Kompetenzerwartungen und Rollenverständnis von Multiplikatoren in der Lehrerfortbildung (original) (raw)

Medienkompetenz multiplizieren? Entwicklung eines Multiplikator/-innenkonzepts im Lehramtsstudium

Tagungsband: Bildung gemeinsam verändern: Diskussionsbeiträge und Impulse aus Forschung und Praxis

Zur Förderung von Medienkompetenz und medienpädagogischer Kompetenz in der universitären Lehramtsausbildung wurde an der Justus-Liebig-Universität Gießen ein Lehrprojekt initiiert, das an der aktuellen technologischen Ausstattung von deutschen Schulen ansetzt. Als Zugang wurde die Technologie der interaktiven Whitebords gewählt, um gegenwärtige Entwicklungen der Digitalisierung von Unterrichtsräumen zu thematisieren und dabei ausgewählte Aspekte von Medienkompetenz zu fördern. In dem Projekt haben verschiedene Einrichtungen der Universität und der Lehrerbildung kooperiert, um eine Multiplikator/-innenschulung für Studierende zu erarbeiten und zu etablieren. Es wurde eine 28-stündige Qualifizierungsreihe entwickelt, die sich aus modularisierten Workshops zur medientechnischen und -didaktischen Auseinandersetzung mit interaktiven Whiteboards, Elementen der Tutor/-innenausbildung sowie der Erarbeitung eines eigenen Unterrichtsentwurfes zusammensetzt. In dem Artikel werden die entwickel...

Kompetenzorientierung in der LehrerInnenbildung

Österreichisches Religionspädagogisches Forum, 2013

Currently teacher education is realigned by the application of socially or institutionally authored competency models. This reorientation should be interpreted by teacher training institutions as a creative task of the design of learning spaces which, although focused on learning outcomes, are not determined by them. A decomposition of the set of skills and competencies with the aim to acquire them step by step is not adequate to the inner logic of the educational process. To achieve competencies in a sustainable way, a learning process has to take place, which is based on the biography of the individual, which is not afraid of crises that may serve as a starting point of personal experience, and which tries systematically to expand the non-structure-determined action field of the teacher student. The design of curricula aligned to competencies puts the learner in the center, creates space for experience where competently acting teachers work in co-construction with students to deve...

Überfachliche Kompetenzen in der österreichischen Schule: Bestandsaufnahme, Implikationen, Entwicklungsperspektiven

2012

1. UFK betreffen Bildungsziele, die über die inhaltliche Struktur einzelner Schulfächer hinausreichen. Für das Erlernen dieser Kompetenzen, soweit es die Schule betrifft, sind damit mehrere oder alle (Schul-)Fächer bzw. Unterricht und Schule als Ganzes relevant. 2. Sie umfassen neben kognitiv-fachlichen auch motivationale, volitionale oder soziale Komponenten und heben sich dadurch von reinem Fachwissen ab. 3. Sie beschränken sich nicht auf die Schule, sondern weisen in der Regel einen expliziten Bezug zu außerschulischen „Lebenssituationen“ auf. 4. Sie betreffen häufig entweder bedeutsame individuelle (z. B. Gesundheitskompetenz, Lernkompetenz) oder besonders bedeutsame gesellschaftsbezogene Aufgaben und Probleme (z. B. Umweltkompetenz) und werden wegen dieser Bedeutsamkeit in der Regel normativ festgelegt.

Kompetenzerwartungen an Lehrpersonen und Professionalisierung angesichts von Mediatisierung und Digitalisierung

MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung

Mit der Mediatisierung und Digitalisierung und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel entstehen neue Kompetenzanforderungen an Aufwachsende und Lehrpersonen. Dafür bedarf es zunächst einer zeitgemässen Sicht auf Zielvorstellungen, mediale Nutzungsformen und Handlungsbereiche, medienbezogene Inhalte und geeignete Vorgehensweisen sowie Aufgabenfelder für die Medienbildung. Auf dieser Grundlage werden in dem Beitrag vor dem Hintergrund der deutschsprachigen Diskussion um medienpädagogische Kompetenz Aufgabenfelder und Kompetenzerwartungen für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung formuliert. Dabei lassen sich einzelne Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Diskussion im internationalen Raum feststellen. Insgesamt sollte der Kompetenzerwerb von Lehrpersonen an Merkmalen professionellen Handelns orientiert sein und im Kontext von Professionalisierung gesehen werden. Dies macht für Lehrpersonen u.a. die Verfügung über geeignete wissenschaftliche Grundlagen für medienpädagogisch releva...

