KG Götzis, MG Götzis, Spätmittelalter bis Neuzeit, Burg. (original) (raw)

KG Ampass, OG Ampass, Bronzezeit bis Ältere Eisenzeit, Gräberfeld

Fundberichte aus Österreich 59, 2020

Die 2020 durchgeführte Grabung in Ampass stellte die Fortsetzung der bereits 2017 begonnenen Untersuchungen am Gräberfeld dar. Auf einer Fläche von etwa 400 m2 wurde ein Brandgräberfeld freigelegt, dessen zeitlicher Rahmen sich von der Urnenfelderzeit bis in die Hallstattzeit erstreckt, wobei eine besondere Funddichte für die Stufen Ha B bis Ha C beobachtet werden konnte. Im Verlauf der Arbeiten wurden mehr als 200 Urnen herauspräpariert, wodurch sich mit den Grabungen von 2017 eine Gesamtzahl von 413 Urnen ergibt. Unter den Funden ist das erstmalige Auftreten von Nadeln mit zusammengesetztem Kopf (oder Kompositnadeln - »spilloni con capocchia composita«) nördlich des Alpenhauptkammes besonders bemerkenswert. Ebenso bedeutsam ist der Fund zweier bronzener, einschleifiger Bogenfibeln mit tordiertem, wellenförmigem (oder gesatteltem beziehungsweise S-förmigem) Bügel. Möglicherweise handelt es sich um eine frühere Ausprägung der zweischleifigen Bogenfibel mit gewelltem, tordiertem Bügel, einen Leittyp der mittleren Hallstattzeit (Ha C2 bis Ha D1) im nördlichen Alpengebiet und im Ostalpenraum. Außer vom Widenfeld in Ampass liegen in Tirol nur aus dem Gräberfeld Egerndorfer Feld in Wörgl eindeutig mehrere einschleifige Bogenfibeln mit tordiertem, gewelltem Bügel - allerdings aus Eisen - vor.

KG Innsbruck, Hochmittelalter bis Neuzeit, Stadt (Friedhof, Ritschen)

Fundberichte aus Österreich 60/2021, 2024

Im Zuge der umfassenden Infrastrukturmaßnahmen der IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in der Innsbrucker Altstadt wurden von Seiten des Bundesdenkmalamtes umfassende archäologische Begleitmaßnahmen zum Schutz der unterhalb der modernen Schichten befindlichen Bodendenkmäler angeordnet. Die Maßnahme von 2021 ist die direkte Fortsetzung der Arbeiten von 2020, wobei sich die untersuchten Flächen ergänzen. Insgesamt wurden über 1,7 km Leitungsgräben betreut, die sich über das ganze Gebiet der Altstadt zogen und weiters größere Teilflächen im Bereich des Doms zu St. Jakob und der Ottoburg. Die Maßnahme untergliederte sich daher in vier Hauptbereiche, erstens die Ritschen, zweitens Baubefunde aus dem Bereich der Ottoburg, drittens des Domplatzes („West“ und „Süd“) und viertens des mittelalterlichen Friedhofs beim Dom zu St. Jakob. Zu den Highlights der herausgearbeiteten Befunde zählen einige der mittelalterlichen Grabfunde, wie Gagat- und Bernsteinperlen von Paternosterschnüren, Textilfragmente oder eine Millefiori-Kugel, ebenso mittelalterliche Baubefunde aus dem Bereich der Ottoburg, – hier wurden Teile der Stadtmauer, mittelalterliche Bodenniveaus, Befunde der Fleischbank und der alten Innkaserne freigelegt –, dann die Baubefunde alter Stadthäuser am Domplatz und zuletzt die Ritschen, die seit dem Mittelalter und bis in das 19. Jahrhundert hinauf die Abwasserent- und Löschwasserversorgung für Innsbruck garantierten. As part of the extensive infrastructure measures carried out by the IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in Innsbruck's old town, the Federal Monuments Office ordered comprehensive archaeological documentation to protect the archaeological monuments located below the modern layers. The 2021 measure is a direct continuation of the 2020 work, with the areas investigated complementing each other. In total, over 1.7 km of pipeline trenches were surveyed, covering the entire area of the old town as well as larger areas in the vicinity of St Jakob's Cathedral and Ottoburg Castle. The project was therefore divided into four main areas, the “Ritschen” (sewers), the building features from the Ottoburg area, the cathedral square (‘West’ and ‘South’) and the medieval cemetery next to St Jakob's Cathedral. The highlights of the excavated features include some of the medieval grave finds, such as jet and amber beads from medieval rosaries, textile fragments or a millefiori ball, as well as medieval building features from the Ottoburg area - parts of the city wall, medieval floor levels, features of the “Fleischbank” (butchers' and butchers' stalls ) and the old Inn barracks were uncovered here -, then the building features of old town houses on the cathedral square and finally the “Ritschen”, which had been the sewage system since the Middle Ages and into the 19th century.

Ötzi und Co.: Handelsreisende der Jungsteinzeit

Zeitschrift: AS : Archäologie Schweiz : Mitteilungsblatt von Archäologie Schweiz = Archéologie Suisse : Bulletin d'Archéologie Suisse = Archeologia Svizzera : Bollettino di Archeologia Svizzera

Gräber, Gaben, Generationen. Der frühmittelalterliche Friedhof (7. Jahrhundert) von der Früebergstrasse in Baar (Kanton Zug). Antiqua 48. 2010.

Frühmittelalter, Friedhof, Bestattungssitten, Anthropologie, organische Materialien, Befunde, Blockbergungen, Analysen, Beigaben, Schmuck, Waffen, Perlenschmuck, Frauenschuhe, Wadenbinden, Tauschierungen, japanische Klingenkunde, Metallographie, Lebensbilder