Zur Rolle Kants in Cohens Frühwerk (original) (raw)
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De Gruyter eBooks, 2012
In the Introduction to his Metaphysics of Morals Kant replies to Reinhold's definition of freedom of the will (in the second volume of his Briefe) as a faculty to choose between acting in fulfilment or contrary to the moral law. For Kant the faculty of choice has to be distinguished from the will. The latter is neither free nor unfree, and freedom of the faculty of choice as noumenon cannot be defined as the freedom of choosing between alternatives but must be understood as the positive faculty of causally being determined by the moral law (in adopting a maxim matching the requirement of this law). Die Freiheit der Willkür […] kann nicht durch das Vermögen der Wahl für oder wider das Gesetz zu handeln, (libertas indifferentiae) definirt werdenwie es wohl einige versucht haben,obzwar die Willkür als Phänomen davon in der Erfahrung häufige Beispiele giebt. (Kant, Metaphysik der Sitten) Der Begriff der Freiheit hat bei Kant mehr als eine Bedeutung. Wer nicht mindestens zwischen innerer und äußerer, praktischer und transzendentaler, negativer und positiver Freiheit zu unterscheiden weiß, kann die mit ihr verbundenen Probleme nicht angemessen erörtern. Der Begriff gehört nicht nur beiden Teilen der Philosophie an, der theoretischen und der praktischen, sondern er bildet, in einer seiner Bedeutungen, nach Kant auch "den Schlußstein von dem ganzen Gebäude der reinen, selbst der speculativen Vernunft", 1 also dem aus Metaphysik der Natur und Metaphysik der Sitten gebildeten Gesamtsystem der Metaphysik, auch und gerade nach deren kritischer Neubegründung. Die Freiheit ist eine Eigenschaft des praktischen Grundvermögens des Menschen, das Kant Wille oder auch Willkür nennt und das in Kants an Baumgartens psychologia empirica orientierter Einteilung des Seelen-oder Gemütsvermögens das obere oder vernünftige Begehrungsvermögen genannt wird. Bei der Vorbereitung seines endgültigen Systems der 1 KpV, Kant-AA 5.3 f.
Kants Ich als Gegenstand (2006)
Ein Dilemma in Kants Theorie der Subjektivität besteht darin, daß er einerseits von einem identischen Ich als dem Gegenstand eines reinen Selbstbewußtseins spricht, andererseits bestreiten muß, daß es sich bei diesem Ich um einen realen Gegenstand handelt. Horstmanns Interpretation des Kantischen Ichs als bloßer Aktivität wird als Ausweg aus diesem Dilemma verworfen. Dann wird gezeigt, daß Kant außer realen auch logische Gegenstände kennt und daß das Ich ein solcher bloß logischer Gegenstand ist.
Kants Schriften in Übersetzungen
Kants Schriften in Übersetzungen. Hg. v. Gisela Schlüter, unter Mitwirkung von Hansmichael Hohenegger. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2020 [AfB, Bd. 51]., 2020
Kant-Studien, 2016
In his discussion of sympathetic participation in § 34 of the Doctrine of Virtue, Kant twice uses an unusual word that does not reappear anywhere in his writings: Mitleidenschaft. So far, the significance of this has gone unnoticed. But there is a historical source that reveals precisely why he uses this word, which in turn sheds new light on the philosophical substance of Kant's theory of sympathy.
