Juden, Muslime, Konvertiten – Begründer eines jüdisch-islamischen Dialogs (original) (raw)

Interreligiöser Dialog mit Juden und Christen aus islamischer Perspektive

Interreligiöser Dialog. Wissenschaftliche Zugänge zur Begegnung der abrahamitischen Religionen, 2023

In diesem Artikel werden aus islamisch-theologischer Perspektive elementare Grundlagen des interreligiösen Dialogs skizziert. Der Koran verweist in verschiedenen Versen auf die Psalmen, die Thora und das Evangelium, betrachtet er sich doch in seinem Selbstverständnis als Vollendung und Schlussstein göttlicher Offenbarungen an die Menschen. Weitere Verse deuten darauf hin, dass die Diversität der Menschen schöpfungsimmanent ist – sowohl die sprachliche, kulturelle und physische Vielfalt wie auch die weltanschauliche, ideologische Vielfalt sind demnach als Ausdruck göttlichen Willens zu verstehen und sollen in stetem Austausch und Dialog respektiert, gewürdigt und gelebt wer- den. Voraussetzung hierfür ist eine empathische Haltung anderen gegenüber, das Interesse, sie näher kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Das Kennenlernen als Grundlage jeglichen Dialogs wird im Koran sogar als Schöpfungsziel genannt: Ziel der Erschaffung der Menschen in ihrer mannigfaltigen Vielfalt sei ta’āruf (gegenseitiges Kennenlernen, übereinander lernen, einander kennen, erkennen und achten). Ausgehend von diesem Fundament werden Grundlagen und Interessen des interreligiösen Dialogs mit Juden und Christen aus islamisch-theologischer Perspektive erörtert.

Das jüdisch-christliche Gespräch – Bilanz und Aufbrüche

Gegenwart und Zukunft des christlichjüdischen Dialogs: historische und theologische Perspektiven, 2019

Im jüdisch-christlichen Gespräch begegnen wir komplizierten Mechanismen menschlicher, genauer christlicher Gewalt. Diese Komplexität verbietet perfektionistische Ansprüche. Vorab Sicherheit in diesem Gespräch ist nicht zu haben. Und es darf auch keine Selbstbeweihräucherung aus der Tatsache entstehen, dass wir es, anders als viele andere, tun. Wir suchen dieses Gespräch einfach ohne Schnörkel oder Selbstverliebtheiten, hoffentlich. Ein Weg hat sich gefunden nach 1945, der christliche Selbstverständnisse radikal in Frage gestellt hat und neue Selbst-Erkenntnisse eröffnete, die andere Zugänge zur gesamten Heiligen Schrift eröffnete, zu Paulus insbesondere, aber eben auch zu dem ersten Teil der Bibel. Menschen hatten den Mut, dieses Gespräch zu beginnen.

Der "jüdisch-christliche" Dialog veränderte die Theologie

Böhlau Verlag eBooks, 2016

Förderung des Forschungskolloquiums sowie beim Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF), der die Durchführung des Forschungsprojektes inklusive der Projekttagung ermöglicht hat. Wir danken überdies dem Böhlau Verlag für die Aufnahme der Publikation in sein Verlagsprogramm, und last not least den Autorinnen und Autoren dieses Bandes sowie Elke Handl für die organisatorische Hilfe bei der Durchführung der Tagung. Edith Petschnigg und Irmtraud Fischer 10 Vorwort Hinführung zum Thema Der "jüdisch-christliche" Dialog veränderte die Theologie Edith Petschnigg und Irmtraud Fischer Die Geschichte von Judentum und Christentum war über weite Strecken eine Unheilsgeschichte, geprägt von einem jahrhundertelangen christlichen Antijudaismus mit oftmals gewalttätigen Auswüchsen. Die Hebräische Bibel wurde als "Altes Testament" christlicherseits vereinnahmt, das Judentum als Gottesvolk enteignet, Israel als durch die Kirche abgelöst betrachtet. Der Weg zur Rückbesinnung auf die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens war ein langer, langsam beschrittener und für das Judentum immer wieder mit Verfolgung und Tod gepflasterter Weg. Eine Brücke über den "theologischen Rubikon" 1 (Pinchas Lapide, 1922-1997) war lange Zeit nicht in Sicht. Neunzehn Jahrhunderte sind Juden und Christen nebeneinander durch die Welt gegangen. An Seitenblicken hat es wahrlich nicht gefehlt, aber zu dialogischen Gesprächen ist es nicht gekommen-und hat es freilich auch nicht kommen können. 2 Diese Bilanz zog der jüdische Religionshistoriker und-philosoph Hans Joachim Schoeps (1909-1980) in seinem 1937 unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Deutschland erschienenen Werk "Jüdisch-christliches Religionsgespräch in neunzehn Jahrhunderten". 3 Erste Ansätze eines beginnenden gleichberechtigten Gesprächs zwischen jüdischen und christlichen Einzelpersönlichkeiten nahm Schoeps erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wahr, wie etwa zwischen Franz Rosenzweig und Eugen Rosenstock oder zwischen Martin Buber und Karl Ludwig Schmidt, um einige der namhaftesten Beispiele zu nennen. 4 Die herausragende Novität dieser Begegnungen charakterisierte Schoeps folgendermaßen:

- Call for Papers - Interdisziplinärer Workshop: Zwischen Glaube und Vernunft: Individuelle Konversionsverläufe von Muslimen, Christen und Juden im langen 19. Jahrhundert (18.03.2021)

Der interdisziplinäre Workshop widmet sich dem Thema religiöse Konversionen aus historischer und transkultureller Perspektive. Untersucht werden Konversionsverläufe von Individuen, die einen Glaubenswechsel vom Islam zum Christentum oder Judentum (vice versa) vollzogen. Mehrfachkonversionen gehören ebenfalls zum Untersuchungsfeld. Der zeitliche Rahmen umfasst das auf Individualkonversionen bezogen noch wenig erforschte lange 19. Jahrhundert. Ziel des Workshops ist es, anhand ausgewählter Konversionsgeschichten den Prozeß und die Motive des Glaubenswechsels aus komparatistischer Perspektive zu beleuchten, um Parallelen, Differenzen sowie charakteristische Muster und Strukturen in Konversionsverläufen des langen 19. Jahrhunderts systematisch herauszuarbeiten.

Geschichte und Gegenwart jüdisch-muslimischer Beziehungen: Eine lohnende Perspektive

2019

in Auftrag gegeben vom Rat muslimischer Studierender & Akademiker im Rahmen des Projekts "Zukunft bilden!" Der Artikel soll ein pädagogisches Angebot sein, sich einen ersten Einblick in die Historie jüdisch-muslimischer Beziehungen zu verschaffen und die Neugier anzuregen. http://www.ramsa-ev.de/zukunft-bilden/geschichte-und-gegenwart-juedisch-muslimischer-beziehungen-beitrag-von-dr-hakki

Mutig voran Der christlich-jüdische Dialog muss Folgen für die Christologie haben

Kirche - Reformation, 2016

Die evangelische Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg äußerte in der Juli-Ausgabe die Befürchtung, die berechtigte Kritik an Luthers Judenhass könne in einer Überreaktion dazu führen, dass Einsichten der Reformation „abgeschmolzen werden“. Der liberale Rabbiner Walter Homolka setzt sich mit ihren Thesen auseinander und fordert, „allein Jesus Christus“ so zu denken, dass die Rolle des Judentums als Bundesvolk nicht beschnitten wird.