Transformation der akademischen Ausbildung der Sozialen Arbeit (original) (raw)

Die Gestalt 'des Akademischen'. Zum Wandel der Praxisvorstellungen im Curriculum Sozialer Arbeit

2021

Die Autorinnen befassen sich auf Ebene der Studiengangsentwicklung mit der Herstellung von Praxisbezügen in Curricula der Sozialen Arbeit und fokussieren die darin sichtbare Gestaltung von Handlungsfeldern seitens der Hochschulen. Unter der Prämisse, dass im hochschulischen Curriculum fachspezifische Verzahnungen von forschungsbasierter Wissenschaft und auf die praktische Anwendung zielender Lehre sichtbar werden, rekonstruiert der Beitrag der Autorinnen am Fall der Sozialen Arbeit, welche Vorstellungen eines akademisierten Praxisverständnisses sich aus den Lehrinhalten ableiten lassen. Dafür werden Curricula dreier für die Fachentwicklung relevanter Zeiträume - die 1920er, die 1970er sowie die 2010er Jahre - mit Blick auf theoretische Grundlage, Methodenlehre sowie die jeweils aufgerufenen Handlungsfelder ausgewertet. Auf dieser Grundlage diskutieren die Autorinnen in Abgrenzung zu den zahlreichen fachinternen Diskursen um die Wissenschaftsbasierung der Sozialen Arbeit und der dami...

Social Innovation Education am Beispiel des Masters "Transformationsstudien: Öffentliche Theologie Soziale Arbeit".

In: Social Innovation Education. Transformierende Lernprogramme an Hochschulen (S. 67-80). TLP., 2020

Der interdisziplinäre Masterstudiengang »Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit« an der CVJM-Hochschule Kassel zielt darauf künftige Fach- und Führungskräfte des sozialen und kirchlichen Sektors zu befähigen in diesen beiden Sektoren oder im Zwischenraum dieser Sektoren Change-Management-Prozesse zu gestalten und ‚Soziale Innovationen‘ zu initiieren. Das besondere Profil des Studiengangs besteht in der Verbindung der Sozialen Arbeit (mit dem Schwerpunkt Sozialraumorientierung/Gemeinwesenarbeit) mit der Theologie (und dem Schwerpunkt ‚Öffentliche Theologie‘). Zur Gewährleistung des permanenten und intensiven Theorie-Praxis-Dialogs und der Praxis- und Projektorientierung des Studiums, verlaufen parallel zu den Fachmodulen zwei Projektmodule, in deren Verlauf die Studierenden ein eigenes – auf Transformation oder ‚Soziale Innovation‘ im sozialen oder kirchlichen Sektor zielendes – Praxisprojekt planen, durchführen und evaluieren. In diesem Beitrag sollen die Transformationsstudien als exemplarische ‚Social Innovation Education‘ einer Fallanalyse unterzogen werden. Dabei steht die methodisch-didaktische Dimension der Studiengangsarchitektur im Fokus des Beitrags. Zunächst (1.) wird das Fallbeispiel ‚Transformationsstudien‘ skizziert, bevor erläutert wird, inwiefern diese eine ‚Social Innovation Education‘ darstellen (2.). Sodann wird die lerntheoretische Grundierung der Studienarchitektur und deren methodisch-didaktische Dimension erörtert (3.).

Mehr Weiterbildung durch neue soziale Rechte?

WSI-Mitteilungen, 2019

Weiterbildung gilt als Schlüsselinstrument zur Bewältigung des Strukturwandels. Der Beitrag unterzieht die mit dem Qualifizierungschancengesetz 2019 eingeführten Bildungsgutscheine für Beschäftigte sowie zwei weitere in der Diskussion befindliche Neuregelungen zur Weiterbildung von Beschäftigten – das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales vorgeschlagene Persönliche Erwerbstätigenkonto sowie den von Gerhard Bosch entwickelten Weiterbildungsfonds – einer institutionentheoretischen Policy-Analyse. Dieser Analyseansatz ist dadurch begründet, dass sich die Effektivität neuer Instrumente daran bemisst, ob Zweck und Zielgruppe angemessen spezifiziert sind, neue mit bestehenden individuellen und kollektiven sozialen Rechten in Einklang stehen und eine institutionelle Passförmigkeit mit dem bestehenden Policy-Regime insgesamt gegeben ist. Damit liefert die Analyse politische Maßstäbe für die Bewertung der Machbarkeit und der institutionellen Folgen von Vorschlägen zur Weiterbildungsf...

