Borderline-Persönlichkeitsstörung und Spiel? (original) (raw)

Familiäre Transmission der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Psychotherapeut, 2020

Zusammenfassung Hintergrund Forschungsergebnisse weisen übereinstimmend darauf hin, dass Kinder von Müttern mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ein erhöhtes Risiko aufweisen, emotionale und verhaltensbezogene Auffälligkeiten zu entwickeln und/oder im Jugendalter selbst BPS-spezifische Symptomausprägungen zu zeigen. Fragestellung Welche Faktoren sind bei der familiären Transmission der BPS involviert, und welche Implikationen für die Praxis können darauf aufbauend abgeleitet werden? Material und Methode Auf der Basis einer umfassenden Literaturrecherche wurden aktuelle Forschungsbefunde zur familiären Transmission der BPS von Müttern zu ihren Kindern zusammengetragen und Kernbefunde in einem Transmissionsmodell integriert. Ergebnisse Das hier postulierte Transmissionsmodell bildet ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Einflussfaktoren und Übertragungsmechanismen ab. Neben Faktoren aufseiten der Mutter und des Kindes werden externe Faktoren in das Modell integriert. ...

Die Analyse tatsächlichen Spielverhaltens - Möglichkeiten und Grenzen

SUCHT, 2012

Zusammenfassung: Fragestellung: Dieses Positionspapier widmet sich der Frage nach den Mçglichkeiten und Grenzen der Analyse tatsächlichen Glücksspielverhaltens und insbesondere, ob es eine geeignete Alternative zu üblichen Befragungsansätzen ist, problematische und pathologische Spieler zu identifizieren. Methodik: Die Methodik, Ergebnisse und Limitationen bisheriger Studien zur Analyse des Spiel-, Biet-und Setzverhaltens von Onlineglücksspielern werden vorgestellt und diskutiert. Ergebnisse: Die Analyse tatsächlichen Spielverhaltens erçffnet interessante Analysemçglichkeiten. Jede einzelne Studie liefert wichtige Erkenntnisse, die weiter entwickelt werden kçnnen. Jedoch ohne eine Definition wie ein auffälliges, risiko-oder problembehaftetes Spielverhalten aussieht, ist eine Identifizierung gefährdeter Spieler nicht mçglich. Diesbezüglich erlaubt von den vorgestellten Untersuchungen, die ein ungefiltertes Spielersample analysiert haben lediglich eine Studie eine Aussage. Schlussfolgerungen: Die Analyse tatsächlichen Spielverhaltens bei typischen Onlineglücksspielen ermçglicht aufgrund der Unverfälschtheit der Informationen sowie deren hohen Detailgrad verschiedene neue Forschungsoptionen. Insbesondere ist sie eine alternative Mçglichkeit, um Personen mit Spielproblemen zu identifizieren. Bei Spielern mit signifikantem Geschicklichkeitsanteil wie dem Pokerspiel führt diese Methode jedoch zu dem fehlerhaften Einschluss von professionellen Spielern. So muss beispielsweise bei Poker das detailliertere Biet-und Setzverhalten der Spieler untersucht werden, um zwischen pathologischen und professionellen Spielern zu unterscheiden.

Früherkennung und -behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Swiss Archives of Neurology, Psychiatry and Psychotherapy, 2020

Early detection of and intervention for borderline personality disorder Borderline personality disorder is a severe mental disorder that typically appears in adolescence and early adulthood, and interferes with important developmental tasks in this phase of life. If left untreated, it can lead to much suffering and persistent psychosocial impairment for those affected, distress for family members and significant economic costs. Contrary to continuing scepticism, the research findings of the last 20 years show that borderline personality disorder is a valid and reliable diagnosis in adolescence. In addition, the findings of the first randomised controlled trials on the psychotherapeutic treatment of adolescents with subsyndromal or syndromal borderline personality disorder indicate that clinically relevant improvements can be achieved. In the present study, the rationale and evidence for early detection of and intervention for borderline personality disorder in adolescence is presented and compared with the current reality of care.

Das Spiel mit der Psychose

Krankheit in Digitalen Spielen, 2020

This article argues that video games carry tremendous potential in furthering public understanding of mental illnesses. What Remains of Edith Finch is considered as an example to demonstrate, focusing on the specific sequence of Lewis Finch and which aspects of Lewis' biography are indicative of schizophrenia. The variant models of comorbidity between addiction and psychosis play a significant theoretical role as, according to the developers, the character's main trait is a marijuana addiction. The actual narrative, however, indicates causes and consequences of mental illnesses that go way beyond drug abuse, such as traumatic childhood experience and social isolation. Following a biographical approach, this article thus focuses on the ludic construction of Lewis' psychosis, reaching the conclusion that players may, by virtue of their interactive involvement, experience ›symptoms‹ such as depersonalization and forms of dissociation within the safe framework of play.

