Kritik und Diskussionen zur Werbung mit Konzentration auf die Werbung im Zeitungs- und Plakatwesen im Zeitraum zwischen 1850 bis 1914 (original) (raw)

Werbung begleitet uns heute unser ganzes Leben hindurch. Man kann sich kaum mehr vorstellen, wie der Alltag ohne deren allgegenwärtige Präsenz ausgesehen hatte. Allenfalls neue Erscheinungsformen, wie die wildwuchernde, weitgehende unkontrollierte und teils schlicht unbeholfene Werbung in der Anfangszeit des Internets oder Extremformen, wie die des Benetton-Konzerns , stechen uns noch einige Zeit ins Auge. Aber wie begann die Werbung, oder wie man es damals noch nannte, die »Reklame«, in den Alltag einzudringen und wie reagierten die Menschen darauf? Kritik an der Werbung oder deren Auswüchsen ist, trotz der Gewöhnung an sie, auch heute noch aktuell und natürlich reagierten ebenfalls die Menschen des 19. Jahrhunderts auf die Ausbreitung dieses neuen Phänomens, als sichtbare Form des Kapitalismus und des damit verbundenen Wettbewerbs, häufig kritisch. Diese Arbeit soll einige Diskussionen, die von Zeitgenossen geführt wurden, wiedergeben. Was erzürnte die Kritiker der Werbung in besonderer Weise, wie reagierten die Akteure auf die Kritik und wie aktuell ist diese noch heute? Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt hierbei auf der Werbung durch Inserate und Plakate im Zeitraum zwischen 1850 bis 1914. Dabei soll ebenso festgestellt werden, ob und wie sich die Kritik an diesen beiden Bereichen unterschied. Hierzu wird zunächst die Funktion und Notwendigkeit der Werbung dargestellt, um zu erklären, wie und warum sich diese grundsätzlich hausbildete und verbreitete. Darauf folgt jeweils ein Blick auf die Entwicklung der Werbung im Plakat- sowie im Zeitungswesen, um die Verhältnisse während des Behandlungszeitraums aufzuzeigen. Angeschlossen an diese Betrachtung ist in beiden Fällen eine Auseinandersetzung mit den Schwerpunkten in Kritik und Diskussion zur jeweiligen Werbeform.