Die vielzitierte ‚neue Rolle'des Ausbildungspersonals–Diskussionslinien, Befunde und Desiderate

bwp@ Berufs-und Wirtschaftspädagogik–online, …, 2008

Dem betrieblichen Ausbildungspersonal wird häufig eine neue Rolle zugeschrieben, d.h. Ausbilder werden zunehmend als Moderatoren, Coaches oder Lernprozessbegleiter wahrgenommen. Die Existenz einer neuen Rolle suggeriert aber auch die Abkehr von traditionellen Rollen und entsprechenden Anforderungen, Funktionen und Aufgaben. Analysen zur Stellung, Qualifikation und Rolle des Ausbilders machen jedoch -auch im Vergleich mit Darstellungen aus den 1980er Jahren -deutlich, dass sich zwar die Rahmenbedingen für das Ausbilderhandeln verändert und weiterentwickelt haben, jedoch keineswegs von einem Systembruch oder einem Paradigmenwechsel bezüglich der Ausbilderrolle gesprochen werden kann. Das Aufgabengebiet von Ausbildern ist komplexer und vielfältiger geworden, weiterhin sind zunehmend unterschiedliche Personengruppen mit der Organisation und Durchführung betrieblicher Ausbildung befasst: Die vielzitierte "neue Rolle" des Ausbildungspersonals zeigt sich eher in multiplen Anforderungen, d. h. in Rollenpluralität und -differenzierung. Ansatzpunkte zur Bewältigung dieser Situation sind Qualifizierung und Professionalisierung und eine Aufwertung der Tätigkeit des Bildungspersonals auf betrieblicher, bildungspolitischer und letztlich auch gesellschaftlicher Ebene. © BAHL / DIETTRICH (2008) bwp@ Spezial 4 -HT2008 WS 25 2 Dieses neue Verständnis betrieblichen Lernens führt dazu, dass das Ausbildungspersonal im Wesentlichen als Moderator von Lernprozessen, als Lernprozessbegleiter, als Coach oder als Mentor interpretiert wird und somit dem Berufsbildungspersonal ein Rollenwechsel bzw. eine Konzentration auf diese neue Rolle und ihre Herausforderungen zugeschrieben wird. Bei einem Blick in die Praxis betrieblicher Bildung, aber auch bei einer Analyse der zunehmend komplexen Rahmenbedingungen des Ausbilderhandelns, stellen sich allerdings Fragen, z.B. ob dieses Bild der Ausbilderrolle tatsächlich der real gelebten Berufsbildungspraxis in der Breite der Betriebe entspricht, ob es sich hierbei lediglich um eine Forderung bzw. Notwendigkeit aus Sicht der Betriebe und des Bildungspersonals handelt oder ob hier einer Wunschvorstellung bzw. einer normativen Setzung der Berufs-und Betriebspädagogik Ausdruck verliehen werden soll. Auch wenn wir mit dem folgenden Beitrag diese Fragen nicht grundsätzlich beantworten können und wollen, steht im Zentrum unserer Ausführungen die Überlegung, ob es sich bei der "neuen Rolle" um einen eher diskontinuierlich verlaufenden, abrupten Rollenwechsel (z. B. vom Unterweiser zum Lernberater) und damit um ein neues Paradigma für das Bildungspersonal handelt, das vor dem Hintergrund sich dynamisch veränderter Umwelten und veränderter Arbeitsanforderungen ein neues Rollenverhalten, aber auch z. B. andere Qualifizierungs-und Professionalisierungsstrategien, fordert. Vielleicht handelt es sich aber auch um kontinuierliche Weiterentwicklungen vor dem Hintergrund bestehender und seit langem bekannter Entwicklungen, die zwar zu Differenzierungen und z. T. zu kontroversen Anforderungen an das Ausbildungspersonal führen, es aber keineswegs legitimieren, von einer grundsätzlich neuen Rolle oder gar von einem Paradigmenwechsel zu sprechen. Anhand einer Skizzierung aktueller Rahmenbedingungen und Trends und der Neudeutung und Diskussion von Thesen, die Wolfgang WITTWER vor gut 20 Jahren zur Bedeutung der Ausbildertätigkeit aufgestellt hat, soll dieser Grundfrage im Folgenden nachgegangen werden. 1

Dimensionen Interkultureller Kompetenz aus Sicht von Lehrkräften

Interculture Journal Online Zeitschrift Fur Interkulturelle Studien, 2010

6 dimensions of intercultural competence were found in an interview study with teachers in multicultural schools. A new "Assessment center for the training of intercultural competence for teachers" (FACIL) bases on these dimensions.