Endokrinologische Korrelate der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Nervenheilkunde, 2018

ZusammenfassungDie Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine schwerwiegende und im psychiatrischen sowie psychotherapeutischen Kontext die am häufigsten vorkommende Persönlichkeitsstörung. Sie zeichnet sich durch ein Muster von Instabilität im zwischenmenschlichen Kontakt und im Selbstbild sowie eine gesteigerte Impulsivität aus. Annahmen besagen, dass Personen mit einer BPS sehr stark auf emotionale Stimuli reagieren und Schwierigkeiten haben, ihre physiologischen Reaktionen zu kontrollieren. Die Übersichtsarbeit durchleutete die Datenbank PubMed systematisch auf Artikel zum Thema „Kortisol“ oder „Hpa“ und „psychosozialer Stress“ oder „interpersoneller Stress“ und „Borderline“. Hierbei konnten von 135 Artikeln 8 identifiziert werden, die den Suchkriterien entsprachen. Nach Evaluation der Studien können die Hypothesen bezüglich interpersoneller Stressoren teilweise bestätigt werden. Hierbei erlebten Personen mit BPS im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden eine erhöhte phys...

Störungsspezifische Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Psychotherapeut, 2020

Verhaltenstherapie. K. Lieb ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und war an der Durchführung von Studien zur DBT sowie zur Schematherapie beteiligt. Patientenrechte und Tierschutzbestimmungen: Dieser Beitrag beinhaltet keine unmittelbaren Studien an Menschen oder Tieren. ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund: Die Entwicklung störungsspezifischer Psychotherapiemethoden hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich die therapeutische Prognose für Menschen mit Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) stark verbessert hat. Zu den am intensivsten beforschten Methoden zählen die Dialektisch-Behaviorale Therapie nach Linehan (DBT) sowie die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) nach Fonagy. Fragestellung Wie ist der aktuelle Forschungsstand zu diesen Methoden? Welche Adaptionen liegen für bestimmte Patientengruppen vor, und welche Effekte werden beobachtet? Material und Methoden: Die aktuellen Befunde aus randomisiert-kontrollierten Studien zu DBT und MBT werden auf Basis des aktuellen Cochrane-Reviews zusammengefasst. Ergänzend werden einige relevante Studien beleuchtet, die wesentliche neue Entwicklungen auf diesem Gebiet aufzeigen Ergebnisse: Metaanalytisch zeigen sich deutliche Effekte sowohl von DBT als auch MBT auf eine Vielzahl von Symptomausprägungen, insbesondere BPS-Gesamtschweregrad, Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten. Zwischenzeitlich liegt eine Reihe von Adaptionen beider Methoden vor, u.a. für unterschiedliche komorbide Störungen, Jugendliche und Angehörige.

Narzissmus - Persönlichkeitsvariable und Persönlichkeitsstörung

PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie, 2007

Background: Patients with a narcissistic personality disorder (NPD) do not often consult a psychotherapist or psychiatrist because of their NPD, but rather, because of co-occurring psychiatric disorders, or higher general symptom stress. Until now there is no actual data about rates of co-occurrence disorders and general symptom stress. Objective: Which axis I and axis II disorders occur typically in NPD in comparison to patients with a borderline personality disorder (BPD)? How are general symptom stress and depressive symptoms related? Methods: Prevalence of co-occurring disorders (Structured Clinical Interview for DSM-IV for Axis I and Axis II) and general symptom stress (SCL-90-R) and depression (BDI) were investigated in 62 patients with a NPD, 62 patients with a BPD and 59 patients with a double diagnosis NPD / BPD. Results: Aff ective disorders (64.5 %) and substance use disorders (35.5 %) were the most comorbid psychiatric disorders in patients with NPD. Substance use disorders (p < 0.01) and posttraumatic stress disorder (PTSD) (p < 0.01) were more common in BPD than in NPD. In comparison to patients with the double diagnosis NPD / BPD major depression (p < 0.05) was more frequent in patients with NPD and substance use disorders (p < 0.001) and antisocial personality disorder (p < 0.001) were less common in patients with NPD. Gender eff ects were found in PTSD, bulimia nervosa, substance use disorders and antisocial personality disorder. Patients with NPD showed lowest rates of co-occurring disorders and lowest scores in general symptom stress and depression than the other two groups. Conclusions: In general, patients with NPD showed similar co-occurring disorders as patients with BPD, or with the co-diagnosis NPD

Differenzielle Wirkung und Wirkungsweise dialektisch-behavioral orientierter Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung aus Patientenperspektive

2015

eben auch Kritik übt und einem auch mal sozusagen ‚ne rote Karte zeigt und-ich kenn das halt sonst immer, es wurde nie was gesagt und dann wurde man irgendwo rausgeschmissen, zum Beispiel, ja? Und ich hatte ja hier wirklich Probleme, regelmäßig teil zu nehmen und sie hat mich halt immer wieder darauf hingewiesen und mich sozusagen nicht ins offene Messer laufen lassen." (Pat. 15, 115-116) "Ich mag sie [die Therapeutin], weil sie aufrichtig sie selbst ist und nicht versucht, irgendwas anderes zu sein. Ich erlebe sie als sehr stark, ich erlebe sie als in sich sicher, so. Und das tut mir gut. Also, das ist einfach 'ne Persönlichkeit, ich begegne da einer bestimmten Persönlichkeit und nicht einer abstrakten therapeutischen Maske, sozusagen, die versucht, mir irgendwas vorzuspielen, was-was einfach so nicht funktioniert, meiner Meinung nach."