Evidenzbasierte Gebärumgebung: die Be-Up-Studie (original) (raw)
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BEOBACHTUNG: Der Spiegel des Experiments
BEOBACHTUNG: Exhibition Catalogue (DE), 2018
" Das Experiment besteht in der Evokation des Selbstbewußtseins und der Selbsterkenntnis im Beobachteten. Eine Sache beobachten, heißt nur, sie zur Selbsterkenntnis bewegen. " 1 " Beobachtung spannt und schult die Sinne, zwängt den Körper in unnatürliche Haltungen, strapaziert die Geduld, lenkt die Aufmerksamkeit auf einige wenige ausgewählte Dinge zulasten aller anderen, prägt ästhetische und emo-tionale Reaktionen auf diese Dinge vor und gebietet Ta-ges-(und Nacht-) Rhythmen, die allem gesellschaftlichen Usus widersprechen. " 2 BEOBACHTUNG präsentiert aktuelle Reflexionen auf den Begriff der Beobachtung von einer einflussreichen Gruppe junger Künstler, die von 2009 bis 2014 an dem von Olafur Eliasson geleiteten Institut für Raumexperimente teilnahmen. Die selbst als ergebnisof-fenes räumliches Experiment angelegte Ausstellung zeigt Arbeiten Wendelin im Dialog. Als Retrospektive und zugleich als Wechsel auf die Zukunft bietet die kollektive Erkundung von Formen der Beobachtung in der Schau eindrückliche Nachbilder des Instituts für Raumexperimente. Der Traum, Phänomene zu begreifen, indem man sie ihre eigene Sprache sprechen lässt, treibt die Naturwis-senschaften seit langem an, eine Herausforderung, der auch die Künste nicht widerstehen können. Die akribi-sche und manchmal befremdliche Beobachtungsarbeit, die die Ausstellung in den Vordergrund rückt, lässt den Betrachter manche der unnatürlichen Haltungen ver-stehen, die die Künstler bei der Produktion von Objekten und Bildern einnehmen. Geboten werden so nicht bloß ausgewählte alternative Sichtweisen auf die Welt, sondern Vorstellungsbilder formbarer und heterogener Subjektivitäten, die gemeinsam mit den Dingen im Entste-hen begriffen sind.
Gebärdensprach-Avatare aus der Sicht gehörloser NutzerInnen
Avatare (künstliche Computerfiguren) bieten die Möglichkeit, schriftsprachliche Inhalte, bspw. von Internetseiten, in Gebärdensprache wiederzugeben und damit für gehörlose Gebärdensprach-NutzerInnen zugänglich zu machen. Entscheidend hierfür ist jedoch die Akzeptanz dieser neuen Technologie innerhalb der Gehörlosengemeinschaft. In der Avatar-Forschung arbeiten -wie in den meisten wissenschaftlichen Bereichen -überwiegend hörende WissenschaftlerInnen, viele von ihnen ohne Kenntnisse der Gebärdensprache und der Gehörlosengemeinschaft. Gleichzeitig haben die meisten gehörlosen Menschen kaum Erfahrung und Wissen bezüglich Gebärdensprach-Avataren. Um die Nutzungsmöglichkeiten von Avataren für Gebärdensprache abschätzen zu können, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. Ein wichtiger Teil der Studie war die Erhebung von Meinungen und Ideen gehörloser Gebärdensprach-NutzerInnen zum Einsatz von Avataren.