Grundlagen der Lehrer/innen/kompetenz

Dass Berufserfolg und Berufszufriedenheit einer Lehrperson von ihrer Fachkompetenz, ihrer Persönlichkeit, ihren erziehungswissenschaftlichen Kenntnissen und ihrer pädagogischen Erfahrung abhängen, leuchtet unmittelbar ein. Umstritten ist aber, welches relative Gewicht diesen Faktoren zukommt, wie sie einander gegenseitig durchdringen und welche Konsequenzen sich daraus für die Aus-und Fortbildung von Lehrer/inne/n ergeben. Fachwissen So gängig es ist, in der Lehrer/innen/bildung "das Pädagogische" oder "das Didaktische" vom "Fachlichen" zu unterscheiden, so problematisch ist dies zugleich. Denn die meisten didaktischen Kenntnis-und Könnensbestände werden zu solchen erst, wenn sie sich mit dem Lehrinhaltswissen eng verbinden. Man mag z.B. in der Allgemeinen Didaktik lernen, was einen Text oder einen Vortrag verständlich macht; aber Fachinhalte verständlich vermitteln kann trotzdem nur, wer diese Fachinhalte selbst angeeignet und tief verstanden hat. Oder: Es mag wichtig sein, allgemein-didaktische Kriterien der Beurteilung der Relevanz von Lehrzielen und Lehrinhalten zu kennen, ihre Anwendung ist aber auf fachliche Kompetenz rückverwiesen. Oder: Es ist wichtig, sich mit

Lehrer*innen-Kompetenzen als Voraussetzung zum konstruktiven Umgang mit Diversität in einem kompetenzorientierten Unterricht

R&E-SOURCE

Wenn ein Ziel der gesellschaftlichen Entwicklung Inklusion ist, dann braucht es inklusive Schu­len und inklusiven Unterricht, in welchem die Lehrpersonen im Unterricht unter anderem sol­che Lernangebote für die Schüler*innen stellen, dass alle an einem Unterrichtsgegenstand ge­mein­sam lernen können. In solch einem Unterricht muss Kompetenzorientierung im Fokus ste­hen, damit die Lernfortschritte der Lernenden optimal voranschreiten können. Lehr­per­so­nen brauchen hier aber selbst entsprechende Kompetenzen und Einstellungen, Haltungen und Wer­te. In einem Forschungsprojekt an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/­Krems werden die Kernkompetenzen von Lehrpersonen für eine nachhaltige und inklusive Bil­dung zur Absicherung eines kompetenzorientierten Unterrichts in den Fokus genommen. Im Rahmen dieser Studie wurden Hochschullehrende, Praxislehrpersonen sowie Studierende zu ihren Einstellungen bezüglich der erforderlichen Lehrer*innenkompetenzen befragt. In einem Online-Frage...

Adaptionshandlungen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zur frühen mathematischen Bildung – Beschreibung und Bewertung aus fachbezogener Perspektive

Journal für Mathematik-Didaktik, 2020

ZusammenfassungDie Implementation früher mathematischer Bildung in Kindertagesstätten kann durch fachdidaktische Fortbildungen für frühpädagogische Fachkräfte unterstützt werden. Um Fachkräfte in der Breite zu erreichen, erscheint ein scaling up Ansatz geeignet, bei dem aufbauend auf das FortbildungskonzeptEmMa – Erzieherinnen und Erzieher machen MathematikMultiplikatorinnen und Multiplikatoren qualifiziert werden. Dabei ergibt sich die Herausforderung, dass Fortbildende im Elementarbereich kaum mathematisches und mathematikdidaktisches Wissen mitbringen. Der Kontext dieser Studie ist der scaling up Prozess der FortbildungEmMaunter diesen Umständen. Das Erkenntnisinteresse liegt in der Beschreibung und Bewertung der Adaptionshandlungen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Für die Bewertung der Adaptionen werden zwei Kriterien herangezogen: (1) das Kriterium der Präzision, das die Vollständigkeit und Klarheit der Inhalte umfasst und (2) das Kriterium der fachlichen Korrektheit...