Kant und die Entbehrlichkeit der Offenbarungsreligion
Kant und die Entbehrlichkeit der Offenbarungsreligion * Schon zu Kants Zeiten gab es in der Katholischen Kirche neben der herrschenden "despotischen (brutalen)" "Orthodoxie" auch "liberale" Männer "einer sich erweiternden Denkungsart"; 1 und natürlich gibt es solche auch in der Gegenwart. Einer unter diesen, Rudolf Langthaler, nimmt Kants mit Bezug auf das Christentum gemachte Unterscheidung zwischen dem, was für Kant an dessen Offenbarung als zur natürlichen Religion gehörig wesentlich ist, und dem, was an der "Offenbarung, als an sich zufällige[r] Glaubenslehre, außerwesentlich" 2 ist, ernst. Ihn, Professor für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät der Wiener Universität, interessiert dabei die Frage, ob für Kant der Glaube der Katholischen Kirche auf die Rolle eines bloßen, irgendwann auch entbehrlichen Vehikels für den reinen Religionsglauben 3 beschränkt ist oder ob der Kirchenglaube nicht doch für Kant etwas enthält, was der reine Vernunftglaube nicht bietet, und die "Unvollständigkeit" der Vernunftreligion nicht das "Bedürfniß einer Offenbarungslehre" 4 zur Folge hat. Langthaler widmete dieser Frage kürzlich einen umfangreichen Beitrag mit dem Titel "Vernunft und Offenbarung" bei Kant-oder: Ob-und wie-der ,Vernunftglaube' durch ein "neues Licht" noch der "Belehrung bedarf"? 5 Er kommt zu dem Ergebnis, dass tatsächlich der Vernunftglaube für Kant der Belehrung durch ein neues Licht bedarf. Nur dies ist der Grund dafür, dass sein Beitrag hier zur Grundlage einer Auseinandersetzung gemacht wird. Denn nachdem die (katholische) Offenbarungslehre durch Kants Theologie und, vielleicht noch stärker, durch seine Religionslehre bis ins Mark getroffen wurde, scheint sich die von Langthaler in Bezug auf den religiösen Glauben vertretene Position als Möglichkeit anzubieten, der (katholischen) Offenbarungsreligion zumindest einen Rest von essentieller "Mitsprache" in Glaubenssachen zu sichern. Zwar wird erst noch zu klären sein, wie der Vernunftglaube der Belehrung bzw. (besser!) * Eine gekürzte Fassung ist im Druck erschienen in Aufklärung & Kritik 4/2024. 1 RGV 06.109.-Kants Schriften werden nach der Akademie-Ausgabe unter Benutzung der von den Kant-Studien vorgegebenen Siglen zitiert. Br = Briefe; EaD = Das Ende aller Dinge; FM = Fortschritte der Metaphysik; KpV = Kritik der praktischen Vernunft; KrV = Kritik der reinen Vernunft; KU = Kritik der Urteilskraft; MpVT = Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodicee; OP = Opus Postumum; Prol = Prolegomena; Refl = Reflexion; RGV = Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft; RL = Rechtslehre; SF = Der Streit der Fakultäten; TG = Träume eines Geistersehers; TL = Tugendlehre; VA ... = Vorarbeiten zu ...; ZeF = Zum ewigen Frieden. Die Zahl vor dem (ersten) Punkt bezieht sich auf den Band der Akademie-Ausgabe, die Zahl dahinter auf die Seite. Bei einem zweiten Punkt folgt dahinter ein Verweis auf die Zeile(n). Zusätze von mir innerhalb von Zitaten stehen in eckigen Klammern. Durch solche Klammern sind auch Auslassungen gekennzeichnet. m.H. = meine Hervorhebungen.
Gott. Kants ursprüngliches höchstes Gut
Aufklärung. Interdisziplinäres Jahrbuch zur Erforschung des 18. Jahrhunderts und seiner Wirkungsgeschichte (36), 2024
Kant’s conception of the highest good poses several challenges for scholars. Recent research has primarily focused on the object of obligation that Kant associates with the highest good. Some scholars have attempted to reconcile Kant’s seemingly contradictory statements by hypothesizing a development in his thought. They suggest that Kant replaced his metaphysical conception with an inner-worldly one due to the insurmountable difficulties posed by the obligation to create a world in which happiness is distributed in proportion to moral worth. According to this secular conception, individuals need only strive for the best possible state of the world. However, this hypothesis of a shift in Kant’s conception is not only weak in its textual foundation but also contradicts a key distinction that Kant consistently maintained throughout his critical philosophy: the distinction between God as the original highest good and the world as the derived highest good. In this paper, I argue that the systematic difficulties in determining the object of human obligation with respect to the highest good can be resolved by more precisely distinguishing the elements within the highest good and by seriously considering God as the foundation that unites these two aspects in the ideal of the original highest good.