zentraler Bilder von COVID-19 befassen. Mit dem Fallbeispiel ›Long COVID‹ werden Symptomatik und Folgen einer schwer objektivierbaren, unsichtbaren Krankheit problematisiert. ›Long COVID‹-so kann Birgit Ulrike * Das Video zum Vortrag, der am 15.7.2021 im Rahmen der digitalen Ringvorlesung Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen II der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gehalten wurde, ist einsehbar unter: https://doi. org/10.5446/57165. Die Bildrechte im vorliegenden Beitrag wurden von den Herausgeber*innen geprüft und eingeholt.

Urbild und Illusion

Ausstellungskatalog Tibor Csernus. Panorama Museum, Bad Frankenhausen, 2005

Jedes Jahr zu Allerheiligen bringt ein aus dem kleinen Dorf Kondoros stammender ungarischer Maler Blumen zum Grab von Edgar Degas auf dem Montmartrefriedhof. Allein diese einfache Feststellung kommt einer ganzen Biographie gleich, auch wenn wir nichts weiter über Tibor Csernus wüßten. Solches ergreifend zu nennen wäre zu wenig. Es ist viel mehr-und es verrät alles über das Verhältnis eines Menschen, eines Künstlers, zum Leben und zur Kunst. Nur ist es ungemein schwer zu verstehen, wie und warum uns das Schicksal gerade dahin und gerade so verschlägt, wohin und wie es das tut.

Urbild und Abbild

2001

Geschichte und Kultur gebraucht, die sich vom 10. bis zum 17. Jahrhundert erstreckte. Da heutzutage mindestens zwei Staaten Anspruch auf das Kiever Erbe erheben, ist der Gebrauch des Terminus natürlich gefährlich, zumal hier auch nur die russische Staatlichkeit und nicht die ukrainische untersucht werden soll. Der Terminus wird jcdoch trotzdem verwendet, da mit ihm, wie gesagt, der Zeitraum der Untersuchung, weniger der geographische oder der nationale Raum beschrieben werden soll