Landwirtschaftliche Policies im Frankenreich 500-800 n.Chr (original) (raw)

Urgeschichtliche Milchwirtschaft in den Alpen

EAZ Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 56. Jahrgang, Heft 1/2, 2015 (2018) 92-134 , 2018

Die traditionelle Erzeugung von Käse, Butter und anderen Milchprodukten stellt in den europäischen Alpen und damit auch in der Schweiz ein bedeutendes kulturelles und kulinarisches Erbe dar. Vor kurzem ist es erstmals gelungen, Spuren alpiner Milchwirtschaft direkt an urgeschichtlichen Keramikfragmenten nachzuweisen. Die Scherben dieser wohl zur Milchverarbeitung genutzten Töpfe wurden bei Ausgrabungen von eisenzeitlichen Steinbauten im Silvrettagebirge (Unterengadin, Schweiz) in über 2000m Höhe entdeckt. Die biochemischen Analysen bestätigen die Annahme, dass in den festen, rund 3000 Jahre alten Anlagen Haustiere gemolken wurden, und anschließend deren Milch weiterverarbeitet wurde. Naheliegend ist somit die spezialisierte Produktion und Distribution von nahrhaften und lagerfähigen Produkten wie Käse, Butter oder Schmalz bereits in prähistorischer Zeit, wie dies antiken Autoren wenige Jahrhunderte später berichten. Der nachfolgende Beitrag präsentiert die neuen Forschungsergebnisse und diskutiert diese in einem größeren raumzeitlichen und kulturgeschichtlichen Kontext, verknüpft mit ausgewählten historischen und ethnographischen Quellen zur Milchwirtschaft vor allem aus dem zentral- und ostalpinen Arbeitsgebiet. Schlüsselwörter: Alpen, Urgeschichte, Viehzucht, Alpwirtschaft, Milchwirtschaft, Milchprodukte, Ökonomie Prehistoric Dairy Farming in the Alps Abstract The traditional production of cheese, butter and other dairy products is an important part of the cultural and culinary heritage of the European Alps and accordingly to Switzerland. The first ever direct proof of Alpine dairying was discovered recently on prehistoric pottery fragments. The remnants of pots, which were probably used for milk processing, came to light at an elevation of more than 2000m above sea-level during excavations of Iron Age stone-built constructions in the Silvretta mountain range (Lower Engadin, Switzerland). Biochemical analyses confirmed that domestic animals had been milked in the approximately 3000 year-old permanent structures and that the milk had then been further processed. One can therefore assume that nutritious and storable goods such as cheese, butter and lard were already being produced and distributed during the prehistoric period, just as ancient writers would recount a few short centuries later. This study presents the latest research results and discusses them within a wider spatio-temporal and cultural historical context and in conjunction with a selection of historical and ethnographical sources on dairy farming, mainly from the central and eastern Alps. Keywords: Alps, prehistory, animal husbandry, alpine farming, dairy farming, dairy products, economy

Dieter Flach, Römische Agrargeschichte

2018

Rezension zu: Dieter Flach, Römische Agrargeschichte. Handbuch der Altertumswissenschaft, Band III 9. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1990. XIV, 347 Seiten, 21 Textabbildungen, 14 Tafeln.

Agrarwirtschaft und Krisenphänomene des 3. Jh. n.Chr. im Trierer Land

Das Trierer Land erlitt im Verlauf zahlreicher Germaneneinfälle des späteren 3. Jh. n. Chr. einen tiefen Einschnitt, der sich auf die agrarwirtschaftlichen Verhältnisse niederschlug. Dennoch muss von einer fl ächendeckenden Verwüstung abgesehen werden. Befunde an Villen, die nur partielle, zeitlich schwer einzuordnende und komplett fehlende Zerstörungen aufweisen, deuten darauf hin, dass die frühere Forschungsmeinung relativiert werden muss.

Aspekte der österreichischen Forstwirtschaft von 1848 bis 1913

2015

Als 1852 das Reichsforstgesetz fur Osterreich-Ungarn verabschiedet wurde, kam es zur lange notwendigen Vereinheitlichung aller lokalen und kommunalen Forstordnungen im Reich. Dass der Zeitpunkt dieses wichtigen Schrittes in der Forstpolitik nicht zufallig war, zeigen uns die forstwirtschaftlichen Umstande, die das 19. Jahrhundert in der Monarchie pragten: Der kontinuierliche Ubergang der Brennholz- zur Nutzholzwirtschaft geht mit einem eklatanten Anstieg der Kohlenutzung im Reich sowie dem massiven Ausbau des Schienenverkehrsnetzes einher. Die Forstwirtschaft, einer der okonomisch relevantesten Wirtschaftszweige der Habsburgermonarchie, fand sich jedoch nicht nur mit diesem Paradigmenwechsel konfrontiert, sondern musste sich auch den Verordnungen des neuen Gesetzes anpassen: Im Kapitel 3 der Arbeit mochte ich daher darauf eingehen, welches Auswirkungen das Reichsforstgesetz auf die Masnahmen zur Walderhaltung hatte. Ferner mochte ich im Kapitel 4 eruieren, wie sich das Spannungsfeld...