Zuerst muss entgegen anders lautenden Vorstellungen festgestellt werden: Unter evidenzbasierter Musiktherapie ist keine neue musiktherapeutische Schule zu verstehen. Der Begriff ist abgeleitet aus der evidenzbasierten Medizin, die von Sackett et al. (1996) beschrieben wird als der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Evidenzbasierung bedeutet, dass sich die Ausübung der Praxis nach dem aktuellen Stand empirischer Erkenntnisse, also nach der besten verfügbaren "Evidenz" aus systematischer Forschung richten soll. Dabei ist zu bemerken, dass der Evidenzbegriff (Evidenz; lat. Augenscheinlichkeit), der in der Philosophie und Psychologie als die subjektive Gewissheit einer Gegebenheit oder das unmittelbare Einleuchten eines Sachverhalts ohne methodische Bestimmung gebraucht wird, nur wenig mit dem Begriff der evidenzbasierten Medizin gemein hat. Denn es ist gerade nicht die subjektive Gewissheit, vielmehr der Grad der empirischen Bestimmtheit einer Vorgehensweise, die zur Debatte steht. Pate stand der englische Begriff "evidence" der u.a. mit "Beweis" oder "Beleg" übersetzt werden kann. Evidenzbasierte Praxis setzt demnach wissenschaftliche, also methodisch bestimmte Beweise und Belege voraus. Das heißt dann, dass, um Evidenzbasierung zu realisieren, ein bestimmter Stand der Forschung und ein bestimmter Grad der Elaboriertheit einer Disziplin unabdingbar ist. Nur wenn umfangreiche klinisch relevante Forschungsergebnisse zur Verfügung stehen, kann darauf aufbauend evidenzbasiert gearbeitet werden. Evidenzbasierung ist begrifflich einem semantischen Netz zugeordnet, zu dem im Kontext von Psychotherapie auch Begriffe wie "empirisch fundierte Therapie" oder "empirical supported treatment" gehören. Im Rahmen der Medizin und Psychotherapie ist der Begriff in der Nähe eines empirisch wissenschaftlichen Grundverständnisses von heilerischen Tätigkeiten angesiedelt und bezieht sich auf die Begründung, also die Frage der wissenschaftlich festgelegten Indikation: Ob, warum, wie und in welchen Anwendungsbereichen sollten spezifische, (in diesem Falle) musiktherapeutische Handlungsstrategien eingesetzt werden?
Gebärdenspracharbeit in der Schweiz: Rückblick und Ausblick
Im Mai 2011 wurde an der Hochschule für Heilpädagogik (HfH)1 eine Tagung zum Thema „25 Jahre Gebärdenspracharbeit in der Schweiz – Rückblick und Ausblick“ durchgeführt. Wir haben diese Tagung zum Anlass genommen, die Geschichte der letzten Jahrzehnte in Bezug auf Forschung, Lehren und Lernen von Gebärdensprachen und Dolmetschen festzuhalten, mit dem Schwerpunkt auf der deutschsprachigen Schweiz.
Evidenzbasierte Armrehabilitation
Der Nervenarzt, 2003
Evi denzbasierte Medizin (EBM) ist der bewusste,explizite und angemessene Einsatz der gegenwärtig besten Evidenz bei Entscheidungen über die medizinische Versorgung einzelner Patienten [43]. Für die motorische Rehabilitation des paretischen Armes nach Schlaganfall liegen bisher nur systematische Übersichtsarbeiten vor,die die Wirksamkeit einzelner Therapiemethoden untersuchen [16, 23, 45]. In der klinischen Praxis stellt sich aber die Frage, welche der vielen verschiedenen möglichen Therapieoptionen für einen bestimmten Patienten am ehesten geeignet ist.Diese Entscheidung wird von den persönlichen Präferenzen des Patienten, der ärztlichen und therapeutischen Erfahrungen und den jeweils vorhanden strukturellen Gegebenheiten geprägt.Wünschenswert wäre,dass die gegenwärtig beste Evidenz über die Wirksamkeit der verschiedenen therapeutischen Optionen auch in die Entscheidung einfließt. Hierzu möchte die vorliegende Arbeit einen Beitrag leisten. Im Rahmen einer systematischen Literatursuche und-bewertung werden die Wirksamkeitsnachweise in der Armrehabilitation nach einem Schlaganfall für verschiedene Übungstherapien und die neuromuskuläre Elektrostimulation als Übersicht referiert.Als Hilfe für die Praxis werden therapeutische Implikationen dieser Übersicht formuliert.