Professionalisierung sozialer Hilfeleistungen: Entwicklungslinien und Zukunftsperspektiven der Ausbildung Sozialer Arbeit

2009

Bereich der sozialen Berufe in Luxemburg grundlegend geändert. Der bis dahin in Luxemburg zu erwerbende Abschluss als Educateur Gradué 2 (ausgebildet am Institut d'Etudes Educatives et Sociales, IEES) wurde durch den 2005 gestarteten universitären Studiengang zum Bachelor in Sozial-und Erziehungswissenschaften 3 (BSSE) abgelöst. Dieser stellt ein neues akademisches Ausbildungsprofil dar, welches sich-orientiert an aktuellen Entwicklungen im sozialen Sektor-deutlicher von anderen Abschlüssen in diesem Arbeitsfeld differenzieren soll und eine Verbindung herstellt zwischen sozialpädagogischen und sozialarbeiterischen Traditionen. Die Educateur-Ausbildung ihrerseits bekam 2005 einen neuen gesetzlichen Rahmen und mit der Gründung eines technischen Lyzeums 4 , auch eine neue Ausbildungsstätte. Die Einführung eines zusätzlichen Ausbildungsgangs 5 im Jahr 2005, der unmittelbar unterhalb des Educateur angesiedelt ist, hat für eine weitere Ausspreizung und Diversifizierung der gegenwärtigen Ausbildungssituation gesorgt. Diejenigen, die den neuen Bachelorabschluss besitzen, haben nicht nur Zugang zu den Stellen als Educateur Gradué, sondern auch zum vierten Ausbildungsjahr das auf das staatliche Diplom als Assistant Social vorbereitet. So sieht es ein im Mai 2008 gemeinsam vom Gesundheits-, Hochschulund Bildungsministerium veröffentlichtes Schreiben vor 6. Bislang war dies bisher nur über den Abschluss an einer vom Staat anerkannten ausländischen Fachhochschule möglich 7. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die aktuellen Veränderungen im Kontext ihrer historischen Entwicklungslinien und im Hinblick auf weitere Perspektiven der Professionalisierung der Ausbildung im sozialen Sektor. Zunächst wird in einem kurzen Überblick die Entwicklung der sozialen Berufe und ihrer Ausbildungssituation in Luxemburg dargestellt. Anschließend werden die zentralen Aspekte des jetzigen Studiengangs erläutert, sowie deren Einbindung in die Bologna-Logik (Bachelor, Master, Promotion). Die Frage nach den Zukunftsperspektiven der Ausbildung in Sozialer Arbeit an der Universität Luxemburg steht im Mittelpunkt des letzten Teils des Beitrags.

Erwerb von sozialer und emotionaler Kompetenz im Bachelorstudium der Sozialen Arbeit: Eine explorative Annäherung

Zeitschrift für Bildungsforschung

ZusammenfassungStudiengänge Sozialer Arbeit zielen auf die Ausbildung sozialpädagogischer Professionalität. In den Modulhandbüchern wird neben der Fachkompetenz die Förderung sozialer (und emotionaler) Kompetenzen als Lernziel adressiert. Ob sich letztere durch die gängigen formellen Lernsettings und der integrierten Praxisphase(n) entwickeln lassen, bleibt unklar. Die Studie analysiert anhand von 264 validierten Fragebögen, inwiefern formelle Lernsettings einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) mit der Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen einhergehen. Es lassen sich kaum statistisch signifikante Effekte nachweisen. Da die formellen Lernsettings kaum Einfluss auf die Entwicklung der genannten Kompetenzen haben, sind Implikationen für veränderte formelle Lernarrangements zu diskutieren.